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I.

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Die Zukunft ist offen. Für einen Menschen von Anfang 20 jedenfalls. Eberhard Arnold war 22, als er sich am 11. November 1905 an der Königlichen Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale einschrieb – ein Student unter annähernd 2.000, theologische Fakultät, zweites Semester. Ein großgewachsener junger Mann mit ernstem Gesicht. Braune Augen, Kneifer, dunkle Haare, Scheitel rechts, Oberlippenbart. Ein Mensch mit Grundsätzen und Disziplin. Man wird es ihm bei der Immatrikulation kaum angemerkt haben, dass er eigentlich gegen seine innere Überzeugung Theologie studierte (er hatte sich dem Willen des Vaters gefügt) und sich über seinen weiteren Weg ganz und gar nicht gewiss war. Jedenfalls nicht im Herbst 1905. Er war sich auch seiner selbst nicht ganz sicher: Ehre im Sinn von Ehrsucht und Stolz und das Leiden daran sind wiederkehrende Motive in den persönlichen Gedichten der frühen Studentenzeit.

Gewiss war sich stud. theol. Eberhard Arnold allerdings seines Glaubens, einer persönlichen, fast kindlichen Beziehung zu Jesus Christus. Von ihm erwartete er eine klare Berufung. Die Berufung erfolgte dann auch. Sie kam nicht über Nacht. Sie kam nicht als blendende Vision. Sie kam schrittweise. Aber das reicht ja schon.

Eberhard Arnold

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