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Hanf – ein Berauschungsmittel?

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Im Zuge der Eroberungen oder durch Reisende wurde auch in Europa bekannt, dass Hanf außerhalb Europas als Berauschungsmittel verwendet wurde. So beschreibt der portugiesische Arzt Garcia ab Horto bereits im 16. Jahrhundert den Gebrauch von Bangue (Cannabis) in Indien (GARCIA AB HORTO 1574: 219). Auch der deutsche Arzt Engelbert Kämpfer beschreibt Anfang des 18. Jahrhunderts den rekreativen Gebrauch von Cannabis im Orient (KÄMPFER 1712: 645). Andere Asien- und Orientforscher in dieser Zeit erwähnen den Gebrauch von Cannabis in fremden Kulturen ebenso. Wann genau Haschisch zum ersten Mal nach Europa kam, ist nicht ganz sicher. Eventuell könnte dies im Jahr 1690 geschehen sein, und zwar durch den englischen (Drogen-)Kaufmann John Jacob Berlu, der in seiner Übersicht über die die handelsüblichen Drogen (The Treasury of Drugs Unlock’d) auch das «betörende und schädliche» B(h)ang aufführt (BOUQUET 1912: 13): «Bang. Is an Herb which comes from Bantam in the East Indies, of an Infatuating quality and pernicious use».

Dass Hanf bereits in dieser Zeit auch in Europa als Berauschungsmittel verwendet wurde, ist nur ganz spärlich belegt. Es kommt dazu, dass der einheimische Hanf kaum den berauschenden Inhaltsstoff enthielt und der importierte «indische» Hanf als Medizin erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa richtig populär wurde. Interessant ist, dass das Hanfkraut bereits im 16. Jahrhundert in der europäischen Literatur Einzug hielt. So beschrieb der französische Arzt und Schriftsteller François Rabelais in seinem Werk Gargantua und Pantagruel eingehend ein Kraut namens Pantagruelion, welches insbesondere von älteren Autoren als Hanf identifiziert wurde (REGIS 1841: 1158–1163).

Cannabis in der Medizin

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