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Achtundzwanzigster Brief.
Von Julie.

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Inhaltsverzeichnis

Alles ist verloren, Alles ist entdeckt! Ich finde deine Briefe nicht mehr an dem Orte, wo ich sie verborgen hatte. Sie waren gestern Abend noch da. Sie können erst heute weggenommen sein. Nur meine Mutter kann sie aufgespürt haben. Wenn mein Vater sie sieht, so ist es um mein Leben gethan! O, und was würde es helfen, daß er sie nicht sieht, wenn ich verzichten muß, ....? Ach! Mein Gott! Mutter läßt mich rufen. Wohin fliehe ich? Wie soll ich ihren Blick aushalten? Warum kann ich mich nicht im Grunde der Erde verbergen! .... Ich zittere am ganzen Leibe, ich bin außer Stande, einen Schritt zu thun .... Die Schande, die Demüthigung, die siedend heißen Vorwürfe .... ich habe Alles verdient, ich werde Alles hinnehmen. Aber der Schmerz, die Thränen einer jammernden Mutter .... O mein Herz, wie reißt es! …. Sie erwartet mich, ich kann nicht länger zögern .... Sie wird wissen wollen .... ich könnte ja .... Wie? Lügen? .... Meine Mutter belügen? Ach! wenn wir uns nur durch Lügen retten können, dann gute Nacht, wir sind verloren!

Jean Jacques Rousseau: Romane, Philosophische Werke, Essays & Autobiografie (Deutsche Ausgabe)

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