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Vater der Zukunft (1980) Vorbemerkung des Herausgebers

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Vieles aus der frühzivilisatorischen Geschichte der Menschheit, insbesondere vor Einführung der neuen Datierung (n. D.) im Gefolge der Gründung des »Verbundes Besiedelter Welten« vor nunmehr fast 1079 Jahren, liegt im Dunkeln. Zahlreiche Unterlagen: Dokumente, Register, Statistiken, Filme und Fotos sind selbst aus den zentralen Archiven verschwunden, in den Kriegswirren während der Einigungsbestrebungen zerstört oder durch Unachtsamkeit dem Verderb anheimgegeben worden. Dies ist bekannt und oftmals nicht nur in wissenschaftlichen Fachblättern wie der »Neuen Historiographischen Zeitschrift« oder der »Acta Omnium Planetarum Historica«, sondern auch in populären Journalen und Tageszeitungen beklagt worden.

Im Gesamtzusammenhang der uns berührenden Geschichte ist es freilich ebenso wichtig, aus der Frühzeit der Fremdrassen, auf die menschlicher Forschungsgeist bisher gestoßen ist, nähere Kenntnisse zu erlangen. Der Weg dahin erweist sich in der Regel als noch schwieriger als das Aufspüren von Einzelheiten der frühen Menschheitshistorie, deren Probleme gerade kurz angerissen wurden.

Zahlreiche Fremdrassen nämlich halten es geradezu für ihre Pflicht, dem Menschen selbst grobe Züge der Entstehung ihrer Kultur oder ihres Staatswesens vorzuenthalten. Uneinsichtigkeit, Ignoranz oder ganz einfach sture Abwehrhaltung erschweren derartige Forschung ungemein. Umso betrüblicher muss daher die Tatsache bewertet werden, dass Dokumente über die Entwicklung auf anderen Welten uns nach Erhalt wieder verloren gehen. Erfreulich aber auch, wenn eine glückliche Fügung solche Unterlagen wieder verfügbar macht.

Eine solche Wiederentdeckung ist dem Unterzeichner dieser Vorbemerkung bei der Durchsicht abgelegter, zur Verbrennung bestimmter Akten gelungen. Wie die wichtigen Unterlagen zwischen die vergilbten Verwaltungsanordnungen gelangen konnten, ist unbekannt. Das wiedergefundene Dokument, einschließlich Begleitpapier, soll hier mit vollem entzifferbaren Wortlaut abgedruckt werden.

Bei der geschichtlichen Quelle handelt es sich um ein Fragment der Stammesgeschichte einer intelligenten Spezies, die sich selbst »Maa« nannte. Die Papiere – es handelt sich um fünf handbeschriebene Blätter in der Rundbogenschrift der Maa, die teils stark verblichen sind – sowie deren Übersetzung wurden im Jahre 723 n. D. von dem Xenobiologen Heribert Polachewski an das damalige Zentralarchiv von Terra-City gesandt. Polachewski stand, wie in den Personalstammakten jener Zeit nachzulesen, in den Jahren 718 bis 731 im Dienst der irdischen Explorerflotte. Über die Art seiner Dienstverpflichtung, seinen Dienstgrad sowie sein weiteres Verbleiben nach 731 konnte nichts Genaueres in Erfahrung gebracht werden.

Das Dokument der Maa besteht aus zwei Teilen, die sicherlich im Zusammenhang stehen und das gleiche Ereignis – wenn auch zeitlich verschoben – beschreiben. Polachewski hat mit der Eingabe der Dokumentenblätter und deren Übersetzung zugleich in einem Begleitschreiben die Umstände der Auffindung aufgezeigt, darüber hinaus einige notwendige Anmerkungen zum Planeten Maa-do und zur Rasse der Maa gegeben.

Im Folgenden soll zunächst dieses Begleitschreiben Polachewskis vorgelegt werden, da erst nach dessen Lektüre einige Einzelheiten des Maa-Dokuments begreiflich erscheinen. Danach folgen die beiden Teile des Dokuments in der Übersetzung Polachewskis, die der Schreiber dieser Zeilen nur an einigen wenigen Stellen stilistisch etwas geglättet und modernisiert hat. In einer abschließenden Bemerkung sollen dann noch die kargen Ergebnisse eigener Recherchen über den heutigen Stand auf Maa-do aufgezeigt werden.

Eine Einordnung in den geschichtlichen Gesamtzusammenhang ist auf Grund dieser doch sehr spärlichen Unterlagen selbstverständlich nicht möglich, doch kann vorsichtig formuliert werden, dass das Maa-Dokument trotz aller Vorbehalte bereits wertvolle Einblicke in die psychologische Konstitution einer Fremdrasse gewährt. Bleibt zu hoffen, dass eventuelle weitere Funde, so unwahrscheinlich sie im Augenblick auch erscheinen mögen, hier irgendwann für zusätzliche Aufhellung sorgen werden.

Lund Samwall, Oberarchivar

Zentralstelle für Dokumentation von Fremdrassen

Terra-City, 19. Tag im 3. Monat d. J. 1078 n. D.

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