Читать книгу Warnen, Tarnen, Täuschen - Klaus Lunau - Страница 34

Getarnte Lauerjäger

Оглавление

Die Krabbenspinne Misumena vatia ernährt sich überwiegend von blütenbesuchenden Insekten. Sie lauert ihnen auf Blumen auf, um sie beim Blütenbesuch zu überwältigen. Häufig ist Misumena vatia auf den gelben Blüten der Sumpfdotterblume (Caltha palustris (▶ 19) oder den weißen Blüten der Zaunwinde (Calystegia sepium) anzutreffen (▶ 19). Diese Spinnen können einen gelben Farbstoff in die ansonsten weiße Haut einlagern und auch wieder auslagern (Weigel 1942). Sie nutzen diese Fähigkeit, um sich binnen Stunden entsprechend der Blütenfarbe umzufärben. Zwei Verhaltensweisen tragen zur Tarnung der Krabbenspinnen auf den Blüten bei, die Wahl von weißen oder gelben Blüten und die entsprechende Umfärbung nach gelb oder weiß in Abhängigkeit von der Blütenfarbe. Die Umfärbung ist auf geschlechtsreife Weibchen beschränkt. Sie dient vermutlich der Tarnung vor den Beutetieren und/ oder Raubfeinden.


▲ 19 Gelb gefärbtes Weibchen der Krabbenspinne Misumena vatia lauert mit vier fangbereiten Beinen auf Blütenbesucher auf einer gelben Blüte der Sumpfdotterblume, getarnt hinter den Staubgefäßen, die sie zusammengesponnen hat (oben). Eine weiß gefärbte Jungspinne von Misumena vatia hat in einer Zaunwindenblüte eine Schwebfliege erbeutet (unten).

Einen unerwarteten Effekt zeigen experimentelle Studien der Lockwirkung von Krabbenspinnen auf Blüten. Honigbienen landen bevorzugt auf einer Blüte mit einer Krabbenspinne der australischen Art Thomisus spectabilis, wenn sie die Wahl haben zwischen einer Blüte mit und einer Blüte ohne Krabbenspinne (Heiling et al. 2003). Möglicherweise lassen sich einheimische Bienen weniger gut anlocken als die in Australien ursprünglich nicht beheimateten Honigbienen.

Warnen, Tarnen, Täuschen

Подняться наверх