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2.3.2. Runen als mögliche Anzeichen der Entstehung des Niederländischen

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Die Runeninskription auf einer im niederländischen Bergakker 1996 gefundenen Schwertscheide dürfte den ältesten Satz einer Vorstufe des Niederländischen enthalten, sofern man wie B. Mees ihre Merkmale als niederfränkisch beziehungsweise altniederländisch einstuft. Der Text wurde wohl zwischen 425 bis 450 n.Chr. von Franken hergestellt, die sich im Flussgebiet in der Betuwe niedergelassen hatten. Er lautet:


Abb. 3: Bergakker Runeninskription.

Transkribiert könnte dies heisen: haþuþýwas ann kusjam logūns. Das erste Wort haþuþýwas bezeichnet wohl einen Männernamen, ann ist eine jüngere Form des ugm. *gi-unnan-, anl. gonnen (‚gönnen‘). Als synthetische Bildung darf ann (ik gun ‚ich gönne‘ oder hij gunt ‚er gönnt‘) als erster Vorläufer eines niederländischen finiten Verbs gelten, das mit den nominalen Ergänzungen einen Satz bildet. Die Erklärung der letzten zwei Wörter ist übrigens zweifelhaft. Die Inskription führt so zu Interpretationen wie (van) Haþuþýw. Ik (hij?) gun(t) een vlam (zwaard) aan de uitverkorenen (‚[von] Haþuþýw. Ich [er?] gönn[t] eine Flamme [Schwert] dem Erkorenen‘).

Gestützt auf einige ausgewählte Befunde der historisch vergleichenden Sprachwissenschaft soll nun die Bedeutung einiger Änderungen im Germanischen für das später entstandene Niederländische erörtert werden.

Literatur zu 2.3.: Künzel et al. 1989; Looijenga 1997; Looijenga 2003; Mees 2002; Van der Sijs 2001; Van der Sijs 2006; Woodman 2009.

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