Читать книгу Der letzte Tanz im Paradies - Jürgen Petschull - Страница 17
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ОглавлениеTheodor Kolber sitzt missgelaunt im ersten Stockwerk des langgestreckten Faktoreigebäudes von Johan Cesar Godeffroy & Sohn hinter einem ausladenden, aus Mangrovenholz grob geschreinerten Schreibtisch. Akten und Papiere stapeln sich zu kleineren und größeren Haufen. Drei große Rollschränke stehen an der Wand. Das Arbeitszimmer ist, von einer verblassten Weltkarte abgesehen, schmucklos eingerichtet. Der ehrgeizige Prokurist Elbertzhagen und Kolbers persönlicher Sekretär, der im Dienst der Firma Godeffroy schon im Alter von 45 ergraute Heinrich Pellworm, schieben ihrem Chef mit knappen Erläuterungen Schriftstücke, Rechnungen, Zahlungsanweisungen zu. Schon seit zwei Stunden.
Vieles hätten sie ja bereits auf eigene Faust erledigt, aber für die größeren Dinge sei Kolbers Unterschrift nötig, sagt der Prokurist. Es gehe um die Verlängerung von Pachtverträgen, um neue Lieferverträge mit deutschen und australischen Pflanzern, um Provisionen für die Vermittlung von Arbeitskräften von den Fidschi- und Tongainseln. Die Anschaffung einer neuen Dampfmaschine für ein Sägewerk muss genehmigt werden. Kolber soll Bestechungsgelder und sogenannte nützliche Geschenke für Eingeborenen-Häuptlinge bewilligen, die ihr Land günstig verkaufen oder ihre Leute als Plantagenarbeiter abstellen wollen. Und immer wieder unterzeichnet er vier- und fünfstellige Zahlungsanweisungen für Kopralieferungen der Firma »Emma Eliza Coe & Partner«.
Als Sebastian Kleine hereinkommt, blickt der Generalbevollmächtigte nur kurz auf.
»Gut gefrühstückt?«
»Wunderbar, es gab dünnen Kaffee und altes Brot mit klebriger Marmelade.«
»Das ist schon der gehobene Standard in unserem Gästehaus, du bist wohl vom Smutje der Emily Godeffroy Besseres gewohnt?«
Während der Prokurist und der Sekretär nach einer Abrechnung suchen, sagt Kolber leise zu Kleine, er solle die Diamantengeschichte noch nicht erwähnen. Laut fordert er ihn dann auf:
»Setz dich hin, dann kannst du miterleben, wie aufregend es bei uns Im- und Exportkaufleuten zugeht.«
Queen Emma, sagt Elbertzhagen, und wedelt mit einem Schriftstück, habe vor einem Monat ohne Vorankündigung und ohne erkennbaren Anlass die Koprapreise von 13 auf 18 Mark pro Tonne erhöht. Sie hätten ihr diese Quote zusagen müssen – denn ansonsten wollte sie an ein holländisches Konsortium verkaufen, das neuerdings verstärkt im Bismarckarchipel tätig werde.
»Sie nutzt ihre Vormachtstellung bei der Kokosnussproduktion ohne Rücksicht aus. Ihre Methoden grenzen immer mehr an Erpressung.«
»Keineswegs, das ist der freie, internationale Handel – oder würden Sie als Kaufmann anders handeln, wenn sich die Gelegenheit bietet?« Das mache man im Hause Godeffroy bekanntlich genauso, einer werde gegen den anderen ausgespielt. »Trotzdem will ich wohl mit ihr darüber reden, wie langjährige Geschäftspartner miteinander umgehen sollten und wie nicht.«
Kolber unterschreibt die vorgelegten Rechnungen, ohne zu zögern. Er überlegt einen Moment und sieht Kleine an, bevor er sich wieder an den Prokuristen wendet.
