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Handlungskonzept, Methoden und Techniken

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Nach Geißler und Hege (2007: 20) bezeichnet Konzept ein »Handlungsmodell, in welchem die Ziele, die Inhalte, die Methoden und die Verfahren in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht sind. Dieser Sinn stellt sich im Ausweis der Begründungen und Rechtfertigungen dar«. Handlungskonzepte zielen vorwiegend auf Erklärungswissen und beinhalten hierzu theoretisch begründete, plausible, erforschbare und überprüfbare Erklärungen für soziale Prozesse. Auf der Basis dieses Erkenntnisgewinns lassen sich Entscheidungen über Veränderungsbedarfe treffen, entsprechende konzeptionelle Ziele bestimmen und zur Zielerreichung geeignete Methoden auswählen. Konzepte erhalten durch den Einbezug geeigneter Methoden und Techniken und der damit verbundenen systematischen Vorgehensweisen zur Zielerreichung einen Handlungsbezug und werden somit zu Handlungskonzepten. Handlungskonzepte betonen einen programmatischen Aspekt (wie z. B. Lebenswelt, Ressourcen, Sozialraum, Management etc.), aus dem sich Handlungsprinzipien und Arbeitsweisen ableiten lassen. Handlungskonzepte fassen also grundlegende Ansatzpunkte einer Disziplin (hier Soziale Arbeit) theoriegeleitet zusammen und beinhalten mit der Betonung eines bestimmten programmatischen Aspekts eine spezifische Sichtweise ( Abb. 2).

Nach engerem Verständnis bezeichnen Methoden zunächst ein planmäßiges Vorgehen zur Zielerreichung. Im Rahmen eines Handlungskonzepts sind Me-


Abb. 2: Konzepte und Arbeitsfelder Sozialer Arbeit Quelle: eigene Bearbeitung, Becker 2014

thoden jedoch nicht ›zielneutral‹, sondern sie sind abhängig von und passend zu den im Rahmen eines jeweiligen Handlungskonzepts gewonnen Erkenntnissen über theoretisch und empirisch begründete Zusammenhänge auszuwählen und zu kombinieren. Methoden sind im Vergleich zu Konzepten weniger komplex, legen den Schwerpunkt eher auf den Aspekt der Vorgehensweise, also auf Handlungen, und bedienen sich dabei eines Sets an geeigneten Verfahren und/oder Techniken. Dementsprechend können Methoden keine starren Handlungsanleitungen sein, die sich zur Bearbeitung jedweder Probleme eignen, sondern Methoden sind situationsbezogen, offen und reflexiv auf die Eigenarten und Besonderheiten sozialer Probleme und Menschen anzupassen.

Techniken wiederum sind als erprobte, standardisierte Verhaltensmuster zu verstehen, deren Wirksamkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagbar sind, und sie dienen der Bearbeitung und Realisierung von Methoden (Galuske 2007: 24 ff.). Methoden und Techniken können für unterschiedliche Handlungskonzepte geeignet sein und angewandt werden. Für das jeweilige Handlungskonzept können hingegen nur bestimmte Sets an Methoden und Techniken geeignet sein.

Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit in der Sozialen Arbeit

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