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Begleitwort

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Begleitwort

Sie planen, Eltern zu werden?

Sie haben sich das Leben mit Kindern leichter vorgestellt?

Sie wollen Ihr Bestes geben und stoßen manchmal an Ihre Grenzen?

Selbst wenn Ihnen schon einmal die »Hand ausgerutscht« sein sollte: Keinesfalls wollen Sie mit Gewalt erziehen!

Dieses Buch, das die Grundlagen des ABC-Elternführerschein®s beschreibt, zeigt Ihnen, wie gewaltfreie Erziehung, basierend auf Wertschätzung und wechselseitigem Respekt zwischen den Generationen gelingen kann. Es soll vor allem verunsicherten Eltern Mut machen, zu ihrer elterlichen Autorität zu stehen, und aufzeigen, wie sie ihre Führungsqualitäten liebevoll und kompetent einsetzen können – zum Wohl ihrer Kinder, zur Schonung ihrer Nerven.

In diesem Buch enthalten sind nicht nur die Früchte meiner Arbeit mit Eltern, sondern es steht auch ein ganz persönlicher Lebensweg dahinter – der turbulente Weg einer Mutter von mittlerweile vier erwachsenen, aus zwei Beziehungen stammenden Kindern, sowie zwei Stiefkindern, die ich fünf Jahre lang in einer Patchwork-Familie durch die Pubertät begleiten durfte. Seit dem vierten Lebensjahr meiner jüngsten Tochter war ich allein erziehende Mutter. Meiner Einschätzung nach war ich eine mutige, bemühte und kompetente Mutter und ich freue mich, dass es mir gelungen ist, viele schwierige Situationen im Leben zu meistern. Allerdings habe ich auch Fehler gemacht. Darum habe ich versucht, ehrlich mit meinen Kindern, meiner Geschichte und mit meinen Stärken und Schwächen umzugehen. Ebenso habe ich begonnen, das durch Bücher und Studium erworbene Wissen zu hinterfragen, um es kritisch und lebendig in meine Arbeit integrieren zu können.

Als mein damals 15-jähriger Sohn mir attestierte, ein »guter Vaterersatz« zu sein, freute mich dies zwar, da er offensichtlich mit seiner Mutter zufrieden war, aber trotzdem weiß ich, dass er sich irrte. Auch einer allein erziehenden Mutter kann Erziehung gelingen, aber Vaterersatz kann sie niemals sein. Die häufige Abwesenheit der Väter, aus welchen Gründen auch immer, hat eine stärkere Prägung auf unsere Kinder, als es sich viele eingestehen wollen. Heute weiß ich den Wert von geordneten Familienverhältnissen noch mehr zu schätzen und das natürliche Anrecht der Kinder, mit Vater und Mutter aufzuwachsen. Alles andere kann nur die zweite Wahl oder das »kleinere Übel« sein.

Viele Jahre schien mir der in seinem Buch »Familienkonferenz« von Thomas Gordon entworfene »partnerschaftliche Erziehungsstil« der richtige Ansatz zu sein – bis ich merkte, dass ich das Wort »partnerschaftlich« im Zusammenhang mit Erziehung oft missverstanden hatte. Ich merke es aber auch bei den Eltern, die in unsere Kurse kommen, und auch in der Fachwelt.

Aus dieser Einsicht heraus habe ich ein Konzept entwickelt, das ich mit dem Bild von drei Körben darzustellen versuche: Es soll helfen, die Führungsrolle der Eltern besser zu verstehen, um spontan und stimmig, der jeweiligen Situation und dem jeweiligen kindlichen Entwicklungsstand entsprechend, das rechte Maß an Freiheit, Mitbestimmung und Gehorsam zu gewähren beziehungsweise einzufordern. Unter dem ungeliebten Wort Gehorsam verstehe ich das Recht, in bestimmten Situationen und mit Wertschätzung Anweisungen geben zu dürfen und zu erwarten, dass sie befolgt werden. Was ich konkret unter dem »3-Körbe-Prinzip« verstehe, erfahren Sie bei der Lektüre dieses Buches, in dem es darum geht, wie Sie diese Prinzipien auf Ihre persönliche Weise in Ihrem Erziehungsalltag umsetzen können.

Aufgrund der steigenden Nachfrage aus verschiedenen Regionen ist auch die Notwendigkeit entstanden, zertifizierte Elterntrainer/innen auszubilden, die den ABC-Elternführerschein® authentisch und kompetent vermitteln können. Meinem Elternwerkstatt-Team, insbesondere Katharina Grötzl und Silvia Berthold, sowie meiner langjährigen Freundin und Pädagogin Gertrud Hampel-Leikauf möchte ich für ihre klugen, kritischen und ermutigenden Anmerkungen beim Lektorat danken, ebenso Frau Mag. Dorothea Forster für ihr präzises, professionelles und einfühlsames Lektorat im Ennsthaler Verlag. An dieser Stelle möchte ich auch meinen Kindern Pamela, Rudolf, Maria, Michaela und meinen Stiefkindern Ákos und Laura sowie deren Vätern und den zahlreichen Eltern danken, die mir ihr Vertrauen geschenkt und mich zu diesem Buch inspiriert haben. Ein besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Max H. Friedrich, der unsere Arbeit seit vielen Jahren kennt und unterstützt.

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie bei der Lektüre dieses Buches den Wunsch verspüren, die verschiedenen Anregungen praxisorientiert zu üben, dann lade ich Sie herzlich ein, an einem ABC-Elternführerschein® teilzunehmen, und wenn Sie gerade dabei sind, ihn zu machen oder ihn vor einiger Zeit schon kennengelernt haben, dann wird ihnen dieses Buch helfen, Ihr Wissen zu vertiefen und zu festigen.

Nun wünsche ich Ihnen eine spannende und gewinnbringende Lektüre und freue mich auf zahlreiche Rückmeldungen, um zu erfahren, was Ihnen gefällt, was Sie erstaunt oder was für Sie noch offen ist.

Mit herzlichen Grüßen, Ihre Maria Neuberger-Schmidt

Hier unsere Kontaktdaten:

Elternwerkstatt – Verein im Dienst von Kindern,

Eltern und PädagogInnen

A-1230 Wien, Tel.: +43-1-66 22 006

office@elternwerkstatt.at

www.elternwerkstatt.at

Gewaltfrei, aber nicht machtlos

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