Читать книгу Fünf Bücher gegen die Häresien - Irenäus von Lyon - Страница 54
Оглавление3. Kapitel: Ausführung des Weltplanes
1.
Unhaltbar also ist ihr Bythos, wie ihr Pleroma und der Gott des Markion. Wenn er nämlich etwas außer sich haben soll, was unter ihm ist, und sie dieses Leere und Schatten nennen, dann mußte erwiesenermaßen die Leere größer sein als das Pleroma. Unhaltbar ist aber auch die Behauptung, daß unterhalb dessen, der alles umfaßt, von einem andern die Schöpfung vollzogen sei. Dann muß man nämlich einräumen, daß etwas Leeres und Gestaltloses, in dem die Welt geschaffen wurde, unterhalb des geistigen Pleroma existiere, und daß der Urvater dies Gestaltlose mit oder ohne Wissen, was in ihm gemacht werden sollte, absichtlich so zurückgelassen habe. War es nun ohne sein Wissen, so ist er schon nicht mehr der allwissende Gott; auch kann man gar keinen Grund angeben, weswegen er diesen Ort solange Zeit unbenutzt gelassen hat. Kannte er aber und sah er im Geiste die Schöpfung voraus, die an jenem Orte entstehen sollte, dann hat er sie gemacht, wie er sie auch in seinem Innern im voraus gebildet hat.
2.
Möge man also aufhören zu sagen, daß die Welt von einem andern gemacht sei: Gott plante sie in seinem Geiste, und was er geplant hatte, das wurde. Denn unmöglich konnte ein anderer es im Geiste planen und ein anderer es machen, was von jenem im Geiste geplant war. Nun hatte er aber nach den Häretikern entweder eine ewige oder eine zeitliche Welt nur im Sinne, was beides unglaublich ist. Wenn er aber eine ewige Welt, eine geistige, unsichtbare geplant hätte, dann wäre auch eine solche geworden. Wenn sie aber einmal so geworden ist, wie sie ist, dann hatte er auch eine solche geplant, oder in der Vorsehung des Vaters wollte er, daß sie gemäß seiner geistigen Idee zusammengesetzt, veränderlich und vergänglich wäre. Da sie nun aber so ist, wie der Vater sie bei sich gebildet hatte, so ist die Schöpfung würdig des Vaters. Wenn daher jemand das, was der Vater des Weltalls in seinem Geiste geplant und vorausgebildet hat, so, wie es geschaffen wurde, als die Frucht eines Fehltritts und das Erzeugnis der Unwissenheit bezeichnet, so ist das eine große Gotteslästerung. Nach ihnen hätte der Allvater gemäß seines geistigen Planes Kinder des Fehltritts und Früchte der Unwissenheit gezeugt — denn das ist geworden, was er geplant hatte.