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24. Juli

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Den Umzug Ende Juli machten sie mit der Hilfe von Charlottas Freunden und Robs Brüdern Paul, Martin und Marc. Die drei hätten gerne ihr Werwolftempo angeschlagen und damit schneller gearbeitet, um mehr von den Sachen aus der alten Wohnung im ersten Stockwerk in einem Rutsch nach unten schleppen zu können. Es waren jedoch zu viele Leute da, die sich wundern könnten. Auch so schon war der oder die eine oder andere mehr als beeindruckt, wie kräftig Rob und seine Brüder waren.

„Die sind als Kinder in den Zaubertrank gefallen“, flüsterte Charlotta Charly zu, einem ihrer ältesten Freunde. Der lachte und stieß Charlotta seinen Ellenbogen in die Rippen. „Verrücktes Huhn“, grinste er und stieg die Treppe wieder hinunter. Charlotta folgte ihm lachend.

An Martins und Robs Grinsen erkannte Charlotta, dass die beiden ihr kurzes Geplänkel mit Charly in der Wohnung, auch draußen stehend, mitbekommen hatten. Wenngleich Rob keine Märchen kannte – Asterix, Obelix und der Zaubertrank waren ihm offensichtlich ein Begriff. „Wieso darf der ‚verrücktes Huhn’ zu dir sagen“, erkundigte Rob sich feixend.

„Weil ich früher wohl manchmal ziemlich verrückte Sachen gemacht habe.“

„Erzählst du mir mal davon?“, mischte Martin sich ein.

„Ich glaube nicht, dass du das alles wissen willst“, lachte Charlotta und versuchte die Kofferraumklappe ihres kleinen Autos zu schließen, ohne irgendetwas Wertvolles zu zerdrücken.

„Und wenn doch?“

„Dann glaube ich, dass ich nicht will, dass du das wissen willst.“ Verschmitzt grinste sie die Brüder an und Rob stellte gerade wieder fest, wie wenig er von Charlottas Vergangenheit wusste.


Es war schon ziemlich spät, als sie alles von der alten in die neue Wohnung geräumt hatten. Die Freunde waren ausnahmslos begeistert und teilweise auch etwas neidisch auf Charlottas und Robs neues Domizil.

Schließlich blieb ihnen nur noch, den Pizzaservice zu rufen und so viele Stühle wie möglich um den Esszimmertisch zu gruppieren, wobei die Brüder van Heemstra mit dem Sofa und dem niedrigen Wohnzimmertisch vorliebnahmen. Dort konnten sie sich nahezu lautlos und von den anderen unbemerkt, miteinander unterhalten, weil sie alle vier das ausgezeichnete Gehör der Wölfe hatten. Angie und Sara hatten in der neuen Wohnung die Schränke ausgewischt, das Geschirr gespült und nach Charlottas Vorstellungen und im Zweifel nach der eigenen Fantasie, die neue Küche wieder eingeräumt.

Schließlich waren alle Helfer satt und verabschiedeten sich. Jetzt fehlte nur noch Juli. Die hatten sie bei Nelly gelassen. Nicht nur weil ihre Brüste spannten, wollte Charlotta auf jeden Fall am Abend noch mit Robs Brüdern ins Dorf. „Ich finde bestimmt jemanden, der Juli und mich morgen wieder nach Hause bringt. Aber ich kann echt nicht schlafen, wenn ich sie nicht in meiner Nähe weiß.“

„Nelly wird gut auf sie aufpassen!“

„Ja, das glaube ich unbedingt, aber ich … Rob, ich muss sie immer noch auch stillen und … Lass mich heute mit ins Dorf, und ich bin morgen wieder da.“

Er wollte ihr sagen, dass er sich gewünscht hätte, eine Nacht mit ihr alleine zu sein, doch er wusste, seine Brüder hörten alles im Umkreis von mehr als zwanzig Metern. Deshalb biss er die Zähne zusammen und zuckte mit den Achseln. „Okay, dann … ich warte dann auf dich … auf euch.“


Auf dem recht kurzen Weg zum Wald sprach niemand, bis Paul das Wort ergriff. „Sag mal, wieso bist du nicht doch bei Rob geblieben?“

Da Martin und Marc sie ebenfalls ansahen, war Charlotta klar, dass sie sich auch sehr für ihre Antwort interessierten. Sie zuckte irritiert mit den Achseln. „Ich muss ja immer noch stillen, weil …“

„Ich weiß von Helen, dass man das auch abpumpen kann.“ Paul, ruhig und ohne jegliche Wertung.

