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Katar

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Mein Plan, erst einmal entspannt ein paar Tage in Katar zu chillen, ging auf. Es gab dort gerade so viel zu sehen, dass es nicht langweilig wurde, ohne dass man das Gefühl hatte, man wäre den ganzen Tag nur am Sehenswürdigkeitenabklappern. Außerdem mag ich die arabische Art einfach gerne: im Café sitzen, den Leuten zuschauen, Wasserpfeife rauchen, die Zeit vertrödeln … Für all das habe ich in meinem normalen Alltag ja so gut wie keine Zeit. Umso mehr genoss ich es hier.

Ich schlenderte über die Märkte und erfreute mich an den Gerüchen und Farben. Ich erfuhr, dass der größte und bekannteste Markt, Souq Waqif, gar nicht so alt war, wie er aussah. Stattdessen wurde er einfach nach den Kindheitserinnerungen des aktuellen Herrschers, Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani, neu aufgebaut. Ich fand es trotzdem wunderschön dort. In dem Labyrinth aus Ständen, Läden und Gassen gab es superviele Cafés und Restaurants. Und überall saßen schwarz gekleidete Beduinenfrauen und boten ihre Speisen an. Sie waren reich geschmückt, ihre Hände waren über und über mit Tattoos verziert und sie trugen Masken aus schimmerndem Metall, die mich irgendwie an Ritterüstungen erinnerten. Sehr außergewöhnlich.

In Katar habe ich auch das erste Mal Kunafa gegessen, eigentlich ein türkisch-syrisches Gebäck – oder ein syrisch-türkisches. Da streiten sich die Geister. Ich bin ja sonst nicht so für Süßes, mit Baklava und solchen Dingen kann man mich nicht kriegen. Aber das war etwas Besonderes. Zwischen einer Schicht aus zerkrümeltem Biskuit und Engelshaar, das sind superdünne Teigfäden, war eine salzige Schicht aus geschmolzenem Käse. Und das alles war dann mit richtig viel Zuckersirup durchtränkt. Trotz der unglaublichen Süße war das wirklich eine kulinarische Entdeckung, wenn auch nicht unbedingt eine landestypische.

An einem anderen Tag haben wir den Großmarkt besucht. Davon ist mir vor allem ein Stand in Erinnerung geblieben: der des Trüffelhändlers. Dort fuhr ein dickes Auto nach dem anderen vor. Jedes Mal ging die hintere Seitenscheibe runter und ich konnte kurz eine Frau sehen, der eine Trüffel ins Auto gereicht wurde, an der sie roch, ehe sie sie wieder zurückgab. Daraufhin wurde die Knolle gewogen, verpackt, zurück ins Auto gereicht und ein paar Scheine wechselten den Besitzer. Ich war verblüfft, dass die Kundinnen nicht ausstiegen. Noch mehr aber wunderte ich mich, dass es hier überhaupt Trüffeln gab. Von den Verkäufern habe ich dann erfahren, dass es Wüstentrüffel waren, die im Sand wachsen. Die Knollen sind sogar ziemlich groß. Allerdings ist ihr Geruch, wie ich mich natürlich gleich selbst überzeugen musste, eher mager. Kein Vergleich mit italienischen und französischen Trüffeln. Und leider konnte mir auch niemand sagen, wie sie landestypisch zubereitet werden …

Außerhalb der Hauptstadt Doha gibt es am Meer verschiedene Ausflugsziele. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an ein paar der Stadien vorbei, die für die Fußball-WM 2022 errichtet wurden. Das war schon surreal: Da steht mitten im Nirgendwo plötzlich ein Riesenstadion. Und die Bahnstationen dazu sehen aus wie Ufos, die gerade in der Wüste gelandet sind. Da sieht man weit und breit nichts und dann diese futuristischen Bauten. Und alles ist, wie mir mein Freund erzählt hat, so konstruiert, dass man es später wieder abbauen und in irgendeinem anderen Land wieder aufbauen kann. Schließlich braucht ja nach 2022 kein Mensch mehr so viele Fußballstadien in der Wüste. Das ist schon crazy.

Die Tage in Katar taten mir unglaublich gut. Ich habe richtig gespürt, wie der ganze Alltagsstress von mir abgefallen ist und ich mich von Tag zu Tag mehr entspannt habe. Genau so hatte ich es mir erhofft, denn jetzt konnte meine Reise wirklich beginnen – und mein erstes Ziel sollte der Oman sein.


Es war lustig, mit einer guten Freundin auf Kamelen durch die Wüste zu reiten – und zugleich eine seltsame Vorstellung, dass diese Tiere über Jahrhunderte das einzige Transportmittel waren.

Meine Weltreise in Rezepten

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