Читать книгу Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren - Jutta Andresen - Страница 16

[Kapitel 12]

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Heute ist der 23. Mai 2014 und wir sind auf dem Weg nach Berlin zum Medium Billy Cook. Ja, wir haben es geschafft, und ich habe von der Arbeit frei bekommen. Mein Hans begleitet mich, um mich zu unterstützen. Noch immer kann ich nicht im Geringsten erahnen, was mich heute erwartet. Viel zu früh erreichen wir das gebuchte Hotel, unser Termin ist erst um 17.00 Uhr. Ich gucke etwas ungläubig, als ich den Namen des Rezeptionisten erblicke.

Er heißt Herr Engel.

Ich muss lächeln.

Danke, Tassi, Du bist da!

Ich bin so aufgeregt, so dass mir übel ist.

Wird die Begegnung heute für mich der Beginn sein, einen Glauben an die geistige Welt zu entwickeln?

Alles, was ich habe, sind die Bilder, die ich an Tassi‘s Todestag herausgesucht habe, meinen so realen Traum von ihr, meine Offenheit, meinen Willen zu glauben, und natürlich Herrn Engel. Jeden Abend bevor ich die Augen schließe, bitte ich Gott darum, Zeichen erhalten zu dürfen.

Wie wird mein Besuch heute enden?

Ich kann es nicht sagen.

Es ist soweit, ich drücke mit klopfenden Herzen auf die Klingel und halte die Hand meines Mannes ganz fest. Die Aufregung löst sich ein wenig, als wir sehr freundlich empfangen werden. Ich werde gefragt, ob ich jemanden zur Übersetzung benötige, da Billy Cook nur Englisch spreche. Ich habe zwar gute Englischkenntnisse, aber da ich so aufgeregt bin, bejahe ich die Frage. Wir werden in einen kleinen Raum geführt, und da sitzt er nun: Ein sympathischer älterer Herr, der freundlich lächelt. Er klärt mich auf, dass er nun Verbindung mit der geistigen Welt aufnimmt. Er wird über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen. Er möchte nicht, dass ich ihm irgendwelche Anhaltspunkte über mich oder verstorbene Seelen gebe. Ich nicke lediglich, denn sprechen kann ich sowieso nicht. Meine Stimme versagt.

Ich kann nur sagen, ich gehe durch ein Wechselbad der Gefühle. Ich kann es kaum begreifen. Dieser Mann erzählt von meiner Tochter, als wenn er sie gekannt hätte. Er erzählt alle Details, wie und wo sie ums Leben gekommen ist. Er spricht über meinen Traum und beschreibt mir die Kleidung, die sie dort trägt. Wie sie mit dem Toastbrot in der Hand zuhause über das Parkett schlittert, und wie sie ruhig auf der Couch liegt und liest. Er beschreibt sie, wie sie war: fröhlich, einfühlsam, beliebt, mit einem besonderen Humor ausgestattet und liebenswert chaotisch. Jaaaaaaa, das ist sie!

Sie sagt, es gehe ihr gut, und ihre Zeit hier wäre abgelaufen. Sie hätte nur noch ein bisschen Freude bringen wollen. Und ich solle nicht den Fahrer verurteilen, es wäre mit ihm eine Absprache im Himmel. Außerdem habe sie schon ein kleines Mädchen kennen gelernt, das bald auf die Welt, kommt und ich solle nicht traurig sein. Es gehe ihr gut! Sie sei dort zusammen mit einer Frau, und sie seien glücklich.

(Mit der Frau beschrieb Billy Cook meine verstorbene Freundin, sie war von großer Statur, dunkle lange Haare, mit unwahrscheinlichem Temperament, da sie an der mexikanischen Grenze aufwuchs. Außerdem ist meine kleine Enkeltochter Selin am 03. Juli 2014 zur Welt gekommen).

Jetzt machte das herausgesuchte Foto von Yvonne zusammen mit Tassi Sinn. Ich kann es kaum glauben!

Nach einer 45-minütigen Sitzung verabschiedeten wir uns sprachlos und völlig erschöpft und für uns steht fest: Es gibt ein Leben danach!

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

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