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27. Juli

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Charlotta rief wenige Tags später bei Enno in der Klinik an und verlangte Professor Doktor Berger zu sprechen. Dieses Mal war seine Vorzimmerdame offensichtlich instruiert und verband sie, sofort nachdem sie ihren Namen genannt hatte.

„Robs Geschwister kommen übrigens auch in noch ungewisser Anzahl“, setzte sie direkt nach der Einladung hinzu.

Enno zögerte kurz, sagte aber zu. „Was wünscht Juli sich denn? Oder besser gefragt, was wünscht ihr euch für Juli?“

„Enno, du hast uns gerade beschenkt, indem wir deine Wohnung so günstig mieten konnten, ich möchte nichts.“

„Ich möchte aber was schenken! Und – ich schenke es nicht dir, sondern eurer Tochter. Bitte überleg dir was. Noch irgendein schönes Spielzeug?“

Charlotta lachte. „Du könntest eine Versicherung erfinden, die alles ersetzt, was ein freilaufendes Kind so untersuchen will und kaputt macht. Rob hat nur deshalb Abstand davon genommen, sie an der Heizung festzubinden, weil es in deiner Wohnung keine Heizkörper gibt.“

„Oha!“ Enno stimmte in ihr Lachen mit ein. „Ich weiß von Freunden, dass die so einen Laufstall hatten. Die Kinder schienen sich zumindest in der Zeit, in der ich da war, nicht unwohl zu fühlen und ich weiß, dass meine Freunde das als unglaubliche Erleichterung empfunden haben. Habt ihr so was?“

„Mhm … nee … wir …“ Sie hatten sich im Kinderkaufhaus umgesehen und fanden es jetzt nicht wirklich billig dort. Sie wollten auch noch mal im Internet gucken, was die Laufställe dort kosteten, wenn man sie mit etwas Glück vielleicht sogar gebraucht kaufen konnte. Abgesehen davon fand Charlotta es unangebracht, dass ihr Kind zum Geburtstag von den eigenen Eltern ein „Gefängnis“ bekam. Das würden sie später mal …

„Okay, dann bringe ich einen mit!“ Enno klang zufrieden. „Ich frage meine Freunde, welchen sie empfehlen können und dann …“

„Enno“, bremste sie seine Begeisterung aus, „das ist zu viel für ein Geschenk …“

„Quatsch!“, widersprach er ihr heftig, ja fast schon böse. „Sag mir einfach um welche Uhrzeit ich bei euch sein soll. – Den Weg zur Wohnung kenne ich ja!“ Man hörte nun wieder das Grinsen aus seiner Stimme.

„Ich dachte, so ab drei Uhr zum Kaffee?“

„Ich komme. – Ach, mhm … Lotta?“

„Jaa?“

„Ich hab euch gesagt, dass ich gerne so eine Art Pate für Juli wäre, und ihr habt nicht widersprochen. Bitte lasst mich dann auch was für sie tun! Ich … ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll … ich möchte nicht, dass ihr das Gefühl habt, ich halte euch irgendwie für bedürftig und verteile Almosen, aber ich … ich hab das Geld, und ich hab kein Kind, für das ich das ausgeben könnte. Ich merke, dass mir das ungeheuren Spaß macht. Wenn ich so durch die Stadt laufe, denke ich immer mal wieder, ‚das könnte was für Juli sein’. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, damit ihr euch auch gut dabei fühlt. Vielleicht können wir ja noch mal drüber reden … macht euch einfach Gedanken. Mhm?“

„Ähm … ja … danke. Dann also bis in ein paar Tagen.“


Rob zuckte mit den Achseln als sie ihm von dem Telefonat mit Enno berichtete. „So wie sich’s anhört … soll er doch seine Kohle für Juli verprassen. Vielleicht will er damit wieder was gutmachen …“

„Oder er will einfach nur nett sein!“ Charlotta, mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.

Rob war weiterhin skeptisch, wollte aber auch nicht mit ihr streiten.


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