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Abschaltbegriffe

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Ich weiß, gerade wolltest du mein Buch wieder in die Ecke fliegen lassen, der Impuls ist so stark! Ich bitte dich ausdrücklich, dich nicht von Begriffen wie "Verschwörungstheoretiker" oder "Esoteriker" abschalten zu lassen, wenn sie in dir als Etikett auftauchen. Ich hoffe sogar, dass ich dein Vertrauen mittlerweile gewinnen konnte, um dich weiter auf eine Reise mitzunehmen, bei der du das immer öfter denken wirst und doch viel Neues erfährst und lernst und wir gemeinsam einen friedlichen Weg finden raus aus dem ganzen Schlamassel, und das wird uns auch noch Spaß macht, versprochen. Es wird immer wieder vorkommen, dass du den unbändigen Wunsch verspürst, mich abzuschalten und das Buch in die Ecke zu feuern. Bitte halte durch, es ist wichtig!

Dieser unbändige Wunsch, bestimmte Quellen und Meinungen abzuschalten, wird durch die emotionale Ladung in deinem Datenkeller erzeugt. Begriffe, die dich UNBEWUSST ansteuern sollen, sind immer stark aufgeladen und werden sozial kontrolliert. Oder sie sind durch ein Trauma entstanden, die Wirkung ist die Gleiche. Es wäre dir dann peinlich, so genannt zu werden, damit in Zusammenhang gebracht zu werden. Oder du verlierst dein Ansehen. Freunde könnten dich verurteilen und vermeiden wollen. Und wer will schon seine Freunde verlieren? Heute besitzt der Begriff „Demokrat“ zum Beispiel kaum noch eine solche Ladung, er hat sich zumindest als Schimpfwort abgenutzt. Damals war es eine tödliche Bedrohung oder zumindest ein erheblicher Karriereknick, von einem anderen so genannt zu werden. Und die Umgebung ging auf Distanz, um nicht in den Ärger mit hinein gezogen zu werden, der diesem als „Demokrat“ beschimpften Menschen sicher bald blühen würde. Man wusste ja, der mehr oder weniger geliebte Kaiser konnte ihm das nicht durchgehen lassen!

Je nachdem, wo ein Mensch in der Gesellschaft steht und womit er sich in seinem Leben beschäftigt hat und ob er auch unterschiedliche Informationsquellen zulässt, wird er Themen finden, die ihm aufstoßen. Er wird Strategien erkennen, wie ganze Bevölkerungsgruppen und Länder und Religionen schon wieder aufeinander gehetzt werden, so wie es die Deutschen in der Weimarer Republik erlebt haben (Kommunisten gegen Nazis), und er muss erkennen, das die Welt gerade im Chaos versinkt. Erst wird er sein Bauchgrummeln verdrängen, weil man ja sowieso nichts ändern kann. Doch die emotionale Ladung spült es immer wieder hoch. Die Menschen wittern doch, dass der Kurs, den wir gerade relativ automatisch nehmen, nicht zu unserem Besten ist. Und viele engagieren sich in irgendeiner Form. Sie demonstrieren gegen Stuttgart 21 (wird doch gebaut), gegen Windkrafträder (dito) oder gegen TITIP, Lagerung von Atomsprengköpfen in der Eifel oder HARP. Oder sie leisten humanitäre Hilfe. Natürlich sucht jeder nach vertrauten Lösungsstrategien aus dem eigenen Erfahrungsschatz.

Doch Lösungen, die in besseren und stabileren Zeiten vermutlich geholfen hätten, wie etwa eine neue Partei gründen, die richtige Partei wählen, demonstrieren, Bücher schreiben oder einfach ganz raus gehen aus dem System und irgendwo fernab vom Chaos in einer Höhle autark leben, helfen nun nicht mehr. Das ist auch eines der Symptome, an denen du den Weltuntergang erkennen kannst. Keiner kann sich dem entziehen, alle sind betroffen und nichts funktioniert so wie vorher. Die Menschheit ist mit ihren Problemen global zusammengewachsen. Du bist immer dabei, wenn es global rummst, es geht gar nicht anders. Ich glaube, dass wir es so machen müssen, wie wir es noch nie gemacht haben und vor allem, wie die wenigsten Menschen es sich überhaupt vorstellen können. Aber wir sind doch kreative, also mental und emotional intelligente und ungemein schöpferische Menschen, deshalb: Nichts wäre doch leichter als das!

Die Frage ist doch: Wer entscheidet gerade, wo die Reise hingeht? Ist da überhaupt jemand oben im Sattel oder reiten wir längst auf dem Gaul der Sachzwänge immer weiter ins Verderben? Wohin geht es? In die Zerstörung unserer Lebensgrundlage etwa? Nein, die Natur wird zunehmend gerettet und das ist auch gut so. Stört nun vor allem der Mensch selbst? Dieser Verdacht drängt sich mir leider auf. Ein einziger, nistender Milan kann ein Windkraftwerk an einem Standort verhindern. Ein Mensch, der in der Nähe wohnt und nistet, kann dies nicht. Denn Menschen gibt es offenbar wie Sand am Meer. Sie werden so abschätzig betrachtet wie lästige Spatzen oder wie Lemminge, nicht wie der kostbare, bedrohte Milan.

Fröhlich durch den Weltuntergang

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