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Konstantinische Wende

Als Konstantinische Wende bezeichnet man in der Kirchengeschichte die Anerkennung des Christentums durch das römische Kaisertum und die nachfolgende Verbindung von Imperium Romanum und Kirche. Eingeleitet wurde der Prozess durch Kaiser Konstantin den Großen, der im Jahre 306 die Nachfolge seines Vaters als Caesar der westlichen Provinzen antrat. Zu diesem Zeitpunkt waren durch den östlichen Oberkaiser Diokletian (284–305) reichsweite Christenverfolgungen angeordnet. Konstantins Hinwendung zum Christentum wird durch die christlichen Schriftsteller Laktanz (†um 317) und Eusebios von Cäsarea (†339) mit dem siegbringenden Eingreifen des Christengottes bei der Schlacht an der Milvischen Brücke 312 begründet, in der Konstantin die Alleinherrschaft im Westen errang („in diesem Zeichen siege“). Ein Jahr später erreichte die Mailänder Vereinbarung zwischen Konstantin und dem Ostkaiser Licinius die Gleichstellung des Christentums mit den heidnischen römischen Kulten und die Rückgabe beschlagnahmter Güter an die Kirche. Unter der Alleinherrschaft Konstantins im ganzen Reich (seit 324) stiegen viele Christen in hohe Positionen auf; Bischöfe übernahmen Funktionen in der Verwaltung der Provinzen, und der Kaiser übte als Pontifex maximus Herrschaftsrechte in der Kirche aus. Trotz heidnischer und häretischer Reaktionen nach Konstantins Tod setzte sich das Christentum als Staatsreligion endgültig unter Kaiser Theodosius I. durch, der im Jahre 380 den Begriff ‚katholisch‘ per Gesetz definierte und die Annahme des Christentums reichsweit vorschrieb.

Arianer

Die neue Rolle des römischen Kaisers in der christlichen Kirche trat erstmals bei dem in Alexandria ausbrechenden Theologenstreit zwischen dem Priester Arius und Bischof Alexander deutlicher hervor. Im Mittelalter galt ‚Arianer‘ als Sammelbegriff für Ketzer und Ketzerbewegungen. Damit blieb in Erinnerung, dass der theologische Sonderweg des Arius, im Jahre 325 auf dem Konzil von Nizäa als Häresie verurteilt, die Kirche seinerzeit in die tiefste Spaltung ihrer noch jungen Geschichte geführt hatte. Konstantin lagen Berichte aus Nordafrika und Kleinasien vor, die davon sprachen, dass viele christliche Gemeinden dort zwischen Anhängern und Gegnern des Arius gespalten seien. Eusebios von Cäsarea, selbst ein Anhänger des Arius, hielt die Bewegung der Arianer zu dieser Zeit für „ein mächtiges Feuer“.

Ketzerei und Inquisition im Mittelalter

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