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Zweite Ankündigung der Auferstehung

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(Evangeliensynopse, © 2008 DBG, KBW, VZB, MFchi-Programm © 1993 - 2016 Ingenieurbüro Matthias Frey)


Das Interessante an dieser zweiten Ankündigung der Auferstehung ist, dass sie mit dem Zusatz versehen ist: Die Jünger verstanden nichts. Wie denn auch. Wäre es um den Tod gegangen, das hätten sie verstanden, denn der Tod war allerorten greifbar in deren Leben. Was sie aber nicht verstehen konnten zu diesem Zeitpunkt, war die Auferstehung. Das war so sehr fremd in ihrem Hirn, dass sie Jesus nicht einmal danach zu fragen trauten, denn sie hatten keine Ahnung, was sie da fragen sollten. Sie hatten kein Bild dafür, keine Anschauung, keine Vorstellung.

Wir lesen heute diese Worte mit einer völlig veränderten Perspektive und können nur noch schwer nachvollziehen, wie sehr das für die Jünger damals neu und unbegreiflich und unfassbar war. Ist doch klar!

Aber damals war das anders. Und deshalb ist der Hinweis auf das Unverständnis der Jünger an dieser Stelle ein Hinweis darauf, dass es nicht um die Ankündigung des Sterbens Jesus, sondern um die Ankündigung der Auferstehung geht. Und hierin liegt das Besondere. Das Göttliche. Das Rettende, das Heilbringende. Für meine Beobachtung ist hier von keiner Theologie des Kreuzes die Rede, sondern von einer Theologie des Lebens. Nicht im Tod Jesu geschieht das uns rettende, sondern in der Auferstehung, die Jesus zurückbringt in seine Nur-Göttlichkeit, in der er jedoch zugleich als der Gegenwärtige bliebt. Das wird in den Begegnungen mit dem Auferstandenen und besonders beim Abendmahl deutlich und erlebbar. Die Emmaus-Jünger (Lk 24 ab Vers 13) erkennen Jesus im Brotbrechen genauso wie die Jünger am See Tiberias (Joh 21).

Daneben ist doch auch die Parallelstelle der zweiten Ankündigung bei Johannes äußerst aufschlussreich. Jesus wollte nicht nach Judäa, weil ihm da nämlich Leute nach dem Leben trachteten. Also keineswegs mit Hurra und fliegenden Fahnen in den Erlösungstod! Keine Rede vom notwendigen Opfer zur Erlösung der Menschheit. Ein toter Gott nützt ja auch niemandem wirklich, es sei denn, denen, die ihre eigene Macht damit an Gott vorbei etablieren wollen. Denen wäre ein lebendiger Gott, der sich weiterhin einmischt natürlich im Weg.

Schauen wir also nach der dritten Ankündigung.

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