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[Kapitel 6]

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Ich beginne, an mir zu zweifeln, aber auch, wieder ganz fest zu glauben.

Was gibt es zwischen Himmel und Erde, was man nicht erklären kann? Gibt es ein Leben danach?

Sieht man sich wieder?

Gibt es Zeichen?

Ich spreche mit Nicolas, dem besagten Schulfreund von Tassi, und er bestätigt mir, dass er genau dieses Bild, welches ich herausgesucht habe, zuhause im Rahmen stehen hat. Tassi schenkte es ihm zum 10. Geburtstag. Ich kann es kaum glauben!

Ich möchte mehr herausfinden.

Im Internet finde ich eine Internetseite aus den USA, die dort „AFTER DEATH KOMMUNUCATION AND PRAYERWAVES“ zu Deutsch „Kommunikation nach dem Tod und Gebete“ heißt. Erstellt wurde sie von einer Autorin und Schriftstellerin mit dem Namen Christine Duminiak. Ich abonniere sie und verschlinge alle Beiträge, um mehr zu erfahren. Außerdem spendet es mir sehr viel Trost.

Im Rahmen meines Sterbebegleitkurses habe ich viele Bücher gelesen, ganz besonders von der Sterbeforscherin Dr. Kübler-Ross. Eigentlich bin ich ein Mensch, der nicht so richtig an das Übersinnliche glaubt. Wobei manch einer meiner Mitmenschen mich als etwas speziell betrachtet. Eine Kollegin meinte einmal, es wäre seltsam, dass ich nicht böse oder laut sein könne. Ich solle ihr zeigen, wie man das immer alles weg atme. Ich hatte etwas zum Nachdenken, und im Endeffekt musste ich über mich selber lachen.

Noch immer ist mein Kopf voll von Gedanken, noch immer ungläubig, das Geschehene zu begreifen. Ich habe das Gefühl, in einer Achterbahn zu sitzen, es geht auf und ab, und man kann sich selbst nicht einschätzen. Die Gefühle und die Erinnerungen, verbunden mit dem Schmerz, schlagen wie große Wellen auf mich ein. So lasse ich vorübergehend meine Recherchen von übersinnlichen Aktivitäten ruhen.

Die Familie kommt wieder zusammen, und wir setzen gemeinsam eine Traueranzeige für die Zeitung auf. Außerdem planen wir eine Trauerfeier, die für den 10. Januar angesetzt ist. Noch immer habe ich keine genaueren Informationen aus Australien erhalten. Ich möchte alles wissen, doch ich erstarre in Hilflosigkeit. Verzweifelt schreibe ich eine E-Mail an die Polizei in North South Wales, sitze stundenlang vor meinem Smartphone und vergesse dabei, dass der Zeitunterschied zwischen den beiden Kontinenten 9 Stunden beträgt.

Als ich endlich eine Antwort von Michael Smith, dem Polizisten, der als erster am Unglücksort eintraf, erhalte, bekomme ich nähere Einzelheiten und zittere am ganzen Körper.

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

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