»Da Sie dieses holländische Konsortium erwähnt haben – ist Ihnen in letzter Zeit ein Mann namens Oranje begegnet? Oder haben Sie den Namen Klaas van Oranje schon einmal gehört? Es könnte sich auch um einen Buren aus Südafrika handeln.«
Elbertzhagen denkt nach und schüttelt den Kopf. Wenn es wichtig sei, könne er sich ja mal umhören, er kenne einen Händler aus Rotterdam, der müsste es eigentlich wissen, wenn einer seiner Landsleute in Deutsch-Neuguinea aufgetaucht sei.
»Gut, dann hören Sie sich nach einem Mijnher Oranje um, aber sehr diskret, Elbertzhagen, unser Interesse sollte keineswegs Aufmerksamkeit in der Kolonie erregen. Im Moment kann ich Ihnen leider noch nicht mehr dazu sagen.«
Ob es denn sonst etwas Neues gebe, fragt Kolber seinen Prokuristen im Plauderton.
»Der neue Gouverneur Dr. Hahl hat sich gut eingearbeitet. Als Jurist und ehemaliger Richter geht er endlich auch gegen die kriminellen Elemente unter den Weißen vor, die Eingeborene nach Strich und Faden um ihr Land betrügen, ihnen Kunst- und Kultgegenstände abschwatzen und die ihre Arbeiter misshandeln.«
»Gut. Sehr gut, das wurde wirklich Zeit, dass da hart durchgegriffen wird«, sagt Kolber.
»Und sonst? Was redet man so? Gibt es interessante Geschichten und Gerüchte?«
Elbertzhagen grinst. »An der Nordküste bei den Tolai-Stämmen ist neulich ein katholischer Missionar von einem Häuptling und dessen Leuten verprügelt und aus dem Dorf getrieben worden ...«
»Und was ist daran so lustig?«
»Nun ja, der fromme Mann soll es mit zwei oder drei Dorfschönen getrieben haben, und dabei ist er wohl in einem Fall in flagranti erwischt worden. Der Herr Bischof war wohl nicht sehr amüsiert.«
Leider gebe es aber auch noch ein weniger komisches Ereignis: Die Frau des Farmers Fuchs sei am helllichten Tag in ihrem Haus am Fuß des Varzinberges von Eingeborenen mit Äxten erschlagen und von Speeren durchbohrt worden, während ihr Mann weit entfernt auf seinen Pflanzungen gearbeitet habe.
»Ein Raubüberfall?«
»Offenbar ein Racheakt. Fuchs soll absichtlich oder unwissentlich ein großes Stück Land gerodet haben, das an seinen Besitz grenzt. Dort hat sich offenbar ein Kultplatz des Iniet-Geheimbundes befunden ...«
»Oh Gott, da kennen diese Geheimbündler kein Pardon«, sagt Kolber. Was danach unternommen worden sei?
»Das Übliche. Eine Strafexpedition unter Leitung von Polizeikommandant Schmeile hat die Bewohner der nächstliegenden Dörfer vertrieben und sämtlich Hütten in Brand gesteckt. Einige Männer sind auf der Flucht erschossen worden. Zwei Mordverdächtige hat man festgenommen. Sie sollen demnächst hier in Herbertshöhe hingerichtet werden.«
»Das Übliche ...« Kolber schiebt ein paar Papiere hin und her.
»Und geschäftlich, was redet man da so?«
»Nichts Aufregendes«, sagt Elbertzhagen. »Allerdings sollen vor einigen Monaten ein paar Australier im Landesinneren gesehen worden sein. Es gibt ein Gerücht, dass sie nach Gold suchen.«
»Und? Haben sie was gefunden? Gold und Edelsteine – hier bei uns in Deutsch-Neuguinea, das wäre ja wirklich mal eine Neuigkeit.«
Elbertzhagen deutet mit einer Kopfbewegung zu Sebastian Kleine. Ob er in dessen Gegenwart weiterreden solle, heißt diese Geste.
»Nur zu«, sagt Kolber »wir haben keine Geheimnisse, er gehört schließlich zum Haus Godeffroy & Sohn!«
Der Prokurist räuspert sich. Er habe von einem Beamten der Kolonialverwaltung gehört, dass die Australier kein Gold, sondern Diamanten gefunden haben sollen.
