Читать книгу Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren - Jutta Andresen - Страница 11

[Kapitel 7]

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Wie in Trance lese ich die E-Mail, und ich habe sofort Bilder im Kopf, die wie ein Film ablaufen. Die jungen Leute sahen einen Sonnenuntergang in einem Naturschutzpark. Sie waren fröhlich und genossen diesen besonderen Moment. Auf der Rückfahrt geschah es, der Truck geriet ins Schleudern.

Der Fahrer hatte getrunken.

Meine Gefühle überschlagen sich.

Ein anderer, unbekannter, fremder Mensch hatte meiner Tochter das Leben genommen!

Ich fühle Wut, Verzweiflung und ich denke, die Welt bleibt stehen. Der Gedanke, dass meine Tochter irgendwo in Australien tot in einem Leichenschauhaus liegt, alleine und ohne, dass ich bei ihr sein kann, ist kaum auszuhalten.

Diese Bilder, wie bekomme ich diese Bilder aus dem Kopf?

Zur eindeutigen Identifizierung meiner Tochter bittet die Polizei um Bilder ihres Gebisses von ihrem Zahnarzt in Flensburg. Da Tassi vor einigen Jahren Stammzellen für einen Familienvater in Bulgarien gespendet hat, bekommen wir zu wissen, dass das benötigte Material in den USA ist, da auch dort noch ein genetischer Zwilling gefunden wurde.

Ich würde alles geben, um meine Tochter wieder zurück zu holen, doch wie?

Ich weiß es nicht. Alles, was ich machen kann, ist beten und ich halte an meinem Traum fest, in dem sie mich besuchte.

Wo ist sie?

Sieht sie mich?

Bitte, Tassi, gebe mir Zeichen!

Weißt Du noch, wie wir uns immer wieder gegenseitig aufgemuntert haben? Wir haben unsere Probleme immer auf eine symbolische Schubkarre gepackt, und diese dann mit vereinten Kräften angehoben. Das hat immer geholfen, und wir konnten hinterher wieder lachen. Ich habe gerade alles auf die Karre gepackt und versucht sie anzuheben, aber ich habe nicht die Kraft dazu, ich schaffe es nicht!

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

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