Читать книгу Big Ideas. Das Ökologie-Buch - John Farndon - Страница 7
ОглавлениеEINE WELT VOR DER UNSRIGEN, ZERSTÖRT DURCH EINE KATASTROPHE
AUSSTERBEN UND VERÄNDERUNG
IM KONTEXT
SCHLÜSSELFIGUR
Georges Cuvier (1769–1832)
FRÜHER
Spätes 15. Jh. Leonardo da Vinci meint, dass Fossilien Überreste früher Lebewesen und nicht spontan in der Erde auftretende Formen sind.
1660er Der Engländer Robert Hooke hält Fossilien für ausgestorbene Arten, weil es aktuell auf der Erde keine ähnlichen Lebensformen gibt.
SPÄTER
1841 Der englische Anatom Richard Owen nennt riesige Reptilienfossilien »Dinosaurier«.
1859 Charles Darwins Buch Entstehung der Arten erklärt, wie Evolution durch »natürliche Selektion« abläuft.
1980 Die US-Wissenschaftler Luis und Walter Alvarez belegen, dass ein Asteroid zu der Zeit auf der Erde einschlug, als die Dinosaurier ausstarben.
Zu Beginn der Fossilforschung glaubten viele Menschen nicht, dass es sich bei den Objekten um ausgestorbene Arten handeln könnte. Warum hätte Gott Lebewesen erschaffen und zerstören sollen, bevor es Menschen gab? Irgendwo auf der Welt müsse es sie noch geben. Im späten 18. Jahrhundert erforschte der Franzose Georges Cuvier diese Frage anhand der Anatomie fossiler Elefanten. Er zeigte, dass sich fossile Formen wie Mammuts oder Mastodonten anatomisch von lebenden Elefanten unterscheiden und daher ausgestorben sein müssen. Es sei unwahrscheinlich, dass so große Tiere immer noch unbemerkt auf der Erde lebten.
Cuvier ging von abgegrenzten Erdzeitaltern aus, an deren Ende jeweils eine »Revolution« stand, die Flora und Fauna zerstörte. Er glaubte jedoch nicht, dass Fossilien die Evolutionstheorie bestätigten.
Heute sind Cuviers Hauptideen wieder aktuell: Moderne Forschungen belegen mindestens fünf katastrophale Aussterbeereignisse in der Erdgeschichte, darunter das, bei dem die Dinosaurier verschwanden. Anders als Cuvier wissen die Forscher heute aber, dass das Leben danach nicht aus dem Nichts neu entsteht. Zwar sterben viele Arten aus, doch die überlebenden breiten sich – oft sehr schnell – aus und entwickeln sich zu neuen, um die leeren ökologischen Nischen zu füllen – so wie die Säugetiere nach dem Ende der Dinosaurier.
Cuvier prägte den Namen »Mastodon« (griech. »Brustzähner«) wegen der brustähnlichen Höcker auf den Zähnen des Tieres, die bei den lebenden Elefanten anders aussahen.