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a) Langfristige Konzipierung
ОглавлениеDie Methadon-Behandlung soll langfristig, auf unbestimmte Zeit angelegt sein. Dies soll dem Behandelten beim Eingehen des therapeutischen Kontraktes und wiederholt im Laufe der Behandlung deklariert werden. Es hat keinen Sinn, die Einleitung und Durchführung der Methadon-Behandlung mit der Vorstellung zu verbinden, es sei auf milde Weise eine baldige Entzugsbehandlung zu bewerkstelligen. Die Chronifizierung der Heroinsucht besteht ja nicht nur im täglichen Konsumzwang des Suchtkranken, sondern auch in der Tendenz zu Rückfällen nach längerer Drogenkarenz, weil der Jugendliche bei psychischen Krisen immer wieder den Weg zurück ins Drogenmilieu findet. Eine kurzfristige Methadon-Behandlung erweist sich in der Regel nur als ein weiteres Glied in der Kette von therapeutischen Misserfolgserlebnissen einer Fixerkarriere. Der Entzug vom Methadon soll erst ins Auge gefasst werden, wenn nach jahrelanger Methadon-Behandlung eine innere und äussere Entfremdung von der Drogenszene erreicht ist. Die Erfolgsschritte sind in folgender Abfolge zu erwarten:
1.Resozialisierung (Ausbildung, Arbeit, Schuldensanierung, Stabilisierung der Beziehungen)
2.Entfremdung von der Drogenszene, Reifung der Persönlichkeit
3.Suchtfreiheit