Читать книгу Draußen war Sommer... - Kurt Partner - Страница 30

Freitag, 3. August 2007 – Wiedersehen mit meinem Sohn Niklas

Оглавление

Das Wiedersehen gestern hätte schöner nicht sein können. Wir haben den kleinen Stadtpark in der Nähe der Reha-Klinik als Treffpunkt vereinbart. Schon von weitem war sein Ruf zu hören: „Papa, wo bist Du?" und schon kam er mit seinem Laufrad durch den Park auf mich zugefahren. Was für ein überwältigendes Gefühl. Drei Wochen durfte ich ihn nicht sehen! Eine Ewigkeit!

Das Hinterherlaufen war für Katrin schon ganz schön schwierig – schließlich sind es nur noch etwas über sechs Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Es war sehr schön zu sehen, dass Niklas inzwischen noch sicherer auf seinem Laufrad fährt. Gleichzeitig ist es so erschreckend ernüchternd, mitzubekommen, wie Katrin bei so vielen Gelegenheiten noch einmal genau nachschaut, was Niklas angefasst, worüber er mit seinem Fahrrad gefahren ist. Bis hin zur Farce beim Einladen des Laufrades in unseren Wagen: Bevor nämlich das Laufrad in den Kofferraum geladen werden konnte, musste erst noch unter den Lenker eine große Tüte geschoben werden.

“Was machst Du da?”

“Den Lenker schützen!”

“Vor was?”

“Da waren doch die Tüten mit der Wäsche aus dem Krankenhaus im Kofferraum. Der Dreck von den Tüten soll doch nicht an den Griff vom Lenker.” Wirre Gedanken? Ja. Verwirrend wirr und dabei ständig so sehr belastend.

Aber nun ist der Anfang gemacht. Der erste Besuch aus Katrins Sicht „überstanden”. Während ich diese letzten Zeilen schreibe, warte ich gerade im Kurpark darauf, dass Katrin mit Niklas wieder vorbeikommt. Sie hat mich bei der telefonischen Verabredung noch mal darauf hingewiesen, dass ich Kleidung anziehen soll, bei der sie sich nicht „gruseln" muss.

Gruseln ist eben eine Sache, die ihr direkt doppelt Arbeit macht: Das Gruseln und das dagegen Arbeiten. So hatte Katrin an einem der vergangenen Abende aus irgendeinem Grund vergessen, sich beim nach Hause kommen die Hände zu waschen. Erst als sie nach diversen Haushaltsaktivitäten zur Ruhe gekommen war, fiel ihr ein, dass sie nun mit dreckigen Händen (und „Fremdhausstrümpfen" – also Strümpfen, die schon irgendeinen anderen Hausboden berührt hatten) im ganzen Haus unterwegs gewesen war. Im Telefongespräch mit ihr versicherte ich, dass sie nun nicht alle Stufen, Geländer etc. säubern müsste. Ob sie tatsächlich darauf verzichten konnte? Ich weiß es nicht.

Da kommen sie. Das nächste Wiedersehen mit meinem Sohn!

Draußen war Sommer...

Подняться наверх