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Das Gewissen und die Entscheidung

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Die mechanistische Auffassung des freien Willens kann zu Grabe getragen werden. Ohne dass die christliche Ethik darunter leidet. Denn es ereignet sich noch ein weiteres Detail. Selbst wenn eine Entscheidung unbewusst gefällt worden ist und erst später in das Bewusstsein zurückschleicht, wird sie dann, beim Auftauchen, auf ihre Richtigkeit abgetastet. Wobei neben den Prägungen der Kindheit eine weitere Schicht Erkenntnis dazukommt: das Bewusstwerden der Tat.

Dieser Ich-war’s-Effekt kann mit anderen Bewusstseinsinhalten zusammenhängen und daraufhin einer Feineinstellung unterzogen werden. Denn der freie Wille ist so wie der genetische Code: nicht erratisch, nicht festgelegt für uns, nicht programmiert für immer, sondern einer kontinuierlichen Plastizität unterworfen. Anders ausgedrückt: Der freie Wille ist nicht in Stein gemeißelt.

Freiheit atmet.

Zwar wird das Gehirn in den Händen der Hirnforscher zum Sitz des Unbewussten, zur Dunkelkammer, die das vorbereitet, was der Mensch später als seine Tat erkennt. Allerdings wirkt diese Erkenntnis über die Dunkelkammer zurück und arbeitet an der nächsten, wenn auch unbewussten, Vorentscheidung mit. Damit wird der Charakter, den Schopenhauer noch als unveränderliche Größe benützt hat, veränderlich und dreidimensional; auch durch das Gewissen.

Baupläne der Schöpfung

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