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Objekt der Verehrung (1981)
ОглавлениеAls sich die Abenddämmerung allmählich über die ausgedörrte Steppe senkte, begannen die Schakale zu heulen und die Frauen des Stammes stampften die letzten Körner für den Fladenteig. Zwei erfahrene Jäger erhoben sich aus der kauernden Runde, die der vorzeremoniellen Meditation gewidmet war, und begaben sich auf Posten für die erste Wache. Um die Mitte der Nacht, wenn der Mond sich über den Berg der Blitze erhob, würden sie von zwei anderen Stammesangehörigen abgelöst werden.
Tarak, der Jungjäger, war für diese Nacht von der turnusmäßigen Wache befreit. Als Jüngster im Mannesalter, er zählte gerade sechzehn Sommer, wurde er zwar öfter als die Alterfahrenen zu Diensten und Pflichten herangezogen, doch hatte die Erfahrung den Stamm gelehrt, dass man selbst die Zähesten und Ausdauerndsten unter den Jungen nicht unbegrenzt belasten konnte. So waren auch Tarak fünf von zehn Nächten zum unbegrenzten Schlaf gestattet worden.
Tarak reckte seine breiten Schultern, griff hinter sich zum abgelegten Bogen und dem Köcher und erhob sich aus der gebückten Haltung. Bis zur Zeremonie war noch ein wenig Zeit. Seine Augen suchten Malia, die vierzehn Sommer zählte; ihre tiefbraunen, glutigen Augen und ihr schlanker Körper hatten es ihm angetan. Nach den Regeln des Stammes galt zwar die Verbindung von Mann und Frau innerhalb der Stammeseinheit als nicht erwünscht, doch handelte es sich dabei nicht um ein direktes Tabu – sodass Tarak fest entschlossen war, Malia nach allen Kräften zu umwerben, um sie im nächsten Sommer, wenn sie das heiratsfähige Alter erreichen würde, in seine Hütte zu führen.
Der Stamm der Hundskrieger lagerte seit Generationen am Rande der großen Ebene, die auch jetzt noch – nach so langer Zeit – von den Narben der Großen Katastrophe gezeichnet war. Diese Steppe dehnte sich über den ganzen nördlichen Teil Elopas aus; tundraartiger Bewuchs sorgte für nur wenig Abwechslung. Dennoch: die Steppe gab ihnen Nahrung, und in den Randgebieten gegen Süden hin ließ sich sogar während der Trockenzeit noch etwas Wasser finden. Und der hochstämmige Wald auf den Hängen der Berge, die den Südwesten der Ebene einfassten, bot den idealen Standort für die Behausungen der Hundskrieger.
Malia bewohnte mit ihren Eltern und sechs wesentlich jüngeren Geschwistern eine der größeren Laubhütten. Als noch Unberührbare durfte sie bei der allabendlichen Zeremonie natürlich nicht dabei sein; ebenso wenig war es ihr gestattet, der vorzeremoniellen Meditation beizuwohnen. Und da außerdem der Abend nun rasch kam, war Tarak sicher, das Mädchen in oder bei der elterlichen Behausung anzutreffen.
Betont unauffällig schlenderte der Jungjäger, den Federschmuck des ersten Jahres keck aus der Stirn geschoben und den Bogen geschultert, vom Feuer weg; den Köcher mit den langfiedrigen Giftpfeilen schleifte er lässig hinter sich her. Noch wollte er sein Interesse nicht zu deutlich zeigen; denn auch andere Jungjäger hatten Malias Liebreiz entdeckt. Tarak wollte weder Unghu noch Peta allzu früh darauf aufmerksam machen, dass er, Tarak, sich um die Tochter von Nabar, dem Bärentöter, bemühte.
