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20. September

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Nachdenklich sah Rob hinter Tim her, der in leicht gebeugter Haltung langsam aus dem Büro kommend in Richtung Badezimmer schlich. „Ich bin mir nicht sicher“, wandte er sich an Charlotta, „ob wir irgendetwas falsch machen können, wenn Juli sich noch mal seiner annimmt.“

„Was meinst du?“

„Juli ist es gelungen, seine Wunde zu schließen und andere Wunden unglaublich schnell heilen zu lassen. Sie sind nicht ganz fort, aber erheblich besser. Ich weiß nicht, wie es mit inneren Verletzungen ist. Wenn wir Marc glauben, ist es zumindest nichts Lebensbedrohliches. Nicht mehr.

Nun haben wir per Zufall von Julis Gabe erfahren, aber ich trau mich nicht, sie sozusagen noch mal auf Tim loszulassen. Wir wissen nicht, ob sie auch was falsch machen kann, weißt du? So wie bei uns die Gefahr besteht, unsere Gaben im ungünstigsten Augenblick einzusetzen, mag es durchaus sein, dass Juli auch mit ihrer Gabe etwas falsch machen kann. Sie sollte erst zum Pisap Inua und mit ihm auf eine Reise gehen. Auf der anderen Seite würde ich Tim gerne helfen, kann es nur selber nicht.“

„Ganz ehrlich, Rob, das mit der Reise mit einem Kind, das gerade mal ein gutes Jahr alt ist … ich halte nichts davon. Und was Juli und Tim angeht, da bin ich genauso unsicher. Bisher schien es, als wüsste sie von sich aus, was sie tun muss. Ich würde dann doch darauf vertrauen wollen, dass sie es spontan noch einmal versucht. Man kann deutlich sehen, wie schlecht es ihm geht, aber sie hat keine Anstalten gemacht, ihm von sich aus noch mal helfen zu wollen. Obwohl sie ihn in ihr Rudel aufgenommen hat, sonst hätte sie gestern keinen Keks von ihm angenommen … obwohl …“

Rob lachte. „Genau das hab ich auch gerade gedacht. Einen Keks würde unsere Tochter vermutlich von fast jedem annehmen.“ Er lachte wieder. „Aber ich verstehe, was du meinst. Mit anderen Besuchern ist sie doch meist etwas zurückhaltender. Das ist übrigens auch etwas, was aus meiner Sicht für Tim spricht. Kinder haben sehr gute Instinkte, und wenn sie ihn so annimmt, würde ich gerne darauf vertrauen, dass er zu den Guten gehört.“

Das Rauschen der Dusche stoppte, und damit auch das Gespräch.


Es war bereits später Abend, als es an der Tür klingelte. Tim hatte sich mit der Begründung zurückgezogen, er sei müde und wolle sich gesundschlafen. Sie hatten allerdings den Verdacht, dass er sie nicht stören und ihnen ihre Privatsphäre lassen wollte. Soweit man eben von Privatsphäre sprechen konnte, wenn der Gast im Nebenzimmer ein Mann war mit dem Gehör eines Werwolfs.

Juli lag auch längst im Bett. Rob sah eine Tierdokumentation eines Kollegen, den er kannte, und Charlotta lag, in einem Buch lesend, mit dem Kopf auf seinem Schoß.

Mit der Gemütlichkeit war es in dem Augenblick vorbei, als die Klingel ertönte. Rob hörte, dass auch Tim sich rührte, und es schien so, als kleide er sich an. Wusste er, wer dort stand, wollte er vielleicht sogar mit dem Besucher …

Rob schämte sich ein bisschen seines Misstrauens, als er die Haustür öffnete und sein Bruder vor ihm stand. „Hi, Marc! So spät haben wir nicht mehr mit dir gerechnet.“

„Ich halte es zum einen für besser, wenn mich möglichst wenige Leute sehen und genauso auch, dass es dunkel ist, wenn ich Tim mitnehme.“

„Tim kann also ins Dorf?“

„Wenn er das möchte, ja. Der Pisap Inua … ach, hol Tim doch eben dazu, dann muss ich das nicht zweimal erzählen.“ Marc hatte sich inzwischen seiner Jacke entledigt und nahm dankbar eine Flasche Bier, die Charlotta ihm anbot.

Tim war tatsächlich komplett angezogen. „Ich hatte Angst, ich müsste plötzlich fliehen“, sagte er, als er Robs fragenden Blick sah. „Es roch auf einmal von draußen nach Wolf, und ich wusste nicht …“

„Wieso roch es draußen nach Wolf?“, fragte Charlotta konsterniert.

