Читать книгу Das Limit bin nur ich - Jonas Deichmann - Страница 20
Beste Bedingungen
ОглавлениеDie nächsten Tage verwöhnen mich mit gutem Wetter, freundlicher Begleitung und viel Ablenkung. Mein Vater, Markus und drei weitere Gäste begleiten mich die ganze Woche per Segelyacht oder Dingi und machen Aufnahmen für den Dokumentarfilm über meine Reise. Hin und wieder lasse ich mich abends zum Essen oder Schlafen einladen. Wenn ich das Wasser verlasse, steige ich stets genau an derselben Stelle wieder hinein.
Anstrengend sind die Tage trotzdem. Die Küste hier besteht vor allem aus tief eingeschnittenen Buchten, was teils mehrere Kilometer lange Querungen von Landzunge zu Landzunge erfordert. Glücklicherweise sind die Bedingungen insgesamt sehr gut – es ist 18–22 Grad warm, die Sonne scheint, und nachmittags kommt ein Föhnwind auf, was leichten Rückenwind und nur wenig Seegang bedeutet.
Ich komme mit dem Schwimmen im offenen Wasser inzwischen besser zurecht als noch am Anfang. Nur die Quallen, die mir manchmal ins Gesicht schwimmen, sorgen für wirklich unliebsame Begegnungen. Mein Vollbart schützt mich ein wenig, doch die Berührungen an Stirn und Wange brennen heftig. Nun ja, Wunden habe ich schon genug, da kommt es darauf auch nicht mehr an.
Besonders erhebend ist es, abends die Sonnenuntergänge über der Adria zu erleben. Es ist wie eine Belohnung nach einem harten Tag. Man hat mit den Wellen gekämpft, Wasser geschluckt und trotz Neoprenanzug auch gefroren. Abends klettert man aus dem Wasser, zieht trockene Sachen an (ein Hoch auf mein wasserdichtes Floß!) und freut sich darauf, dass es gleich was zu essen gibt. Manchmal kann ich ein kleines Lagerfeuer machen, manchmal wärme ich mich im Schlafsack auf. Und dann geht über dem stahlblauen Meer die Sonne unter. Gänsehaut. Jede Faser meines Körpers genießt diese Momente.