Читать книгу Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren - Jutta Andresen - Страница 13

[Kapitel 9]

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Das Beerdigungsinstitut benachrichtigt uns, dass die Asche mit der Urne aus Australien angekommen ist, und sie bitten mich zu kommen, denn ich möchte noch einmal ganz alleine Abschied nehmen. Es bricht mir das Herz.

Inzwischen ist es Ende Januar geworden und ich muss feststellen: Die Welt bleibt nicht stehen, sie dreht sich weiter, ob ich will oder nicht. Ich zünde eine Kerze an und setze mich an den Tisch. Ich fange an, Danksagungen an eine von mir vorgefertigte Liste von Menschen zu schreiben, die mir in der traurigsten Zeit meines Lebens zur Seite gestanden haben und es immer noch tun. Meine Enkeltochter Fabienne hat mir dabei geholfen, das letzte Bild von meiner Tochter auf eine Karte zu übertragen. Ich schreibe alles mit der Hand, nehme aber die Hilfe meiner Enkeltöchter zum Adressenaufschreiben gerne in Anspruch. Mein Herz ist voller Dankbarkeit und ich bin glücklich, dass ich mit meinem kleinen Gruß etwas zurückgeben kann. Es ist so ein wunderbares Gefühl zu erfahren, dass man von anderen getragen wird. Sei es von der Familie, Freunden, Kollegen oder Bekannten. Ich fühle mich in keiner Minute alleine gelassen.

Mittlerweile bin ich mit der Polizei in Lismore/Australien in Verbindung und erfahre die Namen der Beteiligten an dem tragischen Unfall. Tassi hat mir sehr viel über Andy erzählt, und dass sie sich unsterblich in ihn verliebt habe. Nun habe ich den Namen, es fühlt sich für mich an wie ein ganz besonderer Schatz, ein Schlüssel zu dem, was passiert ist. Ich wiederhole den Namen mehrmals. Ich bin aufgeregt, denn Andy war bei ihr, als sie starb. Er hielt ihre Hand, er verbrachte die letzten Wochen mit ihr.

Jetzt ist er der wichtigste Mensch für mich!

Ich setze mich an den PC, gebe mit zitternder Hand auf Facebook den Namen ein und finde ihn. Mit klopfendem Herzen schreibe ich ihm. Nicht viel, nur, dass ich Tassi‘s Mutter bin. Es ist mitten in der Nacht in Australien, aber das ist mir völlig egal. In mir ist immer noch die Wut, die Trauer, die Verzweiflung, die Ungewissheit und tausend Fragen.

Ich starre immer wieder auf den PC, ungeduldig und mit ganz viel Hoffnung, dass ich bald eine Antwort bekomme.

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

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