»Diamanten in Deutsch-Neuguinea?« Kolber tut erstaunt. »Wo hat man Diamanten gefunden?«
»Keine Ahnung. Mein Gesprächspartner wusste das auch nicht.«
»Da wird wohl nichts dran sein«, sagt Kolber, »diese angeblichen Goldfunde am Taori-Fluss haben sich vor Jahren ja auch als Falschmeldung herausgestellt.«
Aber wenn er in dieser Sache irgendetwas Neues höre, möge er ihn sogleich informieren. Das könne für die Firma möglicherweise interessant sein.
Kolber und Elbertzhagen setzen ihre Schreibtischarbeit fort. Zwischendurch wendet sich Kolber an Kleine und reicht ihm eine dünne Mappe, als sei ihm gerade etwas eingefallen.
»Hier, lies dies mal, damit du dich nicht langweilst. Hier bekommst du einen kleinen Einblick in das, was hier vor sich geht und womit man in unserer Reichshauptstadt lieber nicht belästigt werden möchte. Als früheren Criminalinspektor wird dich das vielleicht besonders interessieren.«
Kleine nimmt ein eng beschriebenes Schriftstück mit mehreren Anhängen aus dem Ordner. Auf der ersten Seite prangt ein Stempelaufdruck mit zwei Ausrufezeichen, der ihm von seiner Polizeiarbeit in Hamburg bekannt ist: »Vertraulich! Nur für den Dienstgebrauch!« Offenbar handelt es sich um die amtliche Abschrift eines Dokumentes, das vom Kolonialamt nach Berlin geschickt worden ist. Es geht um die zunehmende »Kette von Morden an Europäern in Deutsch-Neuguinea«, wie es in der Überschrift heißt. Insgesamt 34 Fälle werden aufgeführt. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Händler und Pflanzer in abgelegenen Gegenden, aber auch Missionare, Beamte und ganze Familien wurden umgebracht. In fast allen Fällen, so liest Kleine, hätten die Ermordeten durch eigenes Verschulden den Zorn und die Rache der Eingeborenen auf sich gezogen. So habe der deutsche Farmer Wolf, ungeachtet der Warnungen und eindringlichen Ermahnungen der Kolonialverwaltung seine Pflanzungen auf das Gebiet einer alten Kultstätte des Tolai-Stammes ausgedehnt. Danach sind in seiner Abwesenheit seine Frau und sein Baby regelrecht zerstückelt worden.
Bei der darauffolgenden Strafexpedition kam der kommissarische Landeshauptmann Curt von Hagen ums Leben. In dem angehängten Schriftstück liest Sebastian Kleine den Augenzeugenbericht eines Expeditionsteilnehmers:
»Herr von Hagen beschleunigte den Marsch ganz erheblich. Im Laufschritt fassten wir einen Tamul, den Angehörigen eines Dschungelstammes, der durch laute Rufe seine Genossen warnte. Der aalglatte Bursche ließ sich nur mit Mühe fesseln. Seinem Schreien machte ein wuchtiger Schlag meines Gewehrkolbens ein Ende. Herr von Hagen rief mir noch zu: ›Na, endlich fertig?‹, und dann ging es immer weiter vorwärts, ringsum dröhnte der Urwald von den dumpfen Tönen der Kriegstrommeln ... Wir hatten eben einen Wasserlauf durchschritten, als ein feindlicher Schuss fiel. Aufblickend sah ich Herrn von Hagen drei oder vier Schritte rücklings stürzen. Ich konnte den Verwundeten noch mit den Armen auffangen, lehnte ihn an einen Baum und riss ihm die Kleider auf. Die Wunde saß mitten in der Brust, mein nochmaliges Rufen ›Herr von Hagen! Herr von Hagen‹ blieb ohne Echo ...«
Der stellvertretende Landeshauptmann, so habe sich später herausgestellt, sei mit einem gestohlenen deutschen Mausergewehr erschossen worden – von einem desertierten Eingeborenen-Soldaten namens Ranga.