Auch Marc wirkte etwas irritiert. „Ich bin vorher einmal ums Haus gelaufen, um zu prüfen, ob jemand in der Nähe ist. Tim hatte das Fenster auf Kipp gestellt. Darum wusste ich, er würde mich hören, wäre er im Zimmer. Aber, dass du mich riechen kannst, trifft mich jetzt ja doch sehr.“

„Kannst du denn auch Wölfe riechen?“ Charlotta sah zuerst Rob an und dann, als der den Kopf schüttelte, Marc. Aber auch der verneinte.

„Hattest du dich gewandelt?“, fragte Rob seinen Bruder, mit leisem Befremden in der Stimme.

Tims Lächeln war nicht ganz ohne Stolz, als er antwortete, bevor Marc etwas sagen konnte. „An deiner Art zu gehen, hab ich erkannt, dass da jemand vorsichtig herumschleicht und nicht einfach nur am Haus vorbeigeht. Aber das hätte auch einer von den anderen sein können. Nein, ich kann Wölfe auch dann riechen, wenn sie nicht gewandelt sind. Die meisten von den anderen hab ich auch all die Jahre in der Höhle schon im Dunkeln erkannt, weil jeder anders riecht. Deinen Geruch kannte ich jetzt nicht, war aber auch durchs Fenster nicht so ganz eindeutig.“

„Du könntest durch die Stadt laufen und mir auf Anhieb sagen, wer ein Wolf ist und wer nicht? Und auch so, dass du dann noch einzelne Wölfe voneinander unterscheiden kannst? Das sagst du uns jetzt erst? Wer weiß noch davon?“

Tim zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Ich finde das jetzt nicht außergewöhnlich genug, um es jedem zu erzählen. In meiner Familie konnten das alle Wölfe … glaube ich.“ Sein Gesicht verdunkelte sich, als er an seine Familie dachte. „Jetzt, wo du das so ansprichst … ich hab nie darüber nachgedacht, dass das mal hilfreich sein könnte. Also, auch für andere und nicht nur für mich.“

„Aber wieso warst du so überrascht, dass ich ein Wolf war. Ich meine, du hattest Lotta und mich in der Stadt angesprochen, und dann hier in der Wohnung …“ Robs Miene war skeptisch.

„Das weiß ich eben auch nicht. Das hat mich auch total überrascht. Du hast nicht nach Wolf gerochen. Jetzt wo ich’s weiß, ein bisschen, aber …“

„Darüber sollten wir irgendwann zu einem anderen Zeitpunkt noch mal sprechen.“ Marc wurde ungeduldig. „Es ist dunkel. Lotta, ich möchte dich bitten, Tim und mich zum Wald zu fahren. Dein Wagen steht in der Tiefgarage, vermute ich, und so können wir Tim hier rauskriegen, ohne aufzufallen. Falls das Haus beobachtet wird, folgt man uns möglicherweise. Aber im Augenblick hoffe ich inständig, dass wir ungesehen rauskommen.“

Charlotta und Rob sahen ihn mit großen Augen an. „So schlimm?“ Rob räusperte sich. Er bemühte sich um einen nicht allzu aufgeregten Gesichtsausdruck, um Charlotta nicht noch mehr zu ängstigen.

„Ich hab jetzt keine Zeit, dir das genauer zu erklären. Aber ich möchte dich, Tim, gerne gleich mitnehmen. Ist das okay für dich, mit mir in unser Dorf zu kommen?“

Tim nickte, doch man konnte an seinem hüpfenden Adamsapfel erkennen, dass er schwer schluckte. Er wusste nicht, was ihn dort erwarten würde, ihm fiel allerdings auch keine gute Alternative ein. „Ich kann aber nicht gut laufen“, sagte er verlegen.

„Darum soll Lotta uns ja auch zum Wald fahren. Paul, ein anderer Bruder von Rob und mir, wartet dort und passt auf, wer sich dem Wald gerade nähert. Falls dich einer von uns tragen muss, kann der andere besser auf die Umgebung achten. Wir haben aber schon daran gedacht“, lächelte Marc ihn an.

Tim wirkte erleichtert, aber auch ein bisschen beschämt. Und – so recht wohl war ihm bei dem Gedanken, mit Marc zu gehen, noch immer nicht. Er gehörte zu den Wölfen, die damals das Dorf überfallen wollten, in dem Marc lebte und der nächste Pisap Inua sein sollte. Was würde ihn, Tim, da erwarten?

Rob holte tief Luft. „Ach, und Lotta soll dann alleine zurückkommen, wenn sie euch da hingefahren hat? Auf gar keinen Fall!“

„Rob, es geht nicht anders. Wir passen nicht mit fünf Leuten, von denen drei große Männer sind, in das kleine Auto. Du kannst aber auch Juli nicht alleine lassen. Einer von euch beiden muss bei ihr bleiben. Und ganz ehrlich: Solltest du mir jetzt vorschlagen, dass du fährst, steige ich da nicht ein.“

Rob wandte sich mit einem Ruck zu Charlotta um. „Du hast gepetzt!“

Sie zuckte mit den Achseln. „Kann wohl sein, dass ich Marc erzählt habe wie du, ohne einen Führerschein zu haben, mit mir in meinem Auto unterwegs warst. Hey, das war so ein schockierendes und einschneidendes Erlebnis …“

„Streitet euch später weiter. Komm, Lotta!“ Marc schien es wirklich eilig zu haben, und so dauerte es nur wenige Minuten, bis ein überrumpelter und verzweifelter Rob mit seiner schlafenden Tochter alleine war.


