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2.2 Die alten hattischen Kultstädte und die Hauptstadt Ḫattuša

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Es entspricht dem dominierenden hattischen Milieu, dass neben der religiösen Bedeutung der Hauptstadt Ḫattuša auch drei alte Kultorte eine besondere Stellung im »Staatskult« einnehmen und sich dadurch auch von lokalen Kultzentren, auf die später einzugehen ist, unterscheiden. In Paragraph 50 der hethitischen Gesetze, deren ältestes Exemplar in althethitischer Schrift geschrieben ist, wird der Sonderstatus der drei alten Städte wie folgt umschrieben:40

Der …-Mann, der in Verantwortung (?) über Nerik steht, der als Priester in Arinna (oder) in Ziplanta ist, deren Familien (wörtlich: »Häuser«) sind in jeder Stadt frei, nur ihre Verbündeten haben Arbeitsverpflichtungen.

Die Kultorte Nerik, Arinna und Ziplanta spielten im Kult eine wichtige Rolle, so dass im Laufe der Geschichte mehrfach hochrangige Mitglieder der königlichen Familie in jenen Städten als Priester fungierten, was ebenfalls die besondere Stellung dieser Städte verdeutlicht. Ferner empfingen diese Priester aus Anlass der größeren Feste besondere Rationen von Nahrung oder verschiedene Güter. Auch königliche Geschenke bzw. Tribute wurden manchmal an diese Kultstädte und deren Priester übersandt. Solche Sonderregelungen galten dabei bis in die Spätzeit des Großreiches, wobei auch andere Städte gelegentlich oder zeitweilig eine solche bevorzugte Stellung als »Kultstadt« mit allen Vergünstigungen erlangen konnten, wie beispielsweise Tarḫuntašša in der Regierungszeit Tudḫaliyas IV. im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts.41

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