Читать книгу Sieben Gespräche über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit - Kyrill von Alexandria - Страница 19

14.

Оглавление

B. Sohn zwar sei er und gezeugt, sagen sie, weil sie sich schämen, wie mir wenigstens scheint, offenbar und mit nackter Unverschämtheit allen heiligen Schriften so zu sagen entgegenzutreten; jedoch entspringe er nicht aus des Vaters Wesenheit selber, und sie wollen auch die Sache der Zeugung nicht im natürlichen Sinne annehmen und denken.

A. Gleichsam also für erdichtet den Namen der Sohnschaft und der Zeugung zu halten bereden sie sich selbst und Andere. Sie trennen ja, wie du siehst, den Sohn von der Wesenheit Gottes des Vaters, indem sie die wahre Art der Erzeugung verwerfen und in der That auch das von Natur Sohnsein ihm wegnehmen. Da sie aber scharfe und feine Denker sind, wie sie eben meinen, und gern prahlen mit Dem, was sie sagen, wie ist denn doch auch Dieses ihnen entgangen? Sie bemerken nämlich, wie es scheint, nicht, daß sie hierin auch die Natur des Vaters selbst verunehren, wenn sie nämlich behaupten, sie habe keine Fruchtbarkeit, und selbe der Fähigkeit, zu zeugen, berauben, da doch die Typen von ihr in sich ausdrückte die kreisende und fruchtbringende Natur der gewordenen Wesen.

B. Aber vielleicht werden sie auch hierauf sagen, daß, wenn der Name der Zeugung durchaus und völlig wahr ist bei Denen, welchen er beigelegt und von welchen er ausgesagt wird, man unzählige aus Gott dem Vater Erzeugte annehmen und denken müsse. Denn es ist irgendwo auch von den Kindern Israels gesagt:81 „Söhne habe ich erzeugt und erhoben.“

A. Als „Entschuldigungen vorbringend für ihre Sünden und in Worte der Schlechtigkeit ausweichend“82 werden wir sie finden, gemäß dem Psalmenausspruch des seligen David. Denn wenn der Sohn in der That etwas Anderes wäre, als was er ist, und wofür er von uns anerkannt ist, und wenn er mit uns die Benennung der Sohnschaft und Zeugung erlangt hätte, so stünde Nichts mehr im Wege, daß Dieß im uneigentlichen Sinne gesagt sei und ihm zukomme. Da sie aber, der Wahrheit Gewalt anthuend und ihn, so viel an ihnen ist, in eine andere Natur versetzend, ihn Mittler nennen und hinreichend überführt werden, geschwätzig den Mythus gerade auf ihn erdichtet zu haben, warum hören sie dann nicht auf, ihn von der inwohnenden und wesenhaften Erhabenheit auszustoßen, und werden nicht müde, die Unglückseligen, den wahrhaftigen Sohn des Vaters gleichsam mit gewissen falschen Würden zu verhöhnen? Denn nicht in dem Loose und Range wie wir, aber auch nicht in gleicher Weise wie die Geschöpfe (überhaupt) ist der Eingeborene zur Ehre der Annahme an Sohnes Statt berufen worden, noch auch verschafft diese Benennung ihm die Auszeichnung als eine beigelegte. Da wäre er ja angenommen (adoptirt) und Einer von Denen, die der Gnade nach Söhne sind, wenn es sich nämlich so mit ihm verhielte und er von den Maaßen der Kreatur umspannt würde. Allein das ist Geschwätz und Geplapper und ein Schwarm von Lästerungen und sonst Nichts. Daß aber unter die Adoptivsöhne der Eingeborene sich selbst nicht rechnen wollte, sondern sich im Besitze göttlicher und unaussprechlicher Erhabenheit über Alle und der wahren Machtvollkommenheit der Adoption wußte, kannst du leicht lernen, da er zu den Juden von Moses und den heiligen Propheten sprach:83 „Wenn sie Diejenigen Götter nennt, an welche das Wort Gottes ergangen ist, und die Schrift nicht gelöst werden kann, saget ihr zu Dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?“ Wenn sie nämlich, weil an Jene das Wort Gottes ergangen ist, dieselben als Götter und Söhne darstellte, wie sollte nicht um so mehr in höherem und wahrerem Sinne er selbst Sohn sein und Gott, er, durch welchen Jene Götter und Söhne sind? Nicht beigelegt also ist dem Eingeborenen der Name Sohn, sondern der Name dürfte für ihn wohl ebenso bezeichnend sein, daß er es sei, wie ohne Zweifel auch für Gott den Vater der Name Vater. Denn der Vater ist Vater, weil er den Sohn erzeugt hat; der Sohn aber wieder ist Sohn, weil er vom Vater erzeugt ist. Aus diesem Grunde, wie ich glaube, obwohl wir durch sehr viele und verschiedene Ausdrücke die der göttlichen Natur zukommenden Güter (Vollkommenheiten) erklären und so zu einer mittelmäßigen Erkenntniß über sie gelangen, werde ich aber doch sagen, daß der Name der Sohnschaft und der der Vaterschaft mit jenen nicht in gleicher Reihe stehe, wiewohl die anderen richtig und tadellos von Beiden ausgesagt werden.

B. Wie meinst du?

A. Sehr gerne will ich es dir, dem gerne Fragenden, sagen. Auf zweifache Weise, glaube ich, pflegen wir die der göttlichen Natur inwohnenden Vollkommenheiten zu bezeichnen. Entweder nämlich wird sie aus Dem, was sie ist, oder aus Dem, was sie nicht ist, von uns erkannt. Denn wenn wir sagen, sie sei Leben, und sie Licht nennen, so reden wir der Wahrheit gemäß nach Dem, was wir glauben, daß sie sei. Daß sie aber nicht vergänglich und auch nicht sichtbar ist, sagen wir nach Dem, was sie nicht ist. Denn daß sie über die Vergänglichkeit und über das von Jemand Gesehenwerden erhaben sei, zeigt uns die Bedeutung der Ausdrücke an; oder nicht?

B. Allerdings.

A. Wenn also Jemand sagt, Gott der Vater sei Leben und Licht, und er sei ausserdem auch unvergänglich und unsichtbar, werden wir nicht glauben, ein Solcher thue etwas Angemessenes, wenn er nämlich richtig denken will, Dasselbe auch der Natur des Sohnes zuzuschreiben, um mit denselben Namen auch Gott das Wort aus dem Vater ganz gut zu bezeichnen?

B. Ja.

A. Wenn er ihn nun aber auch König nennete und ihn mit allen Auszeichnungen ehren wollte, wodurch die göttliche Natur von uns verehrt werden mag, sagen wir nicht, auch der Sohn sei derselben theilhaftig?

B. Ja freilich.

Sieben Gespräche über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit

Подняться наверх