Nach der Meditation musste Bernar, der vom Großen Rat der Stämme in der Elopa-Steppe eingesetzte Oberpriester, mit der Vorbereitung der Zeremonie beginnen. Die Regeln schrieben vor, dass der Ritus noch vor der Einnahme der abendlichen Mahlzeit, des einzigen gemeinsamen Essens am gesamten Tage, ausgeübt werden musste. Bernar seufzte. Es waren immer die gleichen Vorbereitungen zu treffen, die Handgriffe waren ewig dieselben, und ob der Große R dadurch gnädiger gestimmt würde und dadurch das verheißene glorreiche Zeitalter der Technik wiederkommen würde – der Oberpriester zuckte insgeheim mit den Achseln, erschrak aber gleichzeitig vor seiner eigenen Reaktion und seinen blasphemischen Gedanken.
Es durfte kein Zweifel aufkommen, dass der Große R gelebt hatte! Denn so stand es geschrieben. Und auch, dass er, zusammen mit seinen treuesten Jüngern und Chronisten, die Unsterblichkeit erlangt hatte.
Nie durfte er, der Oberpriester Bernar, am Wahrheitsgehalt der Hoffnung auf Wiederkehr des Großen R zweifeln! Und beschlichen ihn doch Zweifel, dann musste er sie gut verbergen, denn bei den Stammesangehörigen der Hundskrieger, wie bei den Angehörigen der übrigen Stämme in der Elopa-Steppe, musste der Glaube fest sein wie gewachsener Fels. Und dafür wollte er immer sorgen.
Und wehe, es wagte einer, gegen den Kult zu lästern, wie vor wenigen Sommern der Jungjäger Jew. Er hatte doch wirklich die Frechheit besessen, zu behaupten, möglicherweise habe der Große R – gelobt sei sein Name, der nur auf dem heiligen Artefakt gelesen, aber nie ausgesprochen werden durfte, und gepriesen seine fünf Chronisten – gar nie gelebt; die Zeremonie sei daher ohne Wert. Bernars ganzer Zorn hatte Jew getroffen, und er hatte den Jungjäger mit einem harten Bann belegt, sodass in der Folge niemand unter den Stammesangehörigen es wagte, ihn mit Nahrung oder Kleidung zu versorgen, ihm Unterschlupf zu gewähren oder auch nur das Wort an ihn zu richten.
Ja, so wacker verteidigte der Oberpriester Bernar seinen Gott, den Großen R, denn dass die Stammesangehörigen bereit waren, ihn jeden Tag aufs Neue mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen, war abhängig davon, dass er ihnen den rechten Glauben erhielt und ihnen das »Objekt der Verehrung« präsentierte.
Das »Objekt der Verehrung«!
Bernar schlug sich an den Kopf. Er musste sich beeilen, die Zeremonie würde sogleich beginnen.
Schweißperlen auf der Stirn und der Nasenspitze, eilte der Oberpriester, so schnell ihn seine Füße trugen, zur Hütte der Verehrung, in der das Heiligste aufbewahrt wurde.
Und mit aller gebotenen Sorgfalt machte er sich daran, die Schachtel aus Eichenrinde mit dem wertvollen Inhalt, der den Hundskriegern vom Großen Rat der Stämme zugeteilt worden war, vor der Hütte aufzubauen.
Aus den anderen Hütten näherten sich schon die erwachsenen Männer und Frauen des Stammes. Alle machten feierliche, erwartungsvolle Gesichter.
»Von meinem nächsten erlegten Bock bringe ich dir eine Keule.« Mit diesem Versprechen trennte sich Tarak, der Jungjäger, von Malia. Gleich begann die Zeremonie. Bernar, der Oberpriester, wurde rasch unwirsch, wenn ein Angehöriger des Stammes zur abendlichen Kulthandlung zu spät kam. Entschuldigt waren nur die Jäger, die auf einem ausgedehnten Streifzug nach Wild außerhalb der Ansammlung von Hütten übernachten mussten.
Tarak beeilte sich, vor die Hütte der Verehrung zu gelangen, wo Bernar das »Objekt der Verehrung« bereits auf einem Gestell aus Weidenschößlingen zur Schau stellte, sodass auch alle es sehen konnten.
Als alle Angehörigen des Stammes der Hundskrieger, die berechtigt waren, an der Zeremonie teilzunehmen, versammelt waren, begann der Oberpriester mit der Kulthandlung.
