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2.4.1.3. Festigung des Wortakzentes

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In sämtlichen altgermanischen Sprachen traten mit der Verlagerung des Wortakzentes auf die Stammsilbe vokalische und konsonantische Verkürzungen beziehungsweise Reduktionen der Flexion im Auslaut auf. Diese sollten die Entwicklung der germanischen Sprachen morphologisch wie syntaktisch prägen (siehe 3.4., 4.4. und 5.4.). Dass dieser Prozess sich in den germanischen Sprachen zeitlich verschieden wirksam vollzog, zeigt Sonderegger am Beispiel beran (‚tragen‘), einem Verb, das in der 3. Person Sing. so unterschiedliche Formen wie idg. *bhereti, ugm. Бeriþ, got. bairiþ, ahd. birit, anord. berr und agl. bireð kennt. Ergänzend sind weitere Varianten im Anl. zu nennen, so die Formen berid, bired und bîrïd in der Bedeutung von ‚er trägt mich‘, weiter kennt das Mnl. bare (‚gebärt‘), das Ndl. baart (‚gebärt‘) und das Fri. bernath und bernet in der Bedeutung von ‚bringt hervor‘. Die Auswirkung dieser Änderungen im Auslaut im Alt-, Mittel- und Neuniederländischen geht aus den folgenden, willkürlich gewählten Beispielen hervor:



Es stellt sich die Frage, ob das spärlich überlieferte Altniederländische ebenso wie das diesbezüglich archaische Althochdeutsche im Vergleich zu anderen altgermanischen Sprachen eine zurückhaltende Entwicklung der Flexionsreduktion im Auslaut kannte, wie beispielsweise die wenigen überlieferten Konjunktivformen des Verbs werden (‚werden‘) oder Varianten in der Flexion von hant (‚Hand‘) vermuten lassen:

werden
anl.
Konj. Prät. Sing. 3 gebreduuerthit
Konj. Prät. Plur. 3 werthin
hant
anl.
Dat. Sing. hand, hant, hendi,
Akk. Plur. hand, hant
Nom. Plur. hande, hendi
Gen. Plur. hande, hando, hondena
Dat. Plur. handen, handon, handun
Akk. Plur. hande, heinde, hende, hendi
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