„Du fährst bitte direkt wieder nach unten in die Garage.“ Marc warf einen hastigen Blick auf seine Armbanduhr. „Wir haben jetzt knapp zehn Minuten bis zum Waldparkplatz gebraucht. Ruf Rob gleich an, er soll dich unten in der Garage abholen … Nein, Lotta, keine Widerrede! Versprich mir das!“

Entsetzt sah Charlotta Marc an. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen! „Marc …“

„Ruf ihn jetzt an.“ Paul. Paul, der sie erschreckend ernst zur Begrüßung umarmt hatte, und sie nun eindringlich ansah.

„Was? Wieso? Ich kann doch alleine …“

„Nein! Du hast keine Ahnung, Lotta! Ruf ihn jetzt sofort an … nein, gib mir dein Handy. Auch wir drei haben keine Zeit zu verlieren. Du gefährdest uns auch!“

Charlottas Entsetzen steigerte sich, ihr Mund schien plötzlich zu trocken, um zu schlucken. Widerspruchslos reichte sie Marc ihr Handy. Sie hörte, wie Marc Rob die Anweisung gab, in die Tiefgarage zu gehen und dafür zu sorgen, dass zwar das Tor geöffnet war, wenn sie kam, jedoch gewährleistet sein musste, dass niemand in der Zeit von außen eindrang. „Geh am besten gleich schon runter. Nachher fährt gerade jetzt einer deiner Nachbarn weg, und einer der Wölfe nutzt die Gelegenheit … – Sie wird es verkraften … Rob, tu es sofort. Tu es für Lotta!“

Marc ärgerte sich, außer Paul nicht noch jemanden mitgenommen zu haben. Und er war heilfroh, dass er Rob angerufen hatte. Juli schrie nämlich im Hintergrund Mord und Brand. Er hoffte inständig, dass Charlotta das nicht mitbekommen hatte, ebenso wenig wie Marcs Forderung, Rob solle das schreiende Kind alleine in der Wohnung lassen, um die Garage direkt zu sichern, und weiterhin sicher zu halten. Er hoffte inständig, dass bislang noch niemand dort eingedrungen war!

Marc gab ihr das Handy zurück. Er umarmte sie und hielt sie dann in Armeslänge von sich. „Fahr sofort los, halte nirgends und für niemanden an, und fahr direkt in die Garage.“ Er drückte sie noch einmal an sich.

Bevor Charlotta reagieren konnte, spürte sie Pauls Arme, die sich um sie schlossen. „Pass auf dich auf, Lotta!“ Auch das klang sehr eindringlich.

Charlotta schluckte. „Na dann, kommt gut über. Ihr könnt ja versuchen, uns irgendwie eine Nachricht zukommen zu lassen.“ Ihre Stimme zitterte, und die drei Wölfe sahen ihr an, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Dennoch versuchte sie ein schiefes Grinsen, weil sie wusste, wie unmöglich gerade das mit der Nachricht war, und sie im Ungewissen bleiben würden, bis das nächste Mal jemand aus dem Dorf zu ihnen in die Stadt kam.

„Es tut mir so unendlich leid“, sagte Tim leise. Er hatte nicht nur das Telefonat und auch, was in der Wohnung geschah, gehört, vor allem sah er aber ihre Angst und Not – und wurde im gleichen Augenblick schon von Paul in den Wald gezogen. Marc wartete noch, bis Charlotta eingestiegen und fortgefahren war. Dann folgte er den anderen beiden.


Ihr Kiefergelenk schmerzte, und Charlotta wurde bewusst, wie sehr sie vor lauter Angst und Anspannung die gesamte Fahrt über die Zähne ganz fest zusammengebissen hatte. Bei der Einfahrt in ihre Straße verlangsamte sie das Tempo, hielt den Blick aufmerksam auf die Bürgersteige gerichtet und massierte ihr Kiefergelenk – mal auf der einen, mal auf der anderen Seite.

Wie von Marc angeordnet, fuhr sie die relativ schmale Einfahrt zur Tiefgarage herunter. Wenn jetzt jemand hier ist, stecke ich in der Falle, schoss es ihr durch den Kopf. Doch zu ihrer Erleichterung stand Rob direkt neben dem Tor und drückte augenblicklich auch den Schalter, damit es sich sofort schon wieder schloss. Er blieb breitbeinig, mit verschränkten Armen und mit dem Gesicht nach draußen gerichtet, mitten in der Toröffnung stehen, damit niemand versuchen würde, heimlich dem Auto zu folgen. Gegen einen oder mehrere Eindringlinge hätte er nichts ausrichten können, das war ihm klar, aber er hoffte so auf eine Art abschreckende Wirkung.

