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DIE BELAGERUNG
ОглавлениеAls im Jahr 66 der Jüdische Krieg ausbrach, übernahmen Gruppen jüdischer Aufständischer einige der befestigten Palastanlagen Herodes’ des Großen, die seit dem Tod dieses Königs 70 Jahre zuvor von Garnisonen besetzt und unterhalten worden waren. Drei waren nach dem offiziellen Ende des Krieges im Jahr 70 noch in jüdischer Hand: Herodium (bei Bethlehem), Machaerus (östlich des Toten Meeres) und Masada. Der römische Statthalter (legatus Augusti pro praetore) in der kurz zuvor eingerichteten Provinz Judäa, Sextus Lucilius Bassus, machte sich daran, diese letzten Widerstandsnester zu bezwingen. Die wenigen Informationen bei Flavius Josephus sowie archäologische Zeugnisse deuten darauf hin, dass Herodium rasch erobert wurde. Die Aufständischen in Machaerus kapitulierten, bevor die Römer ihren Angriff starteten, wenngleich Flavius Josephus über Scharmützel zwischen den beiden Seiten berichtet. Die römische Umwallung oder Belagerungsmauer sowie zehn oder elf Kastelle rings um den Sockel der Anhöhe von Machaerus sind heute noch zu sehen, ebenso eine gewaltige steinerne Belagerungsrampe, die allerdings nie fertiggestellt wurde.1
Im Jahr 72 oder 73 trafen die römischen Truppen am Fuß der Anhöhe von Masada ein. Es war die letzte Festung, die von den jüdischen Aufständischen gehalten wurde. Bassus war mittlerweile gestorben und als Legat durch Lucius Flavius Silva Nonius Bassus ersetzt worden:
Inzwischen war Bassus in Judäa gestorben und Flavius Silva hatte die Befehlsgewalt übernommen. Als er sah, dass das ganze Land durch den Krieg unterworfen worden war und nur eine einzige Festung noch im Abfall beharrte, sammelte er die an den verschiedenen Plätzen gelegene Streitmacht und zog gegen diese Festung. Ihr Name war Masada. (Jüdischer Krieg 7, 252)
Silva stammte aus Urbs Salvia in Italien (Urbisaglia nahe Ancona); dort wurden zwei Inschriften gefunden, denen zufolge Silva im Jahr 81 oder später, nachdem er seine Amtszeit als Legat in Judäa beendet hatte, dort ein Amphitheater errichten ließ.2
Der römische Feldzug nach Masada fand im Winter und Frühjahr 72/73 oder 73/74 statt.3 Viele heutige Besucher Masadas glauben, die Festung habe sich nach dem Jahr 70 noch drei Jahre gegen die Römer gehalten, aber tatsächlich dauerte die Belagerung nicht länger als sechs Monate, höchstwahrscheinlich sogar noch sehr viel kürzer – von Anfang bis Ende vielleicht gerade einmal sieben Wochen.4