„Ja, ich hab ja auch vorher … also, damit Nelly sie füttern kann … und Juli isst ja auch zwischendurch schon Brei und so was …“ Das klang schon nicht mehr ganz so sicher.

Sie hatten den Waldrand erreicht, aber keiner der drei Männer machte Anstalten, ihr anzubieten, sie zu tragen.

„Was ist?“

„Ihr habt euch jetzt vor nicht mal einem Jahr wiedergefunden. Seitdem seid ihr aber auch Eltern. Wie wär’s, wenn ihr euch ein paar Stunden als Paar nehmt?“, fragte Marc sie, der von allen dreien die engste Bindung zu Charlotta hatte, und mit dem sie während ihrer Schwangerschaft monatelang viele persönliche Probleme besprochen hatte. „Ich würde dir versprechen, dass ich dir Juli sofort morgen früh bringe.“

„Aber …“

„Mhm?“

Charlotta sah von einem zum anderen, und alle schauten sie mit der gleichen freundlichen und doch eindringlich abwartenden Miene an. Ihr Gesicht wurde brummig. „Ihr habt euch doch abgesprochen“, warf sie ihnen schmollend vor.

Noch immer sprach niemand ein Wort, dementierte ihre Annahme oder machte gar Anstalten weiterzugehen.

„Ihr meint …“

„Ja!“, klang es im Chor. Knapp und eindeutig.

Charlotta atmete tief durch. „Ganz früh?“, fragte sie Marc und sah ihn kläglich an. Es fiel ihr so unsagbar schwer.

Der grinste. „Spätestens um acht Uhr sind wir bei dir.“

Charlotta sah die drei noch einmal der Reihe nach an. „Ihr seid eine echt seltsame Familie“, sagte sie und grinste dann. „Aber ich mag euch. Danke für alles!“

„Das sagt die, die auch ‚verrücktes Huhn’ genannt wird“, lachte Martin. „Erinnere mich unbedingt daran, dass ich dich noch mal um nähere Erklärungen bitte.“

Charlotta streckte ihm die Zunge heraus, dann drehte sie sich mit einem knappen Winken um und ging zurück. Zu Rob. Hinter sich hörte sie Paul fragen: „Wieso ‚verrücktes Huhn’?“, und sie lief lächelnd weiter.

Zu Hause angekommen, drückte sie mit dem Finger auf die Türklingel und ließ erst nach einer kleinen Pause wieder los. Eine für sie eher unübliche Art zu klingeln. In der Regel musste es nämlich schnell gehen, und sie schellte Sturm. Es dauerte einen Augenblick, dann sah sie durch das gemusterte Glas in der Haustür eine Bewegung.

Die Tür öffnete sich. Rob wirkte einigermaßen überrascht, prüfte, ob nicht einer seiner Brüder hinter ihr oder um die Ecke stand und sah sie mit großen Augen stumm an. „Marc hat mir versprochen, er bringt uns Juli morgen ganz früh. Bis spätestens um acht Uhr und … dann hätten wir einen Abend für uns.“ Sie sagte es fast ein bisschen verlegen.

Robs Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Willkommen zu Hause, Charlotta Larsson.“ Er zog sie ins Haus und dachte daran die Haustür zu schließen, bevor er sie hochhob und über seinem Kopf schweben ließ.

Charlotta lachte über seinen Übermut. Schließlich ließ er sie langsam wieder herunter, bis ihre Gesichter auf einer Höhe waren. Zärtlich drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich hatte mich schon auf einen ganz einsamen Abend in einer mir völlig fremden Wohnung eingestellt. Was hat dich dazu bewogen, doch zurückzukommen?“

Charlotta zuckte mit den Schultern, nachdem Rob sie wieder auf die Füße gestellt hatte und zog sich ihr hochgerutschtes T-Shirt herunter. „Deine Brüder haben sich schlichtweg geweigert, mich mitzunehmen.“

„Wie bitte?“ Rob sah sie ungläubig an.