Die Tiefgarage war ins Haus nur mit einem Schlüssel wieder zu verlassen, sodass niemand Unbefugtes von dort aus ins Haus kommen konnte. Im Falle eines Brandes hätte man die Tür ins Treppenhaus mit einem Notknopf öffnen können, jedoch hätte das im ganzen Haus Alarm ausgelöst.

Bereits beim Öffnen der Kellertür in den Hausflur schallte ihnen das zornige Geschrei ihrer Tochter entgegen. „Ich konnte sie nicht mitnehmen“, entschuldigte Rob sich. „Wenn jemand da unten gewesen wäre, hätte ich sie doch auch noch gefährdet.“

Charlotta nickte zwar zustimmend, schoss aber sofort in die Wohnung, um Juli aus ihrem Bett zu heben und zu beruhigen. „Alles ist gut, meine Süße. Du hast gemerkt, wie sehr wir hier alle unter Druck standen, was? Was hat dich denn geweckt? Das Telefonklingeln? Und dann musstest du auch noch alleine hierbleiben. Das ging aber gerade nicht anders. Komm, wir sagen dem Papa noch mal gute Nacht, und dann ist alles wieder gut, mhm?“

Es dauerte schließlich doch noch einmal mehr als eine halbe Stunde, bis für Juli tatsächlich alles wieder gut war und sie im Bett lag. Die Spieluhr über ihr dudelte ‚Guten Abend, gute Nacht’, ein kleines Licht im Kinderzimmer brannte, und die Tür zum Wohnzimmer stand offen, damit sie hören konnte, dass sie nicht alleine war.

Endlich war Ruhe!

Rob und Charlotta saßen auf dem Sofa. Nebeneinander. Rob hatte sich mit den Ellbogen auf den Knien abgestützt und drehte unablässig ein Glas zwischen seinen Händen hin und her. Sie sprachen kein Wort. Jeder von ihnen war auf seine eigene Art und Weise in Gedanken bei dem Geschehenen. Und jeder von ihnen hatte seine eigenen Fantasien, was Marc zu solch einer Eile bewogen haben könnte.

Schließlich drehte Charlotta sich zu Rob um. Sie atmete tief durch und schien sich zu einem Entschluss durchgerungen zu haben. „Duuu, ich denke schon seit einigen Tagen darüber nach … also, das hat jetzt nicht unbedingt mit heute Abend was zu tun … also, auch nicht mit Tim, meine ich.“

Rob sah sie an und zog belustigt einen Mundwinkel hoch. Es schien ihr ziemlich wichtig zu sein, denn ihr Gesicht wirkte ernst und angestrengt, sie kaute auf ihrer Unterlippe und drehte eine Haarsträhne um ihren Finger. Allerdings hatte er keine Ahnung, worauf sie hinauswollte und wartete deshalb skeptisch ab.

„Ich weiß auch“, sprach sie weiter, wobei sie ihn nicht ansah, sondern weiterhin ins Nichts starrte, „dass die Situation heute mit … Romantik mal so gar nichts zu tun hat. Aber vielleicht ist es doch der richtige Zeitpunkt. Heute, meine ich. Jetzt.“

Nachdem er sich ganz zu ihr umgedreht hatte, nahm Rob ihre Hände in seine, was zur Folge hatte, dass sie aufsah und in seinem Gesicht zu lesen suchte, wie sie weiter vorgehen sollte. „Was willst du mir sagen? Und – ja, ich gebe dir recht: Romantisch ist der Abend bislang nicht. Möchtest du daran etwas ändern?“

Seine Worte entlockten Charlotta ein Lächeln. „Rob, ich wollte dich fragen, ob du … wir … ob du dir vorstellen kannst …“

„Jaaa?“

„Könntest du dir vorstellen, mich zu heiraten?“ Jetzt war es raus, und Charlotta biss nervös auf ihrer Unterlippe herum.

Rob musste spontan herzhaft lachen und versuchte hastig, es in ein höflicheres Husten umzuwandeln. „Sorry, Lotta! Ich hab noch nie eine überzeugtere Eheverweigerin kennengelernt als dich. Und du fragst mich, ob ich dich heiraten möchte?“

Nervös nickte sie.

