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DIE LAGER DER RÖMER

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Als die Römer vor Masada eingetroffen waren, errichteten sie eine etwa drei Meter hohe und schätzungsweise 4500 Meter lange Steinmauer rund um den Fuß des Berges. Diese Umwallung riegelte die Festung ab und machte einen Ausbruch der Belagerten unmöglich. Zugleich hinderte sie andere daran, zu den Eingeschlossenen vorzustoßen. Gwyn Davies sieht im Bau der Belagerungswerke eine „eindeutige symbolische Botschaft“ sowohl gegenüber den Aufständischen, die in Masada ausharrten, als auch gegenüber anderen Völkern unter römischer Herrschaft.8 Auf Türmen entlang der Mauer wurden Wachen postiert, die sicherstellen sollten, dass niemand die Mauer erklomm. Zusätzlich zu der Umwallung errichteten die Römer für ihre Truppen acht Kastelle, die Archäologen mit den Buchstaben A bis H (siehe Lageplan auf S. 22) bezeichnet haben. Diese Kastelle liegen rings um den Berg und bewachen potenzielle Fluchtrouten. Flavius Josephus’ Beschreibung der Umwallung und der Kastelle passt recht genau zu den archäologischen Überresten.

Gegen Eleasar also und die Sikarier, die gemeinsam mit ihm Masada besetzt hielten, zog der römische Feldherr mit seiner Streitmacht. Rasch hatte er das gesamte Land in seiner Gewalt; in die am günstigsten gelegenen Orte legte er Besatzungen. Die ganze Festung hingegen umgab er mit einer Ringmauer, damit es niemandem unter den Belagerten so leicht wäre, zu entfliehen; dazu teilte er Männer zur Bewachung ein. (Jüdischer Krieg 7, 275)

Die Reihe der Kastelle beginnt mit Kastell A am unteren Ende des Schlangenpfades und setzt sich gegen den Uhrzeigersinn fort: Die Kastelle A bis C befinden sich auf der östlichen Seite des Berges; D liegt an der nördlichen Schmalseite; auf der nordwestlichen Seite folgen E und F; G liegt im Südwesten, und H hoch oben auf dem Berg Eleasar, südlich von Masada. Die Kastelle sind durch die Wallmauer miteinander verbunden sowie durch einen Weg, den sogenannten Läuferpfad, auf dem man noch heute wandern kann. In einer Zeit vor Feldtelefonen und Walkie-Talkies diente ein solcher Weg als Kommunikationslinie: Läufer überbrachten Silvas Befehle von Kastell zu Kastell.

Der Aufbau der Kastelle bei Masada folgt dem effizienten Standard in der römischen Armee. Alle haben einen quadratischen oder mehr oder weniger quadratischen Grundriss, und die Seiten sind nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. In der Mitte jeder Seitenmauer befindet sich ein Tor, und an diesen Toren starteten bzw. endeten die zwei Hauptstraßen: Die eine verlief in Nord-Süd-Richtung, die andere in Ost-West-Richtung, und sie kreuzten sich in der Mitte des Kastells. Innerhalb jedes Kastells waren die Einheiten um diese Straßen herum angelegt, wobei die wichtigsten Einheiten (wie etwa das Quartier des Befehlshabers und das Stabsgebäude) in der Mitte lagen und andere weiter entfernt. Kastell B im Osten und Kastell F im Nordwesten sind deutlich größer als die anderen Kastelle, da in ihnen die Legionstruppen untergebracht waren, während die anderen Kastelle für die Auxiliarsoldaten vorgesehen waren.9 Kastell B war zugleich ein Verteilungspunkt für den Nachschub, der mit Booten aus Gebieten rund um das Tote Meer herangeschafft wurde. Die Ladungen wurden an einem Steg am Ufer östlich von Masada gelöscht. Kastell F lag so, dass Silva von ihm aus den Bau der Belagerungsrampe beaufsichtigen konnte:


Die römischen Belagerungswerke in Masada

Er selbst wählte einen zur Belagerung möglichst geeigneten Platz aus und schlug ein Lager auf. Es war die Stelle, wo die Felsen der Festung dicht an den nahe gelegenen Berg reichten. Allerdings lag dieser Platz für die Beschaffung eines reichlichen Vorrats an Lebensmitteln ungünstig. (Jüdischer Krieg 7, 277)

Ein quadratischer ummauerter Bereich in der Südwestecke von Kastell F, den man auch als F2 bezeichnet, datiert aus der Zeit nach dem Fall Masadas. Dieses Kastell F2 beherbergte nach dem Ende der Belagerung eine kleine Garnison, die noch für kurze Zeit vor Ort blieb, bis sichergestellt war, dass das gesamte Gebiet vollständig unterworfen war.

Masada

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