»Großer R, wir danken dir!« Bernar rezitierte diese Eingangsworte mit erhobener Stimme.
»Wir danken dir für alles, worauf wir noch hoffen dürfen«, antwortete der Stamm im Chor.
»Ewiglebender Einiger der Menschheit, du wachst über uns mit deinen Jüngern und Chronisten.« Das war Bernar.
Und die Gemeinde: »Chronisten des Großen R, mit Namen Khascher, Cladatn, Kutma, Weweh und Kubran gerufen, nehmt euch des Stammes der Hundskrieger an.«
Und wieder Bernar: »Du bist der Erbe des Universums, wir warten auf dich!«
»Einige die Stämme der Steppe in Elopa, so wie du die Völker des Alls geeinigt hast, auf dass wir aufs Neue erobern fremde Welten.«
Deutlich konnte Tarak aus dem Chor die Stimme von Unghu, seinem möglichen Rivalen bei Malia, heraushören. Als er hinüberblickte, rezitierte dieser offensichtlich voller Inbrunst den vorgeschriebenen Text. Tarak verzog leicht das Gesicht.
Doch schon war da wieder Bernars eindringliches Rufen:
»Großer R, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf, hier vor dem ›Objekt der Verehrung‹ bringen wir dir unseren Glauben dar!«
»Denn wir glauben an dich, Großer R, und an deine Wiederkunft und an die von den fünf Chronisten niedergeschriebene Geschichte deines Lebens und Wirkens.«
Wie immer bei diesen Worten fühlte Tarak Ehrfurcht in sich aufsteigen. Glaubte man den heiligen Worten, dann war die Leistung, die der Große R vollbracht hatte, wahrhaft gigantisch. Abgesehen von allem anderen, konnte es sich Tarak einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch sich vom Erdboden erhob und zum Mond flog, jenem nächtlichen Begleiter der Erde, von dem der Oberpriester Bernar manchmal behauptete, der Große R habe dort oben immer noch eine Hütte für sich und warte nur darauf, wieder zur Erde herabzusteigen und die Stämme der großen Ebene zu einigen.
Bei solchen Gelegenheiten der gemeinsamen Anrufung vergaß Tarak leicht seine Zweifel, die ihn manchmal befielen. Wenn er während der Jagd im Wald außerhalb des Dorfes übernachten musste, dann kamen ihm wohl skeptische Gedanken. Etwa, warum es denn zu der Großen Katastrophe gekommen sein mochte, wenn der Große R doch allmächtig und allwissend und dazu noch ewig lebend war.
Schon als Kind hatte er einmal während der »kleinen Unterweisung« solche Einwände vorgebracht, war aber von Bernar mit dem Hinweis zum Schweigen gebracht worden, der Große R habe die Menschen für begangene Fehler bestraft, und wenn Tarak jetzt nicht den Mund halte, werde der Große R auch ihn bestrafen.
Und dann hatte Tarak den Mund gehalten, doch die Zweifel meldeten sich immer wieder einmal, in letzter Zeit traten sie immer öfter auf. Das ging so weit, dass Tarak inzwischen bezweifelte, in jener geheimnisvollen Schachtel aus Eichenrinde könne wirklich etwas aus der Hinterlassenschaft des Großen R stecken.
Tarak schrak auf. Die Schlussformel. Seine Augen begegneten dem wütenden Blick des Oberpriesters, der offensichtlich Taraks Geistesabwesenheit bemerkt hatte. Während er die heiligen Worte sprach, überlegte Bernar, was gegenüber dem renitenten Jungjäger zu tun sei.
Er wollte ihm noch eine Chance geben. Aber nur eine.
Nach der Zeremonie versuchte Tarak, rasch zu verschwinden. Er wollte sich einen Platz neben Malia sichern, wenn es gleich ans gemeinsame Abendessen ging. Doch Bernar hatte ihn nicht aus den Augen verloren.
»Tarak!«
Der Ruf war ein Befehl, und eine winkende Hand bedeutete ihm, dem Oberpriester zu folgen.