„Warum?“

„Was, warum?“

„Warum willst du mich heiraten?“

„Na, weil … wieso …? Reicht es nicht, dass ich das will?“

„Nein, Lotta, weil das wohl nicht ganz zufällig mit einer Hochzeit zusammenhängen würde, derentwegen ich für zwei Wochen zurück ins Dorf dürfte und …“

„Drei!“, unterbrach sie ihn. „Drei Wochen, wenn du selber heiratetest.“

Er schnaubte belustigt durch die Nase. „Okay, dann eben sogar drei Wochen. Ich gebe zu, dass es kaum einen willkommeneren Augenblick gäbe, jetzt ins Dorf zu dürfen als diesen. Die Versuchung ist groß. Wir haben hier viel mitbekommen, was ich dringend mit dem Pisap Inua besprechen möchte; zumal ich auch glaube, dass es für alle anderen wichtig sein könnte.

Ich möchte dich sehr gerne heiraten. Aber ich möchte nicht, dass du all deine Grundsätze über Bord wirfst und mir später vielleicht mal Vorwürfe machst, du hättest das nur getan, weil ich ja verbannt gewesen sei, und selbst schuld an der Situation, und …“

„Okay, wenn du schon selbst damit anfängst, dann kann ich dir sagen, dass du das wahrscheinlich wirklich bist“, zischte Charlotta. Ihr war selbst nicht klar, weshalb das gerade jetzt rausmusste aber …

Rob, der ahnte, die Unterhaltung könnte etwas lauter und ungestümer werden, hatte innerhalb weniger Sekunden die Kinderzimmertür geschlossen und saß wieder auf dem Sofa, bevor Charlotta zweimal tief durchgeatmet hatte.

Inzwischen ließ sie sich von diesen schnellen Aktionen längst nicht mehr so sehr aus dem Konzept bringen und sprach einfach weiter. Sie spürte, wie die alte Wut in ihr aufstieg und hoffte, sie würde sich nicht im Ton vergreifen.

„Ja, Rob! Du bist ziemlich sicher tatsächlich selbst schuld an der ganzen Situation. Und zwar nicht mal deshalb, weil du damals im Kampf gegen Gordon und seine Wölfe ganz plötzlich aufgetaucht bist und dich dann außerdem noch hast aufgreifen lassen. Nein! Erinnerst du dich noch an unsere Gespräche, bevor sie dich vor den Rat gerufen haben?“

Rob wirkte etwas verwirrt, allerdings verschloss sich sein Gesicht gerade. Doch davon ließ Charlotta sich nicht beirren.

„Ich hatte dir gesagt, es könnte möglicherweise Wunsch und Plan der alten Geister gewesen sein, dass du als Einziger, ohne in Trance zu sein, ausgerechnet in dem Augenblick zurückgekehrt bist, in dem man dich überhaupt aufgreifen konnte. Denn das hat einen größeren Kampf und damit auch viele Verluste auf beiden Seiten verhindert. Vermutlich hätte er das gesamte Dorf ausgelöscht. Etwas, das Tim aktuell so ja auch noch mal bestätigt hat.

Ich hatte dich gebeten, das vor den Rat der Ältesten zu bringen. Dann hätten sie zumindest die Chance gehabt, über diese Argumentation nachzudenken. Vielleicht hätte auch der Pisap Inua die Verhandlung unterbrochen, um Kontakt zu den alten Geistern aufzunehmen. Damit hätte schon damals eine Chance bestanden, der gesamten Diskussion eine ganz andere Wendung zu geben. Aber, wie ich erst sehr viel später erfahren musste, hast du keinen Ton davon gesagt. Nicht einen einzigen!“

„Wenn die alten Geister es so geplant gehabt hätten, hätten sie es den Pisap Inua wissen lassen. Entweder vorher oder sonst hinterher“, warf Rob mit harter Stimme und unbewegtem Gesicht ein.

„Er hat mir später mal gesagt, dass er tatsächlich keine entsprechenden Zeichen von ihnen bekommen hat. Wäre aber von dir ein Hinweis gekommen, hätte er vermutlich noch einmal gezielt darauf hingearbeitet – in allen möglichen Konstellationen.

Als ich erfahren habe, dass du das vor dem Rat überhaupt nicht erwähnt hast, war ich schwanger, und er wollte die Reise mit mir auf keinen Fall unternehmen. Bei der nächsten Möglichkeit war Juli zwar bereits da, ich hab aber noch gestillt. Er hatte Angst, die Trance dauere länger und ich sei dann vielleicht für längere Zeit durcheinander und könne sie nicht stillen und versorgen.

Schließlich hab ich ihn kürzlich noch mal gebeten, diese Reise mit mir zu unternehmen. Herausgekommen ist das, was ich Paul und dir neulich erzählt habe, das mit Juli und Mike mit der Rose im Schnee.

Nein, Rob, ich hab auch noch keine Antwort von den alten Geistern darauf bekommen. Weder eine positive noch eine negative. Aber du merkst vielleicht, dass ich seit deiner Verbannung immer wieder versucht habe, eine zu bekommen. – Nein, ich bin noch nicht fertig, einen Augenblick noch! Der Pisap Inua hat gesagt, dass er in diesem Fall vielleicht mit dir alleine oder mit uns beiden gemeinsam noch mal eine Reise unternehmen muss. Auch dann weiß er nicht, ob er eine Antwort auf genau diese Frage bekommt.

