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1.5.9 Transfersignale
ОглавлениеTransfersignale (auch: Verweiselemente) sind alle Erzählzüge, die darauf aufmerksam machen, dass sich die Bedeutung des Erzählten nicht auf der semantischen, wörtlichen Ebene erschöpft, sondern einen dahinter liegenden, theologischen Bezugsrahmen umfasst, der durch das Erzählte illustriert und plausibel gemacht werden soll. Damit durchbrechen sie die Konterdetermination der Erzählebene und provozieren Deutung. Transfersignale können die Deutungsebene klären (Übergangsebene, Schluss-Sentenz, Anwendung, geprägte Bildfelder), sie lediglich andeuten (Extravaganzen, geprägte, aber deutungsoffene Metaphern und Bildfelder, zeitgeschichtliche Anspielungen) oder sie sogar verschleiern (kühne Metaphern, Chiffren, surreale Züge). Weiter dazu → 2.5.1c.
Definition: Alle Erzählzüge, die bei den Textrezipienten einen ‚metaphorischen Prozess‘ auslösen, anders gesagt: nach einer externen Deutungsebene fragen lassen, nennt man Transfersignale. Sie können das eigentlich Gemeinte klären, andeuten oder verschleiern. Ein guter Mix aus allem ist für Gleichnisse konstitutiv.