„Ja, wir standen vorm Wald und standen da und … ich hab gewartet, dass sich irgendwer anbietet, mich mitzunehmen, aber die standen da und meinten stattdessen, ich könnte Juli noch bei Nelly lassen und … Rob, ich bin ganz ehrlich … lass es die Hormone sein, lass es … Ich hab echt ein Problem damit, meine Tochter so lange nicht zu sehen …“

„Das ist eine Nacht, Lotta!“

„Hast du dir das mal in Stunden ausgerechnet? Seit heute Morgen ganz früh und … das sind mindestens vierundzwanzig Stunden …! So lange war ich noch nie von ihr getrennt.“

„Und wir haben noch“, Rob sah auf seine Armbanduhr, „genau zehn Stunden bis Marc mit Juli hier vor der Tür steht. Du hast vorhin gesagt, dass du sie stillen musst. Ging es da um Juli oder um dich?“

„Ähm … ich müsste dann jetzt abpumpen … aber …“

„Nelly hat von dir genug Milch bekommen, dass es bis morgen reichen würde und auch genug Brei oder was das alles ist?“

„Ja, aber …“

Rob grinste. „Pass auf! Du gehst ins Bad und tust, was du tun musst, und ich mache uns eine Flasche Wein auf. Du hast schon lange keinen Wein mehr getrunken, und vermutlich brauchst du nicht viel, um was zu merken … umso mehr bleibt aber für mich, und du musst auch nicht befürchten, dass du Juli eine Stunde später betrunken machst. Lass uns bitte einen Abend nur für uns genießen, ja?“

Charlotta spürte, wie wichtig Rob das war. Nun … sie hatten die letzten Monate vor Julis Geburt geglaubt, dass sie einander verloren hätten. Und danach waren sie tatsächlich vor allem Eltern gewesen. Es hatte sich fast alles nur ums Kind gedreht; da hatte Marc recht. So einen schönen Abend auf der Couch und mit einem Glas Wein in der Hand … Man könnte sich unterhalten, ohne bei jedem Geräusch zusammenzuzucken und lauschen zu müssen, ob es das Kind war, das sich regte.

Ja, sie würde den Abend mit Rob genießen und spürte in dem Moment, als sie sich dafür entschieden hatte, wie sehr ihr Herz für den Mann schlug. Sie sah in sein erwartungsvolles Gesicht und lächelte. „Ich hab dich lieb“, flüsterte sie, und noch bevor Rob reagieren konnte, war sie im Badezimmer. Vermutlich hatte sie ihn damit zu sehr verblüfft, denn normalerweise war er auf der Strecke schneller als sie. Eigentlich war er auf jeder Strecke schneller als sie.


Zu ihrer Überraschung hatte Rob in Ermangelung von Gartenstühlen zwei der Esszimmerstühle auf die Terrasse gestellt. Zwischen den Stühlen stand eine Umzugskiste, auf der ein Brett lag. „Ich musste zwar etwas improvisieren, aber der warme Abend lädt ein, draußen zu sitzen“, fand er und schmunzelte über ihren Gesichtsausdruck.

„Der erste Abend in der neuen Wohnung“, freute Charlotta sich. „Ich kann’s noch immer nicht so richtig glauben. Wir sind zwar nicht mehr so dicht am See, aber wir haben für gemeinsame Unternehmungen ja auch noch mein Auto. Alleine kommst du sowieso schnell hin, wenn du wolltest. Du musst nur am Wald sein. Der ist hier aber auch in der Nähe, und ich hab festgestellt, zum Krankenhaus ist es auch näher. Falls ich also noch mal wieder arbeiten will …“

„Was heißt hier ‚falls’? Ich hab mir überlegt, ich könnte meinen Job an den Nagel hängen und mache nur noch auf Hausmann und Vater. Also, wenn du abgestillt hast, meine ich natürlich.“

Charlotta lachte. „Nee, nee! Du arbeitest mal schön weiter. In eurem Dorf ist das doch sicherlich auch immer so gewesen, dass die Männer hauptsächlich fürs Familieneinkommen zuständig sind, oder?“

„Jaa, schooon … aber das ist altmodisch. Ich bin ein moderner Wolf“, beteuerte er und grinste dabei.

„Jetzt mal im Ernst. Ich würde schon gerne irgendwann wieder arbeiten. Und wenn’s nur stundenweise geht. Ich hoffe, der neue Personalchef überlegt sich das noch mal und stellt doch eine Mutter mit kleinem Kind ein. Ich meine, du bist viel zu Hause und ansonsten können wir das sicherlich meist irgendwie absprechen. Juli wird in ein paar Tagen ein Jahr … Meine Güte, ist das schon ein Jahr her? Und wenn wir vielleicht noch ein Jahr warten … Mal gucken …“

Charlotta ging plötzlich noch etwas anderes durch den Kopf: Sie hatte nicht vergessen, dass sie unbedingt mit dem Pisap Inua eine Reise unternehmen wollte, um herauszufinden, ob es irgendetwas geben könnte, das Robs Verbannung abkürzen oder gar beenden könnte. Das war immerhin nun schon wieder zwei Jahre her! Doch der Schamane hatte gesagt, er wolle auf jeden Fall warten, bis sie nicht mehr stillte. Obschon sie immer wieder daran dachte, war das nie ein Grund gewesen, Juli vielleicht schon früher abzustillen. Doch jetzt war es wirklich so weit. Es kam nicht mehr so viel Milch, sie fütterte schon seit einigen Wochen immer mehr zu, und sie gab sich und ihrer Tochter noch ein paar Wochen, dann würde Juli nur noch feste Nahrung zu sich nehmen. Ein wenig bedauerte sie das, weil sie diese innige Nähe vermissen würde, es gab ihr aber auch mehr Freiheit.