Aber, Rob, weil du nichts gesagt hast, sind inzwischen zwei Jahre verstrichen. Zwei Jahre, die du vielleicht gar nicht hättest verbannt sein müssen. Und immer die Hoffnung und die Frage, ob es überhaupt nötig gewesen wäre, dass du so leidest.“

„Lotta! Das ist doch meine Sache!“

„Nein, ist es nicht! Zumindest ist es nicht nur und allein deine Sache. Auch ich möchte ins Dorf. Gerade jetzt, wo Juli ihre Gabe erstmals eingesetzt hat, und die uns verwirrt, möchte ich ins Dorf und zum Pisap Inua. Ich möchte auch Nelly, Ben und Sam gerne häufiger sehen. Und Marc, mit dem ich unglaublich viele schöne Gespräche geführt hab, in der Zeit, als ich schwanger und ohne dich im Dorf war. Die Beziehung zwischen Marc und mir ist da eine ganz besondere geworden.“

Alarmiert sah Rob auf.

„Nein, nicht so! Aber schon sehr eng. Ich vermisse das auch. Eigentlich müsste ich sagen, dass du selbst schuld bist, wenn du so dumm bist und das vor dem Rat der Ältesten nicht einmal mit in den Ring wirfst. Aber abgesehen davon, dass es nicht nur dich alleine betrifft, tut es mir die ganze Zeit auch ungeheuer leid für dich. Warum, glaubst du, hab ich dem Pisap Inua so häufig zugesetzt, mit mir eine Reise zu unternehmen?“

„Bist du jetzt fertig?“

„Nein, aber mir fällt gerade nichts mehr ein, was ich nicht schon gesagt hätte. Sobald mir noch was einfällt, mache ich weiter!“

Wider Willen musste Rob grinsen. „Und damit trägst du dich nun schon seit zwei Jahren herum?“, wollte er wissen.

„Ja klar. Ich war so sicher, du würdest es gesagt haben, und der Pisap Inua hätte ganz eindeutig gewusst, die alten Geister hätten das so nicht gewollt. Dann wäre klar gewesen, dass du das mit der Verbannung auch aus der Sicht der alten Geister verdient hast. Aber … trotzdem wollte ich nichts unversucht lassen.“

„Und deshalb hast du dir jetzt überlegt, du könntest mir mit einer Hochzeit wieder ein bisschen Zeit im Dorf verschaffen?“

„Ja …“

„Aber genau das will ich nicht. Ich merke gerade, wie viel Wut wegen des Vorfalls und der daraus resultierenden Konsequenzen noch immer in dir steckt. Es hat jetzt zwei Jahre gedauert, bis du mir das heute um die Ohren haust. Was ist, wenn ich dein Angebot mit der Eheschließung annehme? Wirfst du mir das in zwei Jahren auch wieder vor, jetzt durch eine Urkunde und einen Ring an mich gefesselt zu sein, nur weil ich vor dann immerhin vier Jahren nicht rechtzeitig die Chance ergriffen habe, die alten Geister nach ihren Plänen zu befragen? Nein, Lotta, das will ich nicht!“

Charlotta hatte geahnt, dass Rob überrascht sein würde. Eine Ablehnung hatte sie entfernt in Erwägung gezogen. In einem ruhigen Gespräch hätte sie ihm dann aber ihre gesamten Beweggründe … Okay, so richtig ruhig war das Gespräch tatsächlich nicht verlaufen. Rob hatte insoweit recht, dass sich ihre Wut – genauso wie vor wenigen Minuten – irgendwann Bahn brechen und auf ihn entladen würde.

Aber so war es doch gar nicht! Allerdings hatte sie gehofft, sich nicht so weit öffnen zu müssen …

„Rob, das sind jetzt zwei Themen. Das was ich dir hier gerade gesagt habe … ja, das brodelt schon lange in mir, und ich bin auch echt wütend auf dich, weil du das damals nicht gesagt hast. Aber dennoch war meine Wut auf dich nicht so groß, um es dich im Alltag spüren zu lassen, oder? Hab ich vielleicht immer wieder mit spitzen Bemerkungen darauf hingewiesen oder bei jeder sich bietenden Gelegenheit gesagt: ‚Das hätte ja nicht sein müssen, hättest du damals auf mich gehört.’?“

„Nein, aber das kann ja noch kommen. Nun, wo’s einmal raus ist.“

„Och Mann, dafür bin ich doch gar nicht der Typ. Und – ich würde dir das auch nicht vorwerfen … also, wenn wir heiraten …“

„Vielleicht nicht sofort. Dann vielleicht in einer Situation wie dieser, einige Jahre später.“

„Nein!“

„Wieso sollte das damit dann anders sein?“ Rob lachte, und sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue spöttisch an.

