Читать книгу Doppeltes Spiel - Marianne Christmann - Страница 6
Kapitel 3
ОглавлениеKriminalhauptkommissarin Carolin Sommer saß an ihrem Schreibtisch und sah die Akte durch, die über den neuen Fall angelegt worden war. Die Fakten, die sie hatten, waren sehr mager.
Das Opfer, Dietrich Kramer, war Kreditsachbearbeiter bei der hiesigen Sparkasse gewesen.
„Das ist nicht gerade viel“, sagte sie und sah ihren jungen Kollegen an, der ihr gegenübersaß.
Caro, wie sie von Familie und Freunden genannt wurde, war erst vor wenigen Tagen zur Kriminalhauptkommissarin befördert worden. Ihr unmittelbarer Vorgesetzter und Kollege, Paul Wagner, war in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und sie hatte seine Nachfolge angetreten.
Obwohl es eigentlich allen klar gewesen war, dass sie Wagners Nachfolgerin sein würde, hatte es trotzdem einige wilde Spekulationen gegeben. Die meisten ihrer Kollegen hatten sich für sie ausgesprochen, heimlich oder offen, aber die Entscheidung darüber lag natürlich höheren Ortes.
Caro selbst hatte nicht wirklich damit gerechnet, Wagners Nachfolge anzutreten und zugleich befördert zu werden. Daher war sie sehr erstaunt gewesen, als ihr Chef, Wilfried Brunner, sie zu einem persönlichen Gespräch gebeten hatte.
Er hatte ihr eröffnet, dass sie Paul Wagners Nachfolgerin war.
„Außerdem gratuliere ich Ihnen zu Ihrer Beförderung“, hatte er gesagt und ihr die Hand geschüttelt.
Caro hatte sich bedankt, aber trotzdem kam ihr alles so vor, als wäre es ein Traum. War es aber nicht. Auch die Kollegen hatten ihr gratuliert und die meisten hatten es sogar ehrlich gemeint.
Sie hatte Paul Wagners Büro bezogen, sich dort eingerichtet und ihm gleich ihren Stempel aufgedrückt. Ihren Assistenten und Kollegen, Kevin Reichel, hatte sie behalten.
„Nein“, antwortete Kevin auf ihre Bemerkung, „das ist wirklich wenig. Was wissen wir denn konkret?“
„Der Fundort war auch der Tatort, soviel wurde schon festgestellt.“
„Und der Tatzeitpunkt?“
„Da müssen wir die Obduktion abwarten.“
„Was hatte der da draußen um diese Zeit vor seinem Haus zu suchen? Die meisten Menschen schlafen dann.“
„Das müssen wir herausfinden und ebenso, ob er Feinde hatte und wenn ja, wer da in Frage kommt. Fangen wir im familiären Umfeld von Dietrich Kramer an.“
Sie verließen das Büro und fuhren zu Kramers Privatadresse.