Sebastian Kleine legt das Papier zur Seite. »Mein Gott, hier geht es ja ein bisschen brutaler zu als in meinem früheren Revier in St. Pauli«, sagt er, als Kolber ihn über seine Geschäftspapiere hinweg ansieht. »Lies nur weiter, es kommt noch besser«, sagt Kolber, »ich brauche noch eine Weile, bis ich dich in der Faktorei herumführen kann.«
Nach dem Tod des von Hagen, so heißt es im nächsten amtlichen Bericht, hätten die deutschen Strafverfolger mit Hilfe befreundeter Eingeborener den Täter im Dschungel gestellt. Der sei von zahlreichen Pfeilen und Speeren getroffen worden. »Ranga sprang noch in den nahen Fluss, um sich durch Tauchen und Schwimmen zu retten. Aber der Gegner waren zu viele und er schließlich zu sehr erschöpft. Sobald er aus dem Wasser herauskam, erlitt er eine weitere schwere Wunde am Kopf. Noch lebend wurde er an Land gezogen. 23 Pfeile und Speere sollen in seinem Körper gesteckt haben ...«
Rangas Leichnam und der eines Mittäters wurden vor dem nächsten Gefängnis aufgehängt. »Allen Plantagenarbeitern und allen aufrührerischen Eingeborenen als warnendes Beispiel, und um allen zu zeigen, dass von Hagens Tod angemessen gesühnt worden sei.«
Kleine schüttelt den Kopf. »Dass es hier so schlimm zugeht, habe ich nicht gewusst.«
»Wir sind in einem wilden Land und es sind wilde Zeiten – zugleich kann es aber auch das Paradies sein«, sagt Theobald Kolber. »Himmel und Hölle liegen hier nah beieinander.« Einen Blick auf die paradiesische Seite werde man morgen Abend bekommen, beim Empfangsfest von Queen Emma.
Er müsse deshalb noch einen Brief formulieren. Kleine bleibt im Büro, als Kolber seinen Sekretär Pellworm zum Diktat ruft. Dazu setzt sich der Generalbevollmächtigte des Hauses Godeffroy wie immer ans Fenster in einen mit braunem Kuhfell ausgelegten Schaukelstuhl. Er blickt über den großen Platz vor den Lagerschuppen, auf dem sich quietschend ein kleiner, rostiger Kran dreht, der Kisten und Säcke vom Boden aufnimmt und ächzend auf ein Pferdefuhrwerk hebt. Dahinter ist ein breiter Ausschnitt der Blanchebai zu sehen. Hinter den Kanus der eingeborenen Fischer und der auf Reede liegenden Emily Godeffroy schiebt sich der Schattenriss eines großen Schiffes ins Bild. Die Segel des Dreimasters sind gerefft. In der Schiffsmitte stößt ein Schornstein schwarze Wolken aus. »Das müsste der Kreuzer SMS Cormoran sein«, sagt Sekretär Pellworm. »Das Kriegschiff Seiner Majestät soll ein paar Tage hier bleiben und dann zusammen mit der Polizeitruppe wieder einmal zu einer Strafexpedition auslaufen, es geht diesmal gegen einen Stamm an der Nordwest-Küste, der einen deutschen Pflanzer und einen australischen Händler umgebracht hat.«
»Kehrt denn hier nie Ruhe und Frieden ein, verdammt noch mal! Morde, Blutrache, Strafexpeditionen, Auge um Auge, Zahn um Zahn.« Kolber wendet seinen Blick von der Bucht ab und dreht den Schaukelstuhl ins Zimmer.
