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Wenn sich die Rollen ändern

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Häufig wird sich durch die Erkrankung Ihres Angehörigen die Rollenverteilung in der Familie zumindest vorübergehend ändern: Plötzlich sorgen Kinder für ein Elternteil, der Hauptverdiener in der Familie fällt aus oder die Person, die sonst immer die Kinder versorgt hat, ist krank.

Für Sie bedeutet das vielleicht, dass Sie für eine gewisse Zeit Ihren beruflichen und privaten Alltag umorganisieren müssen (Ihre Arbeitszeiten passen eventuell nicht zu Aufgaben in der Familie, wenn Sie etwa morgens die Kinder in die Schule bringen müssen), dass Sie den Haushalt eines Elternteils mit versorgen müssen oder dass Sie sich um zusätzliche Aufgaben wie etwa die Buchhaltung im familieneigenen Betrieb kümmern müssen – kurz, Sie werden viele neue Dinge auf der Agenda haben. Damit werden Sie wahrscheinlich nicht nur vor zeitlichen, sondern auch vor inhaltlichen Herausforderungen stehen. Überlegen Sie, was alles neu auf Sie zukommen könnte und wer Sie dabei entlasten könnte. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel „Selbst gesund bleiben“ ab S. 133.

Im Umgang mit dem Kranken ist es wichtig, dass Sie ihn genauso respektieren und ihn wertschätzen wie früher. Hüten Sie sich auf jeden Fall davor, ihn zu bevormunden, denn er ist zwar krank, kann aber natürlich trotzdem über die Dinge selbst entscheiden. Besprechen Sie mit ihm, welche Aufgaben er in der Familie übernehmen kann und möchte.

Es kann aber auch sein, dass sich Ihr Angehöriger vorübergehend von Ihnen zurückzieht und sich „vergräbt“. Damit möchte er Sie nicht kränken. Vielmehr wird er Zeit benötigen, um über seine Situation nachzudenken, und sich Ihnen später wieder zuwenden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie ihn, warum er jetzt gerade so zurückhaltend ist.

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