Читать книгу Die Erben der Larojaner - K.B. Stock - Страница 21

Kapitel 17 Ausgrabungsfeld nahe Bergen– 04.09.2014

Оглавление

Am nächsten Morgen wachte Alex noch vor Mora auf. Er befreite sich sanft aus ihren Armen, ging zur Dusche nebenan ins Bad und zog sich danach leise an. „Guten Morgen mein Schatz“, sagte Alex, als er anschließend Mora sanft wach küsste. „Übrigens habe ich mir – ehe du wieder fragst – überlegt, dass ich dir die gestern angekündigte Strafe nach der wunderschönen heutigen Nacht erlasse.“

„Womit hab‘ ich das denn verdient?“, fragte Mora schlaftrunken. „Nun, seine Allerliebste legt ein kluger Fast-Ehemann nicht übers Knie, das macht sie nur widerspenstig, und dein süßer Popo hätte dann ja blaue Flecken und ich würde mich so um eine weitere wunderbare Nacht bringen“, antwortete Alex mit schalkhaft blitzenden Augen.

„Also gut, mein Gebieter, dann geh‘ ich mich mal waschen – wie ich sehe bist Du ja schon geduscht und angezogen. Dann müssen die neckischen Spiele im warmen Duschwasser heute halt mal entfallen – selber schuld, ha, ha, ha!“

Damit sprang Mora ins benachbarte Bad und Alex wandte sich zur Treppe, wo er schon die Stimmen von Max, Bill und Nick vernahm.

Nach einem allseitigen Morgengruß sagte Bill: „Chef, ich habe den Heli schon startklar gemacht, wenn ihr wollt, können wir direkt nach dem Frühstück zum Ausgrabungsfeld abheben. „Einverstanden“, gab Alex zurück. „Ich schlage vor, dass wir diesmal auch Nick und Max mitnehmen. Unsere Mühle hat ja für 7 Personen Platz.“ „Passt mir ganz gut“, warf daraufhin Max Klausner ein, „ich hatte sowieso vor mein Geschäft in Traunstein heute zuzusperren und hier bei euch zu bleiben.“

Als Bill den Hubschrauber nach kurzem Flug erneut am Rand der Ausgrabungsstätte landete, kamen ihnen schon Moras Studenten unter Führung von Karl Jacobs und dem inzwischen eingetroffenen Dr. Bauer mit großem Hallo entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung, bei der Mora auch ihren Vater, Nick und Dr. Bauer der Allgemeinheit vorstellte, ging sie sofort daran und informierte ihre Studenten über die aktuellen Ereignisse.

„Haben Sie nicht was Wesentliches vergessen, Frau Professor?“ fragte Karl, nachdem Mora geendet hatte. „Schließlich sehen wir nicht nur den Ring, sondern Sven und Lea haben uns gestern natürlich per Handy sofort über Ihre Verlobung mit Herrn Kranz informiert – deshalb gratulieren wir Ihnen alle ganz herzlich.“ Während Karl und Dr. Bauer Mora und Alex die Hand schüttelten, applaudierten die übrigen Studenten lang und mit lautem Klatschen.

Mora, die von so viel Anteilnahme gerührt war, räusperte sich, ehe sie sagte: „Vielen Dank an Sie alle in unser beider Namen, aber jetzt sollten wir zur Tagesordnung kommen und das weitere Vorgehen besprechen.“

Damit machte sie sich in Richtung des großen Mannschaftszelts auf, wo alle in einem großen Rund auf Campinghockern Platz nahmen. Mora, wieder ganz die kühle Wissenschaftlerin, fragte in die Runde: „Was gibt‘s denn hier bei Ihnen inzwischen Neues zu berichten, vor allem – haben Sie noch etwas von Bedeutung gefunden?“

Mora war der bewundernde Blick, mit dem Alex ihren Worten mit leuchtenden Augen folgte aus dem Augenwinkel nicht entgangen. Ehe sie missbilligend den Kopf schütteln konnte, ergriff Dr. Bauer bereits das Wort.