»Haben Sie Papier und Bleistift, Pellworm? – Gut, dann schreiben Sie jetzt mal etwas Angenehmeres.«
»Sehr verehrte, gnädige Frau Emma Eliza Coe!«, beginnt Kolber sein Diktat. »Mit großer Freude habe ich nach meiner heutigen Ankunft noch auf der Reede von Herbertshöhe Ihre persönliche Einladung zu Ihrem Abendempfang am morgigen Dienstag auf Gunantambu in Empfang nehmen dürfen. Ihr geschätztes Einverständnis wie stets vorausgesetzt, werde ich mir erlauben, zwei äußerst sympathische, aufgeschlossene junge Menschen in meine Begleitung zu nehmen, deren Gesellschaft ich während der langen Überfahrt von Deutschland nach Neuguinea überaus schätzen gelernt habe ...«
Kolber stopft seine Pfeife und bläst eine Rauchwolke gezielt in Richtung eines mottenartigen Insekts, das immer wieder von innen gegen die Fensterscheibe anfliegt. Er schlägt mit einer zusammengefalteten alten Zeitung nach dem Flugobjekt und beobachtet, wie es zu Boden taumelt.
»Und weiter geht’s im Text, lieber Pellworm: ›Bei meinen jungen Freunden handelt es sich um Herrn Sebastian Kleine, einen aufstrebenden Mitarbeiter des renommierten Museums Godeffroy, und um Fräulein Anna Scharnhorst, Schwester der Rheinischen Missionsgesellschaft, die, wenn Sie mir den doppelsinnigen Ausdruck gestatten, sozusagen in besonderer Mission nach Neuguinea gekommen ist. Vielleicht wird sie Ihnen, gnädige Frau, bei passender Gelegenheit selbst ihre ebenso bewegende wie anrührende Geschichte berichten. Den beiden jungen Menschen stehen verantwortungsvolle und entbehrungsreiche Aufgaben in Deutsch-Neuguinea bevor. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass Sie die beiden jungen Leute mögen und dass diese von Ihnen und Ihrem glanzvollen Feste überaus beeindruckt sein werden.
Mit vorzüglicher Hochachtung verbleibe ich, wie stets
Ihr sehr ergebener ...‹«
Pellworm zieht einen Schlussstrich quer über die Seite seines Schreibblockes.
»War es das, Herr Kolber?«
»Nicht ganz, jetzt kommt erst die eigentlich wichtige Mitteilung. Bitte schreiben Sie Folgendes unter Postskriptum:
»Bitte gestatten Sie mir, sehr verehrte, gnädige Frau, bei dieser Gelegenheit auch im Auftrag und im Namen von Herrn Johan Cesar Godeffroy um einen baldigen geschäftlichen Gesprächstermin nachzusuchen. Dabei handelt es um eine äußerst bedeutsame Angelegenheit, die zukünftigen geschäftlichen Beziehungen unserer Firmen betreffend.«
Mit spitzen Fingern hebt Kolber das tote Insekt vom Boden auf und schnippt es aus dem Fenster.
»Was für eine Kurzschrift schreiben Sie eigentlich?«, fragt er und blickt auf das vollgekritzelte Blatt Papier.
»Ich arbeite nach der Methode Stolze«, sagt der Sekretär, »das ist der Schöpfer der modernsten Art der Stenografie.«
»Sehr schön machen Sie das, Pellworm. Würden Sie mir einen Gefallen tun und diesen Brief gleich noch persönlich im Kontor von Queen Emma abgeben, sobald ich die Reinschrift unterzeichnet habe.«
Schon am nächsten Vormittag bringt der Bürodiener die kurze und präzise Antwort. Queen Emma teilt auf weißem Seidenpapier mit:
»Verehrter Theobald Kolber. Selbstverständlich sind Ihre neuen Freunde gern gesehene Gäste auf meinem Fest. Was die geschäftliche Angelegenheit anbetrifft, muss ich Sie wegen einer Reise zu meinen Plantagen auf Mioko leider vertrösten: Ich erwarte Sie diesbezüglich in der kommenden Woche, am Freitag, den 10. Juni um 11 Uhr vormittags in meinem Kontor.
Es grüßt Sie recht herzlich
Ihre
Emma Eliza Coe
PS. Falls wir nach unserer geschäftlichen Unterredung noch weiterhin freundschaftlich verbunden sein sollten, könnten wir gemeinsam das Mittagessen einnehmen.«