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Kapitel 13

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Verena Schneider saß an ihrem Schreibtisch in der Redaktion und stöhnte. In einer halben Stunde war Redaktionsschluss und sie hatte ihren Artikel noch nicht ganz fertig. Sie beeilte sich, um den letzten Absatz noch fertigzustellen.

Endlich hatte sie es geschafft. Es waren sogar noch zehn Minuten übrig. Seufzend und erleichtert drückte Verena die ‚Senden‘-Taste, die den Bericht an die zuständige Stelle übermittelte.

Jetzt hatte sie sich ihren Feierabend redlich verdient. Sie kramte in ihrer Tasche gerade nach ihrem Autoschlüssel, als sich die Tür öffnete und ihr Chef hereinkam.

„Haben Sie den Artikel noch fertigbekommen, Frau Schneider?“, fragte er.

Verena nickte.

„Sehr gut“, lobte ihr Chef.

Rolf Neumann war Anfang sechzig und leitender Chefredakteur der Badischen Rundschau, die etwa zehntausend Leser hatte.

„Haben Sie Neuigkeiten über den Mordfall?“, wollte er wissen.

Verena verneinte.

„Nur das, was wir heute schon berichtet haben.“

„Dann kümmern Sie sich darum, dass Sie weitere Einzelheiten erfahren. Ich übertrage Ihnen die Berichterstattung.“

„Und meine andere Arbeit?“, fragte Verena und deutete auf ihren Schreibtisch, auf dem einige Aktenordner lagen.

„Geben Sie das Lothar Hauser, das kann er bearbeiten. Sie kümmern sich um den Mordfall.“

„Okay.“

„Warten Sie … hier habe ich den Namen des zuständigen Kommissariats.“

Er fischte einen Zettel aus seiner Tasche.

„Wenden Sie sich an Kriminalhauptkommissarin Carolin Sommer, die bearbeitet den Fall.“

„Was … Caro?“, entfuhr es Verena.

„Sie kennen die Dame?“, fragte ihr Chef und sah sie neugierig an.

„Ja, sie ist die Schwester meiner Fr … einer Freundin“, erwiderte Verena und wurde rot.

„Aber das ist ja ausgezeichnet“, freute sich Neumann, „dann kommen Sie ja leichter an die Informationen. Aber denken Sie daran, nur seriöse Berichterstattung. Wir gehören nicht zur Klatschpresse und das soll auch so bleiben.“

Mit diesen Worten verließ Rolf Neumann den Raum.

Verena verließ die Redaktion und ging zu ihrem Auto. Unterwegs dachte sie über das eben geführte Gespräch nach. Sie freute sich, dass Neumann ihr so viel Vertrauen entgegenbrachte und ihr die Berichterstattung übertrug. Aber beinahe hätte sie sich verplappert und ‚die Schwester meiner Frau‘ gesagt. Sie hatte gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Ob ihr Chef etwas bemerkt hatte? Wohl eher nicht, das ging auch niemanden etwas an. Sie startete den Motor und schlug den Weg zum Kommissariat ein.

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