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09.11.12 Santos und São Paulo: Wir machen den Abflug

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5 Uhr klingelte der Wecker nach einer nicht all zu schlafreichen Nacht - die Kofferabholer waren nicht gerade leise vorgegangen. 8 Uhr sollten wir uns im Theater treffen.

Da unser Flieger um 15:40 Uhr als Erster ging, waren wir auch die Ersten, die das Schiff verließen. Die brasilianischen Behörden hatten gefordert, dass alle Abreisenden bis 10 Uhr von Bord sein sollten (auf Gran Canaria durften die Abreisenden bis zum Nachmittag bleiben). Deshalb spendierte uns AIDA noch eine Panoramafahrt mit Lunchpaket durch Santos und São Paulo, damit wir nicht so lange auf dem Flughafen herumsitzen mussten.

Als wir im Bus saßen, wurden wir nochmals durch eine AIDA-Mitarbeiterin auf einige Sachen hingewiesen. Auf meine Frage nach AIDA-Personal am Flughafen hieß es, dass dort niemand sei. Aber Frau Preiß hatte uns doch mitgeteilt, dass wir bei der Sitzplatzreservierung Unterstützung durch Mitarbeiter im Flughafen erhalten sollten? Wäre es möglich gewesen, nochmals an Bord zu gelangen, dann hätte ich die „Sau-Preiß“ für ihre mehrfache Lügerei am liebsten am ausgestreckten Arm über die Reling gehalten - und irgendwann genüsslich fallen lassen. Mit einem Lächeln. Bei solch einer ständigen Verarschung wird man zum Tier - sorry für die Ausdrucksweise, aber diese beschreibt unsere Wut!

Irgendwie schien die Oma mit ihrer Bemerkung am Abend des 7.11. Recht zu haben: „Hat man erst einmal bei AIDA gebucht, dann ist man verloren.“ Auf alle Fälle trifft dies zu, was unser Sitzplatzproblem anbelangt.


Bei leichtem Nieselregen fuhren wir dann los mit einer Stimmung auf dem Tiefpunkt. Als wir an der Cara vorbeifuhren, stand auf Deck 6 „die Oma“. Meine Frau winkte - die Oma stutzte, erkannte wohl meine Frau hinter der Busscheibe und winkte dann zurück - noch einen schönen Rest-Urlaub auf der Cara!

Wie immer in den brasilianischen Bussen war die Klimaanlage viel zu kalt eingestellt. Unsere Stadtführerin erklärte uns, dass die Brasilianer es so kühl mögen; die Europäer und US-Amerikaner bevorzugen etwas wärmer eingestellte Klimaanlagen.

Fahrt durch Santos, dann die sich in Serpentinen durch den Regenwald aufwärts schlängelnde Autobahn nach São Paulo. Das war schon beeindruckend. São Paulo selbst - eine 12-Millionen-Metropole - interessierte uns nicht sonderlich, aber die Zeit verging halt. Den Fotoapparat holte ich nicht mehr heraus.


So gegen 12:30 Uhr erreichte unser Bus glücklicherweise als Erster der AIDA-Busse den Flughafen und wir stellten uns beim Check-In-Schalter von Iberia an. Der Iberia-Mitarbeiterin versuchten wir auf Englisch unser Anliegen mithilfe der Kopie eines CT-Bildes zu erklären und es klappte alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und mussten nicht einmal auf den doch etwas ungeliebten Mittelplätzen sitzen: 39J und 39L waren zwei Plätze rechts. Danke an diese sehr freundliche und verständnisvolle Mitarbeiterin.

Nun war Warten angesagt. Einen Teil unseres noch reichlich vorhandenen brasilianischen Restgeldes gaben wir für eine Flasche Cola und diverse Kuchen aus - der Marmorkuchen war übrigens hervorragend.

Als dann der Flugkapitän, ein älterer, Brille tragender Herr, mit seiner Crew vorbei ging, waren auch die Befürchtungen meiner Frau hinsichtlich des „Toreros im Cockpit“ unbegründet.

Wir starteten mit einer gegenüber dem Hinflug deutlich besseren Beinfreiheit bei immer stärker werdendem Regen und hatten einen an sich ruhigen Flug. Während des Starts wurden auf den Bildschirmen Bilder der am Seitenruder befestigten Webcam eingespielt - durch den Regen konnte man außen kaum bis zum Cockpit sehen.

Ich hatte mit der Pasta etwas Genießbares gewählt; meine Frau mit dem Braten etwas weniger gut Essbares. Zwischen den Kapverden und Kanaren umflog der Pilot mit einem später auf der Bildschirm-Karte sichtbaren Schlenker Turbulenzen - also ein sehr vor- und umsichtiger „Torero“.

Noch im Dunkeln landeten wir nach einer für mich völlig schlaflosen Nacht gegen 6:45 Uhr in Madrid.

Dort mussten wir von Terminal 4S nach Terminal 4 mit einer Art U-Bahn fahren - und die raste, als ob sie schneller als die Flugzeuge werden wollte. Wer wie wir einen Stehplatz hatte, musste sich sehr gut festhalten.

Die nachfolgende Wartezeit verkürzten wir uns durch den Besuch eines Imbisses - unser Glück, denn auf dem Flug Madrid - München erhielt man nur gegen relativ viel Geld etwas zu Essen oder Trinken.

Wir hatten gehofft, etwas von den Pyrenäen zu sehen, aber viele dicke Wolken unter uns verhinderten einen Blick darauf. Dann schlummerten wir bis zur Ankunft. Pünktlich 11:20 landeten wir im schneefreien München und waren zum Schluss nochmals etwas sauer, als wir einen ziemlich ramponierten Koffer erhielten. Aber das war uns letztendlich egal, wir wollten schnellstmöglich nach Hause.

Als „Nebenwirkung“ hatte meine Frau noch fast zwei Wochen damit zu kämpfen, dass sie beim Betreten des Bades die gar nicht mehr vorhandene Schiffsschaukelei verspürte.

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