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KEIN EXKLUSIVVERTAG UND RTL-MILLIONEN

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Wie bereits erwähnt, habe ich durch Michael den Formel-1-Zirkus kennengelernt. Umgekehrt durfte ich ihm näherbringen, wie sich die Medienwelt so dreht. Er interessierte sich immer für die Berichterstattung rund um seine Person. Ebenfalls sehr wichtig war es ihm, zu wissen, wie er auf dem TV-Bildschirm rüberkommt. Nicht jedem schenkte er sein Vertrauen. Michael hielt sich oft zurück und machte komplett dicht.

Irgendwann einmal hat er dann aber kapiert, dass die Medien so sind, wie sie sind. Mit der BILD-Zeitung erlebte Schumi viele Höhen und Tiefen. Ein ständiges Auf und Ab. Dennoch hatte er mit den Jungs dort im Großen und Ganzen ein recht gutes Verhältnis, einmal mehr, einmal weniger. Er hat begriffen, dass es in diesem Business ein Geben und Nehmen ist. Beide Seiten brauchen einander. Mit ihm „verkaufte“ die BILD Schlagzeilen. Andererseits ist es nicht schlecht, wenn das mächtigste deutsche Boulevardmagazin hinter dir steht.

Auch ich stand immer hinter ihm. Das wusste er. Darum kam er stets zu mir. Viele Leute meinten, wir hätten einen Exklusivvertag mit Schumacher in Millionenhöhe, damit er vor dem Kai-Ebel-Mikro als Erster auftaucht. Blödsinn. Michael wusste ganz einfach, dass der Großteil seiner Fans bei RTL mitfieberte. Einzig und allein aus diesem Grund teilte er seine Botschaften über diesen Kanal mit. Heutzutage läuft das ja ein bisschen anders ab. Da gibt es eine genaue Reihenfolge, wann jemand wo zum Interview erscheinen muss. Ein, zwei, höchstens drei Fragen und ab zum nächsten Termin. So eine Art „Durchreiche“.

Damals spielte eher der Zufall eine Rolle. Oder als Option: Du musstest um dein Interview „kämpfen“ und als Journalist schon mal die Ellbogen ausfahren und dich durchsetzen. Meine Erfahrung am und im Boxring hat dabei geholfen, sonst wäre ich „blauäugig“ übriggeblieben und allein dagestanden.

Kai Ebel - Von Schumacher bis Schumacher

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