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1.5.1 Ausgangs-, Übergangs- und Erzählebene

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Gleichnisse heben sich aus dem Kontext durch einen Wechsel der Semantik heraus. Der Kotext ist sachgemäß Ausgangsebene (auch: Basisebene) zu nennen. In den Evangelien entwickelt sich auf ihr der Plot der Jesuserzählung, der durch das Gleichnis unterbrochen wird. Die Ausgangsebene wechselt zu einer Bild- besser: Erzählebene mit eigener (bildhafter) Semantik bzw. mit eigenem metaphorischen Bildfeld (Vater – zwei Söhne; Sämann – Acker; Hausherr – Bedienstete etc.). Zwischen den Ebenen vermittelt häufig eine Übergangsebene, die auf die Erzählebene hin- und zur Ausgangsebene zurückführt. Sie kann am Anfang des Textes aus dem Hinweis bestehen, dass nun ein Gleichnis folgt, oder aus einer Frage der Art: „Womit sollen wir das Himmelreich vergleichen?“ Am Ende des Textes steht zuweilen eine Anwendung (‚gehe hin und tue desgleichen!‘ o.ä.), ein Weckruf (‚wer Ohren hat zu hören, der höre!‘) oder eine Schluss-Sentenz (‚viele sind berufen, wenige aber auserwählt‘ o.ä.). Der Übergangsebene kommt eine wichtige Funktion im Hinblick auf das Verständnis des Gleichnisses zu. Sie liefert entweder den Verständniscode oder lenkt die Auslegung in eine vom Autor intendierte Richtung.

Definition: Ausgangsebene bezeichnet den literarischen Kotext eines vergleichenden Textes. Bild- bzw. Erzählebene meint die semantisch abgehobene Ebene der Metapher / des Gleichnisses. Die Übergangsebene vermittelt zwischen beiden.

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