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Am nächsten Dienstag, Punkt achtzehn Uhr,

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nach nassen Fliegerstiefeln roch’s und nassen Parkas, war unsre komplette AG eingelaufen: Kötte, der mit den Kiefern malmte und sich bei jedem beklagte, daß er eigentlich für seine Führerscheinprüfung lernen müßte; Arne, der aus dem Maul stank und zweimal zum Pinkeln rausmußte; Charli, der wieder sein violett gefärbtes Meerschwein mitgebracht hatte; und der Rest sowieso – die Weiber mal nicht mitgerechnet.

»Uch«, sagte die Neue, »wie süß«, und Charli hielt ihr seine Schulter dermaßen zum Streicheln hin, daß wir ihn am liebsten auf der Stelle in den Boden geschlagen hätten, »ungespitzt«. Ausgerechnet Charli! Der dauernd durch seine Brillengläser die Welt bestaunte mit riesigen, mausmakihaft aufgerißnen Augen, Charli, der unsre alten Sachen auftragen mußte, weil seine Mutter gerade mal genug Kindergeld kriegte, um ihn und seine drei Geschwister »durchzufüttern«, Charli, der sich verlegen jetzt die Reste eines Bubble-Gum-Abziehbildes vom Handgelenk zupfte – ausgerechnet Charli.

»Lila«, grapschte Katrin als nächste nach dem Meerschwein, und wir hielten den Atem so fest an, daß man das Rauschen der Schneeflocken hörte, das Glitzern des Teers, das ferne Geseufze der Gullis: »So süß wie dein grünes ist es aber nicht.«

Als die Neue darüber auch noch lachte – auf ihren Zähnen blitzte’s unmißverständlich: Sie hatte! eine Spange –, da war’s ausgemacht, daß es ab heute verteufelt viel zu betuscheln gab für die beiden und zu bekichern. Charli schaute mit seinen Augen und wußte nicht, ob er mitkichern sollte.

Keine Frage übrigens, daß die Neue braun war, nicht blond, und ihre Jeans: von Mustang! Weiber hatten eben keine Ahnung.

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