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Private Haushalte als System

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In der systemischen Betrachtung von privaten Haushalten nach von Schweitzer bildet die Wohnung (samt ggf. vorhandenem Außenbereich, wie Balkon oder Garten) die räumliche Grenze des Haushaltes und bildet zugleich den Handlungsspielraum für die Haushaltsführung (durch Art der Nutzung, Optionen des Umbaus etc.) ab. Als System lässt sich der Haushalt zudem anhand seiner Haushaltsmitglieder, deren verfügbarer Arbeitskraft, ebenso wie Verantwortung und Verfügungsgewalt über Einkommenserzielung und -verwendung, sowie anhand der hauswirtschaftlichen Arbeits- und Funktionsbereiche abgrenzen. Die Bedeutsamkeit der sozialen Systembestandteile, der Haushaltsmitglieder, verdeutlicht von Schweitzer zudem über die Abbildung der personellen Gefüge im sog. Familiensystem, welches das Haushaltssystem ergänzt.12 Die Schnittmenge beider Systeme stellen die jeweiligen Subsysteme Sachbezugssystem der Familie und Personalsystem des Haushaltes dar (siehe Abbildung 1). Haushalte sind zudem auf verschiedenen Ebenen in ein Umfeld eingebettet, angefangen bei der Mikroebene mit ,,Wohnung und Schwellenbereich“ (Grundstück, Garten etc.), der Mesoebene von ,,Nahbereich und Infrastruktur“ (hiermit sind Einrichtungen für Einkauf, Bildung oder Freizeit, ebenso wie die jeweiligen Arbeitsplätze gemeint), sowie der Makroebene von „Geschichte und Kultur“ (u. a. Gesetze, Werte, Leitbilder, Medien) des Staates (vgl. von Schweitzer 1983, 1991).

Abbildung 1: Das Familien- und Haushaltssystem nach von Schweitzer


Quelle: Eigene Darstellung nach von Schweitzer 1991: 142

Je nach Anteil der eigens verrichteten hauswirtschaftlichen Aktivitäten, der „Versorgungs-, Pflege- und Erziehungsleistungen“ (von Schweitzer 1991: 135), sowie im Umkehrschluss je nach Anteil der über den Markt beschafften Güter oder Dienstleistungen, lassen sich unterschiedliche Haushaltsstrukturtypen differenzieren: Selbstversorger-, Dienstleistungs- und Vergabehaushalt. Die meisten heutigen Haushalte industriell geprägter Gesellschaften stellen Formen eines Dienstleistungshaushaltes dar, in dem ein nicht unwesentlicher Teil an Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs (bspw. Lebensmittel, Kleidung, Versicherungen) eingekauft wird (vgl. von Schweitzer 1983, 1991). Zum Zwecke der Daseinsvorsorge sind Privathaushalte zudem in ein Verbundsystem eingebettet, in dem sie durch andere private Haushalte, bedarfswirtschaftliche, personale Versorgungsbetriebe (etwa Heime), erwerbswirtschaftliche Betriebe (etwa Caterer, Wäschereidienste, Haushaltsservice) sowie verschiedenste Institutionen und Organisationen ergänzt werden (vgl. von Schweitzer 1991; Bottler 1997).

Aus soziologischer Perspektive handelt es sich bei privaten Haushalten auf einer Makroebene zunächst um ein deskriptives Merkmal für statistische Untersuchungen und Auswertungen sozialer Phänomene, während auf der Ebene einer Mikrosoziologie allen voran Kaufmann den Haushalt definiert und eine „Theorie der Haushaltstätigkeit“ (Kaufmann 1999) entwickelt hat (vgl. Thiessen 2004). Im Kern stehen dabei nach Kaufmann die Bemühungen um das Schaffen und Aufrechterhalten von Sauberkeit und Ordnung, da das Sich-Reinigen des Menschen (und seiner Umgebung) in zivilisierten Kulturen sein grundlegendes Handlungsmotiv ist (vgl. Kaufmann 1999). Der Haushalt ist bei Kauffmann daher unmittelbar an die Hausarbeit gebunden.

Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien

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