Читать книгу Sieben Gespräche über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit - Kyrill von Alexandria - Страница 20

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A. Thöricht also ist es durchaus, auch überhaupt nur zu zweifeln, daß die Vollkommenheiten und was zur Ehre und Erhabenheit gehört, Beiden gemeinschaftlich sind. Keineswegs lügen aber wird die Wahrheit, das heißt Christus, wenn er zu dem Vater im Himmel sagt:84 „Alles Deinige ist mein und das Meinige dein, und ich bin in ihnen verherrlicht.“ Wenn wir nun sagen, in der Ordnung der Vollkommenheit komme, wie auch das Übrige, dem Vater das Vatersein und dem Sohne das Sohnsein zu, was hindert dann, sag’ mir, und was hält uns noch ab, den Unterschied beider Namen zu beseitigen und Beide Väter und Söhne zu nennen, da Beide in gleichem Range gemeinsame Auszeichnungen besitzen und mit den Vorzügen der Vollkommenheit gleichmäßig gekrönt sind?

B. In der That ist Dieß wenigstens ganz unglaublich zu sagen oder zu denken. Denn nicht anders wird sich der Vater verhalten, als was er eben ist, nämlich Vater, und der Sohn ebenso, er bleibt ja Sohn und kann nicht gedacht werden als Vater.

A. Ganz richtig und wahr, o Hermias! Du wirst also zustimmen und mithelfen zu der Ansicht, die klar beweist, daß der Name der Vaterschaft für den Vater keine Vollkommenheit bezeichne (man muß nämlich, glaube ich, auch so sagen, die nothwendige Bezeichnung der Sache dem Schicklichen vorziehend), noch auch für den Sohn der Name der Sohnschaft, wie Das, was von Beiden (aus)gesagt wird, nämlich Leben, Licht und dergleichen; sondern es ist für Jeden von Beiden ein eigenthümlicher Name, der ihr gegenseitiges Verhältniß ausdrückt.

B. Allerdings.

A. Daß nämlich die Bedeutung der Namen auf gewisse Weise die Vermischung abwehrt und gleichsam einen festen Sitz für sich fordert, Das theilt einem Jeden von Beiden zu, unveränderlich so zu sein. Denn der Vater ist Vater und nicht Sohn, weil er gezeugt hat, der Sohn aber wieder Sohn und nicht Vater, weil er gezeugt ist. Denn wohlan, wenn es beliebt, entfernen wir ein wenig von dem Vater, in Gedanken und im Begriffe, das Vatersein und ebenso auch vom Sohne das Sohnsein, und erwägen wir, mein Lieber, wie etwa Jemand uns die Person eines Jeden von Beiden für sich bezeichne. Etwa dadurch, daß er Gott sagt oder Leben oder unvergänglich oder unsichtbar oder König? Aber nicht wohl unterschieden wird hiedurch das Bezeichnete sein. Denn was von Beiden wahr ist, wie sollte Dieß das Jedem von Beiden eigenthümlich Zukommende deutlich bezeichnen? Einzig aber und wahrhaft wird der Vater angedeutet durch den Gedanken, daß er gezeugt hat; einzig aber und wahrhaft der Sohn durch den Gedanken, daß er gezeugt ist. Eigenthümlich also ist einem Jeden von Beiden, was ihm und nur ihm zukommt, wiewohl das Übrige ohne Unterschied von Beiden ausgesagt wird. Dieses nämlich wird in der Reihe der natürlichen Vollkommenheiten angetroffen, mit dem Anderen aber verhält es sich nicht so, sondern es bezeichnet einerseits den Erzeuger, anderseits den Erzeugten.

Sieben Gespräche über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit

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