Freiheit, um zum Beispiel mit dem Pisap Inua eine Reise in Trance zu unternehmen. Er hatte sie gelehrt, dass es keine Zufälle gäbe. Deshalb wollte sie unbedingt wissen, ob die alten Geister von Robs Ahnen ihn nicht vielleicht doch gelenkt hatten, als es in den Kampf gegen die verwilderten Werwölfe gehen sollte. Denn dann wäre die Verbannung ungerechtfertigt und …

„Na, woran denkst du gerade? Du wirkst plötzlich so ernst.“ Rob beugte sich vor und sah sie an. Es war schon dunkel, und er konnte ihr Gesicht nicht mehr so gut erkennen.

Sie lächelte. „An Juli, ans Stillen und Abstillen und, dass ich gerne stille, aber auch froh bin, wenn ich ein bisschen mehr Freiheit habe. Denn dann kannst du wirklich alleine dafür sorgen, dass unser Kind nicht verhungert.“ Von ihren Gedanken an die geplante Reise mit dem Schamanen erzählte sie nichts.

Robs Begeisterung hielt sich bei ihren Worten sehr in Grenzen, weil er sich vor seinem inneren Auge mit Juli alleine in der Wohnung sitzen sah, während Charlotta sich anderweitig amüsierte. „Hatten wir nicht gesagt, Juli ist heute Abend möglichst kein Thema?“, erinnerte er sie schmunzelnd.

„Okay, du hast recht. Aber ich kann sie nicht so einfach vergessen …“ Charlotta erhob sich, ging ein paar Schritte weiter in den Garten und legte den Kopf in den Nacken. Wenige Sekunden später spürte sie, dass Rob hinter sie trat. „Als ihr, also der Pisap Inua und du, als ihr mir das erste Mal in meinem Traum erschienen seid … da hat er mich von zu Hause abgeholt, und als wir in meinem Garten standen, hat er mir das Sternbild vom Wolf gezeigt. Ich hatte das Gefühl, ich könne ihn sehen. Also nicht nur ein paar Sterne, bei denen die Fantasie meist nicht ausreicht, sich eine Figur vorzustellen, sondern einen Wolf, der auf dem Rücken liegt. Ich hab dann später mal versucht, das Sternbild wiederzufinden – keine Chance.“

„Das geht so auch nicht ohne Weiteres. Ich denke, dass das nur möglich war, weil du in Trance warst. Frag einfach den Pisap Inua danach, wenn du ihn das nächste Mal siehst. Aber ich bin ehrlich, ich könnte ihn dir auch nicht zeigen.“

Charlotta drehte sich zu ihm um. „Ich bin zwar gerade nicht in Trance, aber ich merke, dass ich jetzt schon was vom Wein spüre. Und ich muss sagen, ich bin schwer erschüttert. Vor einem Glas hab ich mich doch sonst nicht bange gemacht. Da musste es fast schon eine Flasche sein, damit es für einen lustigen Abend reichte.“

Rob umfasste sie lachend und zog sie zu sich heran. Sie spürte, wie er seine Nase in ihre Haare drückte und tief einatmete. „Wenn es mir gelungen ist“, murmelte er, „dich betrunken und willenlos zu machen, würde ich jetzt gerne mit dir reingehen.“

Charlotta hob lachend den Kopf und Rob bedauerte es, dass er ihr Lächeln nur ganz vage erkennen konnte. Überrascht schnappte sie nach Luft, als er sie hochhob und sie ins Haus trug. Rob schloss die Terrassentür mit dem Ellenbogen und brachte Charlotta ins Schlafzimmer.

Jetzt konnte er ihr Lächeln sehen, und es war wunderschön. Wieso wärmte es ihm jedes Mal wieder, auch nach zwei Jahren noch, das Herz? Rob bemühte sich um Ruhe, als er Charlottas Bluse aufknöpfte. Dadurch, dass sie sich an ihn drängte, dauerte es noch ein bisschen länger. Mit dem BH ging das schneller, und im gleichen Augenblick hatte er sein T-Shirt ausgezogen. „Ui, was bist du warm“, hörte er Charlottas überraschten Ausruf, als er sie wieder an sich zog.

