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04/DU SPARST GELD

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Dieses Phänomen habe ich an mir selbst festgestellt. Es wurde mir aber auch von anderen bestätigt. Du wirst merken, dass sich durchs Ausmisten dein Konsumverhalten ändert. Das liegt daran, dass du deine frisch entrümpelte Wohnung nicht sofort wieder mit allem Möglichen vollstellen willst. Ich bin sicher, dass dieser Effekt sehr nachhaltig sein wird, wenn du das alles erst einmal richtig durchgezogen hast. Im Endeffekt bedeutet es, dass du bei jedem Stehrümchen (ich liebe dieses Wort), das du, ohne groß drüber nachzudenken, im Laden in die Tüte gepackt hättest, erst einmal überlegen wirst, ob du es wirklich willst. Und ob du es wirklich brauchst!


Das ganze Chichi, das man ständig kauft, weil es eben so günstig ist, läppert sich im Laufe der Zeit ganz schön. Jeder kennt das Phänomen, wenn er zum schwedischen Möbelhaus fährt. Man möchte eine Matratze – und womit geht man nach Hause? Mit Servietten, neuen Gläsern, drei Vasen, einem Besteckkasten und … und … und. Und schon sind aus den 150 Euro für die Matratze mal eben 250 Euro für die Matratze und den ganzen anderen Tüdelkram geworden, von dem du vorher gar nicht gedacht hättest, dass du ihn haben willst. So geht es uns allen doch im Grunde fast jeden Tag, wenn wir nicht irgendwann damit aufhören.

Im Durchschnitt kauft jeder Deutsche 60 neue Kleidungsstücke im Jahr. Für mich ist das der absolute Wahnsinn. Möglicherweise bin ich aber auch ein Extrembeispiel. Ich kann mittlerweile nur noch ganz schlecht neue Sachen kaufen, ohne ein nagendes Gewissen dabei zu haben. Wenn möglich, kaufe ich Einrichtungsgegenstände oder Kleidung gebraucht. Das heißt nicht, dass ich nicht auch manchmal einem kleineren Kaufrausch erliege. Und natürlich besteht ein Teil meines Berufs auch daraus, dass ich Produkte vorstelle. Am Ende finde ich aber, dass alles in Maßen sein sollte. Wie bei jeder Art von Konsum, sei es bei Süßigkeiten, Fast Food, Alkohol, Fleisch … Es ist am Ende doch das Maß, das den Unterschied macht. Natürlich kann man sein eigenes Konsumverhalten auch dahingehend ändern, dass man weniger und dafür hochwertigere Produkte kauft. Das schlägt sich im Geldbeutel auf Dauer ähnlich günstig nieder.

Ein weiterer Grund, warum man Geld spart, wenn man gründlich entrümpelt, ist, dass man nicht ständig neue Dinge kaufen muss, die man eigentlich schon hat. Ich habe in einem Haushalt beim Ausmisten geholfen, wo ein Sideboard stand, in dessen obere Schublade seit Jahren niemand mehr reingeschaut hat. Da drin fanden sich dann Handyladekabel in allen Variationen, viele sogar doppelt! Wenn man nicht weiß, wo die Dinge sind, die man gerade braucht, halten es manche für die einfachste Lösung, das gesuchte Zeug eben neu zu kaufen. Das geht ganz schön ins Geld.

Der Aufräum-Kompass

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