„Weil … ich …“

„Jaaa?“

„Weil ich lange darüber nachgedacht habe.“

„Trotzdem ist der Grund der …“

„Nein, ist es nicht!“, unterbrach sie ihn. „Zumindest nicht nur.“

Robs Blick wurde fragend. Eindringlich. Doch er schwieg.

„Rob, mach’s mir doch bitte nicht so schwer!“

Rob schwieg.

Charlotta seufzte.

Schweigen.

„Seit ich dich und deine Familie kenne“, sagte Charlotta schließlich, und war kaum zu verstehen, weil sie das Gesicht in den Händen vergraben hatte, „hab ich von vielem Abschied nehmen müssen. Also, was meine Ansichten zu vielen Dingen angeht, meine ich. Von der Idee, dass Liebe ausschließlich einschränkend und einengend ist. Davon, …“ Sie brach ab, und obwohl Rob sehr gerne gewusst hätte, was sie anscheinend doch lieber verheimlichte, sagte er nichts. „Und dann hab ich auch mitbekommen, dass alle so, in deiner Familie alle, ganz selbstverständlich geheiratet haben. Niemand schien davor Angst zu haben. Und keiner schien sich direkt eingeengt zu fühlen. Die haben sich darauf gefreut!“ Charlotta schien deshalb immer noch ein bisschen überrascht, was Rob erneut ein kaum merkliches Schmunzeln entlockte. „Wir haben uns schon einmal darüber unterhalten, als es um Familienzusammengehörigkeit ging. Und du hast mir aufgezählt, was wir sowieso schon alles freiwillig und ohne Druck oder Zwang für den anderen tun, eben weil wir uns lieben. Und, eine Urkunde und ein Ring, wie du es gerade formuliert hast, würde nichts daran ändern.“

Sie sah auf, und Rob erwiderte ihren Blick, schwieg jedoch weiterhin.

Hilflos breitete Charlotta die Arme aus und ließ sie wieder fallen. „Rob, ich hab dich lieb, und das kann ich dir inzwischen auch sagen, und es macht mich inzwischen auch glücklich, wenn du mir das sagst. Und … ich möchte auch zu dir und deiner Familie gehören. Also, so richtig und …“

Sie schluckte. „Du bist jetzt sauer auf mich, stimmt’s? Ich hätte sowieso nichts weiter erklären müssen, weil du ja doch sauer auf mich bist, und deine Entscheidung nicht änderst, oder?“ Sie zuckte mit den Schultern, als mache ihr das nichts aus. „Na, egal … ich …“ Hastig erhob sie sich. Sie glaubte, sich und ihre Gefühle geradezu entblößt zu haben. Das würde an ihrer Beziehung grundsätzlich vermutlich nichts ändern, aber sie fühlte sich dadurch plötzlich so verletzlich. Und – doch, sie nahm es Rob ein wenig übel, weil er …

Noch bevor sie sich umdrehen konnte, hatte Rob nach ihrer Hand gegriffen und sie zurück aufs Sofa gezogen. „Lotta, ich möchte schon lange nichts lieber, als dass du meine Frau wirst. Aber ich weiß auch die ganze Zeit schon, wie wenig du das möchtest. Wenn du jetzt darauf zu sprechen kommst, und es hängt mit der gesamten Situation zusammen, muss ich befürchten …“

„Nein, nein, nein! Ich hab nur einfach zu lange gewartet. Weil ich das so lange nicht wollte. Ich bin auch gar nicht auf die Idee gekommen, meine Einstellung zu hinterfragen, um vielleicht festzustellen, ob sich da mit der Zeit etwas geändert haben könnte. Und weil ich wusste, dass du das weißt … na ja, ich wusste nicht, wie ich’s dir sagen sollte. Ich hatte so’n bisschen Angst …“ Sie verstummte.

„Jaaa?“

Hilflos zuckte sie mit den Achseln. „Ich hatte … ich wollte nicht von dir ausgelacht werden. Einfach, weil ich nach und nach so viele von meinen Bedenken und Grundsätzen aufgegeben habe.“

Rob sah Charlotta wie ein klägliches Häufchen Elend vor sich sitzen, und sie tat ihm leid. Das hielt ihn auch davon ab, zu lachen. Ja, sie hatte – vor allem für ihre Verhältnisse – fast so etwas wie einen Seelenstriptease hingelegt. „Das ist also keine spontane Idee von dir und nur deshalb, damit ich mal wieder ein paar Tage im Dorf verbringen kann?“

„Nein! Der Zeitpunkt heute hängt vielleicht damit zusammen, nicht aber der Gedanke, der dahintersteckt. Ich hab mich vor allem in der letzten Zeit so dagegen gesperrt, weil mich alle so gedrängt haben. Ich wollte nicht … Ich meine, wenn du nicht willst, ich bin nicht beleidigt …“

