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1.10 Visionen und Zukunftsstrategien

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Bei allem Realitätssinn und allen Herausforderungen, die die Gegenwart an uns stellt, sollten gute Führungskräfte auch immer eine Vision haben. Unter einer Vision (lat. visio, »Erscheinung, Anblick«) versteht man im religiösen Kontext ein subjektives bildhaftes Erleben von etwas sinnlich nicht Wahrnehmbaren. Im übertragenen Sinne meint der Begriff die Idee einer Zukunft, die durch keinerlei wissenschaftlicher Erkenntnis begründet ist und folglich Dritten oft als unrealistisch erscheint. Altbundeskanzler Helmut Schmidt wird gerne mit den Worten zitiert, dass wer Visionen habe, zum Arzt gehen solle, doch lässt sich wohl kaum bestreiten, dass es in der Geschichte immer wieder große Visionen gab, die heute für uns selbstverständliche Realität geworden sind. Als Beispiel sei hier das deutsche Sozialversicherungssystem, die Einheit Europas oder die Gleichberechtigung von Mann und Frau erwähnt. Visionen müssen also keinesfalls Phantastereien bleiben.

Visionen können der Anfang eines neuen Weges sein, sie eröffnen Gestaltungsspielräume. Mit der Vision wird eine Richtung eingeschlagen. Es muss dann eine Unternehmensstrategie festgelegt werden, die den Weg beschreibt, auf dem ein mittelfristiges (zwei bis vier Jahre) oder ein langfristiges (vier bis acht Jahre) Ziel [25]erreicht werden soll. Dafür bedarf es zunächst einer Prognose über die Entwicklung der externen, meist nicht beeinflussbaren, Faktoren wie z. B. Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, gesellschaftliche und politische Veränderungen, technische Innovationen usw.

Fordern und Fördern - Führungspraxis für Feuerwehrleute

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