Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 36

Max wollte noch schnell,

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Max hätte noch gern, aber da war sie bereits in seinem Ohr, die große Glückspause, das zerknisternde Knacken der Leitung, das Hintergrundgezeter mehrerer Vögel, die Stimme des alten Van der Paaschen, das kehlige Geknurr von Percy. Max hätte noch gern, Max wollte noch schnell, aber da war Gregor bereits dabei, an die Demo zu erinnern, die Demo in Osnabrück, zu der sie Kötte hingenötigt hatte – wer weiß, um was es diesmal wieder ging, für oder gegen den Radikalenerlaß, für oder gegen den Grundlagenvertrag mit der DDR, für oder gegen die RAF,[34] jedenfalls nicht um Altbierbowle und die schwarze Kugel, wie sonst an einem Lengericher Sonntag. Und wie sie dann doch nicht mitgelaufen waren, sondern lieber am Straßenrand standen und zusahen, als die Viererketten vorbeischnarchten, und wie einer die Palästinensertücher gezählt hatte und einer die selbstgekleckerten Peace-Zeichen …

»Aber was hat das mit Lutti zu tun?«

… und wie jeder ein Wort nennen mußte, das er nie im Leben in den Mund nehmen würde …

»Jajaja, ich hab Dialektik gesagt und Kötte kritisches Bewußtsein und du –«

Er habe Hinterfragen gesagt, und Lutti?

»Habermas?«

Quatsch, das sei Astrid gewesen.[35]

»Hm. Emanzipation?«

Mensch Max, ob er jetzt schon Lutti und Charli verwechsle? Da sei er ja wirklich nicht mehr zu retten! Was denn die Neue genannt habe?

»Die Neue … die Neue … Workshop?«

Ach Max: dem war noch nicht mal aufgefallen, daß Lutti und die Neue sich zu diesem Zeitpunkt verdrückt, daß sie sich erst wieder unters Publikum gemischt hatten, als man Kinderwagen zählte und Rechtschreibfehler auf den Spruchbändern.

»Und? Was ist passiert?«

Nichts, zum Glück. Lutti habe eine Erklärung abgegeben. Und daraufhin eine Abfuhr kassiert, ganz einfach.

»Hätte nie … hätte wirklich nie gedacht, daß Lutti –«

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