Die Rindenschachtel vorsichtig tragend, betrat Bernar die Hütte der Verehrung. Tarak war draußen stehen geblieben, doch der Ältere zog ihn hinein, nachdem er die Schachtel vorsichtig auf dem Tisch im Innern abgestellt hatte.
»Tarak, ich mache mir Sorgen um dich«, begann der Oberpriester.
Tarak sah ihn nur stumm an; in seinen Augen glomm Auflehnung, die trotz des schummrigen Lichts, das von einer Kiefernfackel herrührte, erkennbar war.
Bernar ließ sich nicht beirren.
»Wenn ich dich so sehe, dann muss ich an den unglücklichen Jew denken …«
Tarak durchzuckte es wie ein Stich. Nein, wie Jew wollte er nicht enden. Er dachte an Malia, dann blickte er Bernar offen an.
»Was betrübt dich, Bernar?«
»Erzähl’ mir etwas über das Objekt der Verehrung«, forderte der Oberpriester den Jungjäger auf.
»Nun …« Tarak fühlte sich überrumpelt, darauf war er gewiss nicht vorbereitet. »Jahrhunderte nach der Katastrophe fanden Jäger des Stammes der Hundskrieger in einer Höhle eine Metallkassette. Darin waren Druckschriften, die über den Großen R erzählten. Bis dahin war den Stämmen der Ebene nichts von dem Großen R bekannt gewesen. Nun wurden die Fundstücke gesichtet und schließlich auf die einzelnen Stämme verteilt. Doch bei der Verteilung kam es zum Streit; seitdem gibt es zwar noch den Großen Rat, doch der ist nur noch für die religiösen Belange zuständig. Sonst herrscht Krieg auf der Steppe.«
Bernar nickte beifällig zu Taraks Darstellung: »Einiges hast du aus der ›kleinen Unterweisung‹ richtig behalten, aber natürlich ging das mit der Auswertung und der Verteilung nicht so schnell. Darüber allein vergingen etwa zwanzig Jahre, bis sich die Weisen der Stämme über den Wahrheitsgehalt der Papiere im Klaren waren.«
Der Oberpriester zeigte auf die Schachtel:
»Was, meinst du, ist da drin?«
Tarak zögerte mit der Antwort.
»Ich weiß nicht. Wenn Schriften darin sind, heilige Schriften – ich kann sie nicht lesen. Nur Priestern ist es erlaubt, diese Kunst zu erlernen.«
»So ist es. Da ich seit einiger Zeit den Eindruck habe, dass du Zweifel hegst, ob überhaupt etwas darin ist, will ich dir den Inhalt zeigen.«
Bernar öffnete den Deckel der Schachtel und erklärte:
»Vielleicht kannst du dich erinnern: In der Höhle fand man insgesamt fünfzig Schriften in jener Metallkassette; dazu noch einen Brief desjenigen, der dafür gesorgt hat, dass die Kunde vom Großen R uns erreicht hat. Es ist fast ein Wunder, dass dies alles den Feuersturm der Katastrophe überdauern konnte. Jene fünfzig Schriften sind die Aufzeichnungen der Chronisten Khascher, Cladatn, Kutma, Weweh und Kubran – die einzigen schriftlichen Dokumente aus der Zeit vor dem Untergang der alten Welt.«
Bernar entnahm der Schachtel zwei Papierstücke.
»Diese zwei Teile erhielt der Stamm der Hundskrieger. Es sind wichtige Beweisstücke für die wahre Existenz des Großen R. Dies hier ist die erste der insgesamt fünfzig Schriften; sie ist allerdings im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer mehr beschädigt worden. Das Papier zerfällt einfach – auch bei den anderen Stämmen wurde das festgestellt. So ist uns nur noch dieses letzte Stück des Umschlages geblieben. Hier!«
Vorsichtig nahm Tarak den Beweis für die Existenz des Großen R in Empfang.