Rob lachte. „Dir wird auch gleich noch warm, verlass dich drauf!“


Rob wollte und konnte nicht schlafen. Er räumte die Möbel und die halb ausgetrunkene Weinflasche wieder in die Wohnung. Obwohl es jetzt in den frühen Morgenstunden doch etwas frisch war, mit nacktem Oberkörper draußen zu sein, stand er noch einen Moment auf der Terrasse und war nach langer Zeit mal wieder rundum mit sich und seinem Leben zufrieden. Er versuchte noch einmal erfolglos, das Sternbild des Wolfes zu finden, doch dann drehte er sich um. Er schlüpfte wieder ins Haus und zu Charlotta ins Bett. Er zog sie sanft zu sich heran und seufzte glücklich auf.

„Du bist ganz kalt“, murmelte sie schlaftrunken. Ein ungewohntes Gefühl, weil Robs Körpertemperatur aufgrund seiner Werwolfgene immer ein paar Grad über ihrer lag.

„Vielleicht willst du mich zur Abwechslung wärmen?“, fragte er freundlich. Eine Straßenlaterne warf ein kaum wahrnehmbares Licht durchs Fenster. Gerade so, dass man alles schemenhaft erahnen konnte. Deshalb spürte Rob auch mehr, als er sah, dass Charlotta den Kopf zu ihm gedreht hatte. Da sie nicht direkt protestierte, fühlte er im Dunkeln nach ihrem Gesicht und wusste dann auch, wo er seinen Kuss platzieren musste.

Seine Lippen fuhren von dort aus erst an ihrem Kinn und dann an ihrem Hals entlang, und er spürte, dass sie erschauderte. „Rob, ich … wir …“

„Wir wollten die Zeit doch nutzen, oder?“

Charlotta lachte leise. „Das stimmt allerdings. Aber es gibt doch verschiedene Möglichkeiten.“ Im gleichen Augenblick spürte Rob ihre warme Hand an seiner Hüfte und dann, wie sie sich um sein erigiertes Glied schloss. Leise stöhnte er auf. „Oh“, sagte Charlotta scheinbar erstaunt. „Ich glaube, du hast dich schon auf eine Möglichkeit festgelegt. Und – da bist du gar nicht kalt.“

Rob grinste, und seine Lippen machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten, während Charlotta ihre Hände nun dazu brauchte, um sich an ihm festzuhalten. „Rob, du machst mich wahnsinnig“, keuchte sie, um im nächsten Augenblick einen leisen Schrei von sich zu geben, als sie Robs Lippen spürte, die sich um ihre Brustwarze schlossen.

„Ich glaube, dass wir es noch nicht oft erlebt haben, dass dein Körper wärmer ist, als meiner, oder?“ Rob hatte sich näher an Charlotta gedrängt, hatte ihr Bein über seine Hüfte gezogen und strich mit einer Hand über ihren Po. Die ungewohnte Wärme an seiner kühlen Haut ließ ihn erschaudern.

„Nein!“, keuchte Charlotta, um direkt danach einen überraschten Laut von sich zu geben, als sich Robs Hand von hinten zwischen ihre Beine schob. „Das ist ganz neu … anders … so … Aahhh!“

Wenngleich es ihm jetzt leichter fiel, sich zu beherrschen, als noch einige Stunden zuvor und er sich fest vorgenommen hatte, sich viel Zeit zu nehmen, knirschte Rob mit den Zähnen, als er sie an den empfindlichsten Stellen streichelte und rieb und dabei spürte, wie feucht und erregt Charlotta so bald schon war. Egal! Rob zog ihr Bein noch ein Stückchen höher, schob sein Knie zwischen ihre und drang mit einem kräftigen Stoß in sie ein, was Charlotta mit einem spitzen Aufschrei quittierte.


„So, das Schlafzimmer haben wir schon mal eingeweiht“, murmelte Charlotta. Sie lag mit dem Kopf auf Robs Schulter, und seine Arme umfingen sie warm. An seinem Atem erkannte sie, dass er auch nicht schlief.

Sie spürte sein Lachen mehr, als dass sie es hörte. „Ich hoffe, du erwartest nicht, dass wir die anderen Räume heute noch einweihen. Das schaffe ich nicht mehr“, sagte er matt. Er drückte sie zärtlich an sich und hörte, wie sie zufrieden seufzte.


WOLF CALL

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