Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 27

Aber halt,

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seit Kötte, weiß der Teufel, wie er an ihn rangekommen war, mit einem uralten Benz herumdieselte, gab’s auch wieder den Freitag. Und wenn wir, in unsern Glanzzeiten sechs bis sieben Mann hoch – der siebte, sofern er sich genug zusammenschnorren konnte: Charli samt lila Meerschwein,[29] im Gepäckraum, wo er spätestens nach zwei, drei Kilometern das Singen anfing: »Our friends are all aboard«, bis die ganze Mannschaft einfiel: »We all live in a yellow submarine, yellow submarine, yellow submarine« –, wenn wir die obligatorische Weinflasche leergekreist und in Osnabrück die eine oder andre rote Ampel überfahren hatten, dann waren wir plötzlich wieder wer und die Welt so rund, als hätte – als könnte – als würde – als wäre nie was gewesen. Denn Kötte wußte auch, wo das Leben so spielte: im »Blauen Bengel«, und bereits der Treppenaufgang zum ersten Stock flimmerte mit Lichterketten, lockte mit Photos, auf denen die Hauptsache versteckt war unter kleinen Herzchen. Lockte mit Photos, an denen man freilich achtlos vorbeiflanieren mußte, wollte man nicht Gefahr laufen, als Anfänger dazustehen:

Ob er den Abend etwa hier unten verbringen wolle? mokierten wir uns über Gregor, der von so was noch keine Ahnung hatte, der noch nie an irgendwas Weiblichem drangewesen war außer an Frau Schattschneider, und stupsten ihn voran – wobei Max, wie’s schien, am lautesten lachte –, stupsten ihn treppauf, zur Eingangstür, vor der uns ein silbern schillernder Kragen erwartete, dessen Spitzen bis dorthin reichten, wo bei andern die Schlüsselbeinknochen rausragten: stupsten ihn bis zur Eingangstür, vor der uns André erwartete, sein Sprüchlein vom Erstgedeck runterspulte, und schon rüpelten wir rein »in die gute Stube«.

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