„Ich bin ja erst seit gut einem Tag hier vor Ort, aber Ihre exzellenten Studenten haben bislang nur noch der keltischen Besiedlung zuzuordnende Grundmauern einer typischen, wenn auch nur kleinen Oppida und eindeutig keltische Gebrauchsgegenstände entdeckt. Wir sind uns aber alle darin einig, dass wir nach weiteren Begräbnisstätten suchen sollten. Angesichts der angenommenen Lage der auf dem Ausgrabungsfeld zu vermutenden übrigen Infrastruktur, halte ich eine Ausdehnung unserer Untersuchungen auf den westlichen Teil des Feldes für am Erfolgversprechendsten.“

Mora erwiderte: „Dieser Meinung schließe ich mich gerne an, machen wir also vorerst im Westen des Ausgrabungsfelds weiter.“

„Frau Professor, da wäre noch etwas“, schaltete sich Karl Jacobs in das Gespräch ein. „Wir sind ja hier bereits in den östlichen Ausläufern des Bergener Mooses und dort hinten im Westen wird das Gelände noch sumpfiger, es scheint so, als ob Teile des Chiemsees früher bei einer langanhaltenden Überschwemmung bis dorthin gingen und das macht neue Grabungen dort ziemlich zeitaufwendig und schwierig.

Wir haben heute bereits mit Dr. Bauer diskutiert, dass wir – was die Gräbersuche angeht – bedeutend schneller vorankämen, wenn wir ein Bodenradar einsetzen könnten.“

„Gute Idee, Karl, aber, wie Sie ja wissen, hat unsere Universität keine solch‘ teuren Geräte“, erwiderte Mora.

„Aber ich – ich meine, wir in unserer Firma haben zwei mobile Bodenradare, die wir der Wissenschaft gerne ausleihen“, warf Alex spontan ein.

„Was hat deine Firma eigentlich nicht?“, fragte Mora sichtbar entgeistert. „Nun, meine Schöne“, sagte Alex lächelnd, „es gibt öfter mal gestohlene Kunstgegenstände, die von den Dieben, bis Gras über die Sache gewachsen ist, unter der Erde versteckt werden. Und dafür haben wir halt passendes Suchgerät und Spezialisten zu dessen Bedienung.“

„Und warum habt ihr das Bernsteinzimmer dann noch immer nicht gefunden?“, fragte Mora sichtbar genervt.

„Tja, wie du als Kunsthistorikerin wissen dürftest, ist das legendäre Bernsteinzimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit in den letzten Kriegstagen einem alliierten Bombenangriff zum Opfer gefallen – und den Schatz der Nibelungen haben wir auch noch nicht gesucht, weil es den nur in der Sage gibt,“ erwiderte Alex mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.

Die Anwesenden, die dieser humorvollen Erklärung von Alex gefolgt waren, begannen zu lachen. Ihre rot angelaufene Professorin wurde in diesem Augenblick von ihrem Bräutigam in den Arm genommen, wobei Alex ihr leise ins Ohr flüsterte:

„Ich finde zwar, dass du bezaubernd aussiehst, wenn du dich aufregst, aber jetzt nimm bitte mein Angebot an.“

Kaum gesagt, verschloss er Mora mit einem innigen Kuss die Lippen und nuschelte: „Ich küsse dich gerade in aller Öffentlichkeit vor deinen Studenten nur deswegen, damit du dir von mir helfen lässt – wenn das nicht fruchtet, mache ich damit weiter und wir müssen beide an Sauerstoffmangel sterben.“

Als die vom Kuss überwältigte Mora schließlich nach einem gepressten „Okay, okay!“ ebenfalls prustend loslachte, klatschen alle Studenten ausgiebig in die Hände.

„Das ständige Applaudieren im unpassenden Augenblick gewöhne ich diesen Herrschaften auch noch ab“, knurrte Mora Alex süß lächelnd ins Ohr, „und mit dir, mein Lieber, befasse ich mich heute Abend – Teppich, Fallschirmspringen – du erinnerst dich noch?“

„Da freue ich mich schon drauf“, sagte Alex leise zu Mora und laut: „Herrschaften, dann wollen wir mal. Bill kann uns vier in Bernhaupten absetzen und dann mit dem Hubschrauber in der Firma die Bodenradare einschließlich der Bedienmannschaft hierher bringen. Das geht lastenmäßig doch, oder Bill?“ Bill schüttelte den Kopf: „Nicht auf einmal, Chef, aber mit zwei Transportflügen kriegen wir das sicher hin.“

„Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren und zügig starten“, erwiderte Alex und machte sich zum Landeplatz des Hubschraubers auf.

Man verabschiedete sich rasch von der Ausgrabungscrew und wenige Minuten später war der Hubschrauber wieder in der Luft nach Bernhaupten, wo er gegen 11:00 Uhr landete und von wo Bill gleich wieder nach Fürstenfeldbruck startete, um die Bodenradare in der Firma abzuholen.

Die Erben der Larojaner

Подняться наверх