Читать книгу Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren - Jutta Andresen - Страница 7

[Kapitel 3]

Оглавление

Die Nacht verbringe ich noch unter der Wirkung der Tablette, zusammengekauert in den Armen meines Mannes. Ich weiß nicht, ob ich geschlafen habe. Ich fühle mich unendlich leer, voller Trauer und Schmerz.

Heute ist Heiligabend,und meine Tassi ist nicht da! Ich kann es nicht begreifen! Ich habe kaum Details, wie der Unfall passiert ist, alles ist ungewiss. Die Ungewissheit macht mich noch hilfloser fühlen. Hans findet im Internet einen Artikel über den Unfall. Es geschah in Lismore, in New South Wales. Eine deutsche Studentin kam dabei ums Leben.


Das Bild meiner Tassi.

Es ist Abend und die Familie kommt zusammen. Es wird gegessen und Weihnachtslieder werden gesungen. Es herrscht eine fast unerträgliche Stille. Ich habe ein Bild meiner Tochter auf einen kleinen Tisch mit Blumen gestellt. Schon heute kamen Blumensträuße von ihren Freundinnen, die Blumen umrahmen ihr Bild.

Der Pastor kommt wie versprochen, und ich zeige ihm meinen kleinen Gedenktisch. Er dreht sich kaum um und betet mit uns gemeinsam das „Vater unser“. Er erzählt, dass es heute bei ihm Fondue gebe und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich habe den Eindruck, Sie sind eine starke Frau. Sie schaffen das schon!“

Bevor die Familie geht, stehen wir umgefasst und still im Kreis zusammen. Noch heute gibt mir dieser Moment, dieses symbolische Bild, ganz viel Kraft.

Tassi, wo bist du jetzt?

Siehst du uns?

Warum musstest du so früh von uns gehen?

Du warst doch erst 25 Jahre alt!

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

Подняться наверх