Das Bild zeigte drei Männer, die in seltsam fremdartigen Anzügen steckten; sie liefen vom Beschauer weg ins Bild hinein, über eine kahle, schroffe Fläche hinweg. Ihre Köpfe steckten in kugelartigen Behältern. Auf ihrem Rücken erkannte Tarak gurkenförmige Gebilde. Hinter den drei Männern gab es technisches Gerät, mit dem der Jungjäger nichts anfangen konnte.
Das Bild war schon stark ausgeblichen, dennoch hatte Tarak den Eindruck, dass früher einmal die Farben sehr grell gewesen sein mussten. An den Seiten gab es überall Ausrisse; die Seite war unvollständig. Links oben waren Teile einer Schrift zu erkennen.
»Was heißt das?«, fragte Tarak.
»Das ist der vollständige Name des Großen R«, sagte der Oberpriester feierlich. »Du weißt, dass der Große Rat der Stämme uns allen verboten hat, den Namen auszusprechen und dadurch zu beflecken.«
Tarak war überwältigt, nie hätte er das für möglich gehalten, dass Bernar solche Kostbarkeiten in seiner Hütte barg.
»Wer sind die drei Männer auf dem Bild?«, fragte er fast schüchtern.
»Das kann ich dir nicht sagen, aber die Weisen der Stämme vermuten, dass höchstwahrscheinlich einer der drei der Große R sein muss.«
Tarak verschlang das Bild fast mit den Augen. Der Große R leibhaftig vor seinen Augen – wenn auch nur auf einem Bild!
»Und was ist das da?«, fragte der Jungjäger und deutete auf das zweite, gefaltete Papier in der Hand Bernars.
»Das ist der Begleitbrief, wie er zusammen mit den fünfzig Schriften der Chronisten gefunden wurde. Auf seinem Inhalt fußt zu einem erheblichen Teil die Beurteilung der Schriften. Denn daraus geht eindeutig hervor, dass der Große R gelebt hat, dass er die Menschheit lange vor der Katastrophe geeint und zahlreiche ferne Welten erobert hat.«
Der Oberpriester machte keine Anstalten, Tarak den Brief zu geben, und dieser verstand. Denn der Brief war von unschätzbarem Wert, darauf basierte die Verehrung des Großen R. Tarak gab Bernar das Umschlagbild zurück, sichtlich beeindruckt.
Bernar bemerkte, in welchem Zustand sich der junge Mann befand. Ziel erreicht, dachte er zufrieden.
»Du kannst wieder gehen«, sagte der Oberpriester. »Aber sprich mit keinem über das, was ich dir soeben gezeigt habe.«
»Ja, Bernar. Und danke auch. Nie wieder will ich zweifeln«, stammelte Tarak und stürzte aus der Hütte, denn er schämte sich zu zeigen, wie ihm vor Rührung die Tränen in die Augen schossen.
Hinter ihm lächelte Bernar zufrieden in sich hinein. Das war geschafft. Liebevoll strich er über den Brief; er hatte ihn Tarak nicht gegeben, denn lesen konnte ihn dieser doch nicht. Er hätte ihn ihm vortragen können, schließlich kannte er ihn auswendig.
Er schloss die Augen und sah den Brief vor sich:
Oktober 1980
Er ist der größte Held – ich bete ihn an.
Er ist der Retter der Menschheit und der Erbe des Universums, er hat den Frieden gesichert und zahlreiche ferne Welten besucht: Perry Rhodan.
Damit seine Geschichte nie vergessen wird und auch spätere Generationen ihn so wie ich verehren können, verstecke ich die ersten fünfzig Folgen in einer feuersicheren Kassette.
In diesem Jahr feiern wir sein Jubiläum. Perry Rhodan wird ewig leben!
Friedrich Wilhelm Baumann, 14 Jahre
Oberpriester Bernar steckte die beiden Papiere wieder in die Schachtel zurück.
Er war zufrieden. Tarak war bekehrt, der Stamm der Hundskrieger bekannte sich vollständig zur Verehrung des Großen R.
Bernar würde auch in der nächsten Zeit nicht hungern müssen.