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Inverse Information: Abbild und Spiegelungen

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Männer haben ein Gehirn. Erstaunlich, aber wahr.

Elferfrage an alle: Was sind Erinnerungen, und wo sind sie gespeichert?

Medizin und Biologie siedelten in vergangenen Jahrzehnten das Gedächtnis ausschließlich im Gehirn an, in den Neuronen. Bis die junge Wissenschaft der Epigenetik erklärte: Sorry, folks. Nicht nur jede Zelle, sondern das Genom selbst hat – von Nerven unabhängig – ein Gedächtnis. Und das reagiert auf die Umwelt, die es im weitesten Sinn widerspiegelt.

Natürlich ist für den Alltag unser Gedächtnis im Kopf angesiedelt. Sollte es zumindest sein. Aber selbst dort fand man schon vor einiger Zeit Mechanismen, die im neuronalen Bereich das bestätigen, was im epigenetischen für intellektuelle Aufregung gesorgt hatte. Dass sich nämlich im Gehirn die Umwelt abbildet und widerspiegelt. Konkret: Über Spiegelneuronen haben wir ein mental universe.

Im Kopf eines Menschen, der leidet, und im Kopf eines Menschen, der ihn dabei beobachtet, feuern die gleichen Neuronen. Dadurch kann der Mensch die Empfindungen seines Gegenübers im eigenen Kopf ablaufen lassen. So entwickelt er seine Gefühlswelt. So entsteht seine Ethik.

Diese Spiegelung wird auch dann registriert und akzeptiert, wenn man momentan und pro futuro, also zeitlos, agiert und weder für sich noch für die Gruppe einen egozentrischen Vorteil erwirbt. Das ist dann Mut zur Mitmenschlichkeit.

In dieser Ethik ist eine evolutionäre Zweckorientiertheit veraltet, ja längst überholt. Die neue Begründung sieht nicht mehr den Nutzen allein, sondern die Brüderlichkeit unter der Schirmherrschaft eines Schöpfers.

Der Naturforscher Charles Darwin begriff schon im 19. Jahrhundert: In jedem Erdzeitalter haben sich die Arten immer zum Höheren entwickelt. Warum sollte das nur für körperliche Merkmale gelten? Warum kann der Mensch nicht das Konrad-Lorenz-Steinzeitkorsett seiner Ethik ablegen und seine Art ebenfalls zu Besserem führen? Vom Egoismus zum Altruismus. Man kann es Schicksal nennen oder Karma. Der Mensch, der Gutes tut, sieht: Es lohnt sich. Gutes kommt auf anderen Wegen zurück.

Spiegelneuronen, auch wenn sie im Detail noch kontrovers beurteilt werden, sind weitere Hinweise dafür, dass unsere Vorstellungen ein Gegenüber haben. Die Zellen, der Körper, die Neuronen, unsere Gedanken spiegeln eine Wirklichkeit wider. Nicht wir schaffen uns die Wirklichkeit oder die Vorstellung eines Weltenbaumeisters, sondern die Wirklichkeit – die primär uns umgibt – schafft uns, unser Genom, unser Bewusstsein und auch unsere Vorstellungen. Das Denken ist nicht die Präsentation von realen oder irrealen Möglichkeiten.

Denken ist Teilhaben am Wirklichen.

Wir denken in Kausalitätskategorien, weil die Physik unseres Alltags kausalitätsbezogen ist. Alle unsere biologischen Reaktionen spiegeln die Schwerkraft wider, weil sie bei der Entstehung des Lebens a priori vorhanden war.

Für den Weltenbaumeister gilt Gleiches: Gäbe es ihn nicht, wir hätten von ihm keine Ahnung.

Dem Begründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, war dieser Einblick schon ersichtlich, als er seinen Missionaren den Rat mitgab: »Wo immer ihr auch hinkommt, vergesst nicht, dass Gott schon vor euch da war.«

Baupläne der Schöpfung

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