Nun lachte Rob doch. „Ach, du Süße! Natürlich wärst du beleidigt. Du hast recht, mit Romantik hatte das jetzt wirklich nicht viel zu tun. Aber das war tatsächlich so was wie ein Heiratsantrag, und wenn der andere den ablehnt, dann verletzt das doch.“ Er lachte wieder. Dann grinste er breit – einmal wegen ihres aktuellen Gesichtsausdrucks und schon in Vorfreude auf dessen Veränderung in wenigen Sekunden. „Ich glaube aber, es ist dir gelungen, mich davon zu überzeugen, dass du ehrliche Absichten hast, keine Heiratsschwindlerin bist, und wirklich Liebe im Spiel ist.“

Die Verwandlung, die Charlottas Mimik vollzog, entsprach haargenau dem, was Rob vermutet und erwartet hatte. Laut lachte er auf. Dann wurde er wieder ernster, schmunzelte aber verschmitzt. „Ich glaube, normalerweise macht der Mann der Frau den Heiratsantrag, oder? Bislang hab ich das nicht gemacht, weil ich mir hundertprozentig sicher war, du würdest ihn ablehnen. Diese Angst hast du mir gerade genommen. Also frage ich dich jetzt: Charlotta Larsson, möchtest du meine Frau werden? Allerdings müsstest du dann meinen Namen annehmen, und auch Juli wird dann natürlich meinen Namen tragen.“

Die Anspannung in Charlottas Gesicht ließ augenblicklich nach, sie ließ die verkrampften Schultern sinken und grinste. „Ein Heiratsantrag mit Bedingungen? Ich muss sagen, über den Namen hab ich mir bislang wenig Gedanken gemacht. Charlotta van Heemstra? Wie hört sich das denn an?“ Sie verzog scheinbar entsetzt das Gesicht.

„Das hört sich gut an“, fand Rob.

„Okay, ich denke, dann kann ich deinen Heiratsantrag annehmen!“

Erschrocken schrie sie im nächsten Augenblick auf, weil Rob sie mit einem Ruck zu sich herangezogen hatte und sie auf ihm zu liegen kam. „Kriege ich einen Verlobungskuss?“, grinste er und sah zu ihr auf. Er hob sie ein wenig höher, weil ihre Haare in seinem Gesicht kitzelten.

„Verlobung?“ Charlotta riss die Augen auf und senkte den Kopf, um ihm doch noch mal mit ihren Haarspitzen durchs Gesicht zu streichen.

„Ja, was ist das denn sonst? Ich hab dir … genau genommen haben wir uns gegenseitig Heiratsanträge gemacht und haben die dann auch angenommen. Jetzt sind wir verlobt.“ Rob schien zu stutzen. „Dann muss ich ja jetzt von dir als meiner Verlobten sprechen!“, rief er.

„Untersteh dich!“

Rob lachte, und in diesem Augenblick waren alle Angst, alle Sorgen und alles, was diese Idylle gefährden könnte, vergessen. Er bestand auf seinem Verlobungskuss und ließ Charlotta erst nach langer, langer Zeit wieder zu Atem kommen.


„Wie erfahren denn nun überhaupt die anderen davon?“, fragte Charlotta in die Dunkelheit des Schlafzimmers hinein. Rob hatte sich an ihren Rücken geschmiegt, einen Arm hatte er über sie gelegt. Sie hörte an seinem Atem, dass er auch noch nicht schlief.

Rob zog eine Achsel hoch. „Du könntest Martin anrufen. Oder Peter. Oder …“

„Du darfst aber nicht schon ins Dorf, um die frohe Kunde dort selbst zu verbreiten?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„Ich muss gestehen, ich weiß es nicht.“

„Was würde passieren, würden wir morgen gemeinsam dort auftauchen und …“

„Ich möchte es nicht so gerne riskieren. Wenn’s hart auf hart kommt, bin ich vielleicht auf immer und ewig verbannt. Das Risiko ist mir zu groß.“

„Ich würde aber nur ungern warten, bis Marc noch mal vorbeikommt.“

„So ungeduldig? Ganz wild aufs Heiraten so plötzlich“, lachte Rob und drückte ihr einen Kuss in den Nacken.

„Nee, nee!“ Charlotta grinste, was er in der Dunkelheit allerdings nicht sehen konnte. „Bevor ich heirate, muss ich ja sowieso erst mal ein Brautkleid haben. Und dann müssen wir uns Ringe aussuchen. Und dann …“

„Lotta“, unterbrach er sie tonlos, „ich glaub, ich hab’s mir gerade anders überlegt. Das mit dem Heiraten, meine ich. Ich hab mir überhaupt keine Gedanken über die Folgekosten gemacht …“ Sie hörte ihn leise lachen und spürte das warme Gefühl, das sich in ihr ausbreitete.


WOLF CALL

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