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Gemischte Strategien

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Meist betrachten wir einzelne Arten, um eine bestimmte Anpassung vorzustellen. Viele Arten weisen jedoch unterschiedliche Verteidigungsmöglichkeiten auf. Das Tagpfauenauge Inachis io überwintert als Falter an geschützten Stellen und ist während dieser Zeit vielen Räubern ausgesetzt. Zunächst ist aber ein Tagpfauenauge mit hochgeklappten Flügeln in geeigneter Umgebung nur schwer zu erkennen, da die sichtbaren Flügelunterseiten tarnfarben sind und der unregelmäßige Umriss den Falter nicht verrät. Kommt doch ein potentieller Räuber zu nahe, kann der Falter die Flügel aufklappen, woraufhin vier große Augenimitationen plötzlich sichtbar werden. Zusätzlich kann er durch Reiben der Vorder- und Hinterflügel gegeneinander einen abschreckenden Zischlaut erzeugen. Fauchen und Zischen sind als Warnlaute von Katzen bekannt. Klapperschlangen können mit Schwanzrasseln ähnliche akustische Warnlaute hervorbringen.

Eine andere Verteidigungsmöglichkeit, das Sich-Fallen-Lassen, ist eine weitere Option für den Schmetterling (Vallin et al. 2005). Permanente auffällige Signale wie Körperfarben lassen sich nur schwer verbergen und müssen daher oft mehrere Funktionen erfüllen. Blüten sollen Blütenbesucher anlocken, nicht aber pflanzenfressende Insekten. Das Streifenmuster der Zebras dient zur innerartlichen individuellen Erkennung, erschwert aber auch Tsetse-Fliegen, den Überträgern der Nagana Viehseuche, die visuelle Detektion ihrer Wirtstiere am Körperumriss. Von vielen blutsaugenden Fliegen ist bekannt, dass sie ihre Wirte optisch an Merkmalen der Silhouette erkennen.

Warnen, Tarnen, Täuschen

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